Soziokultur

Querdenker, QAnon und Co. – Was heisst das für uns Sozialarbeitende?

Querdenker, QAnon und Co. – Was heisst das für uns Sozialarbeitende?

Momentan nehme ich eine Mischung aus Faszination und Unbehagen wahr, wenn in meinem Umfeld über die momentanen verschwörungstheoretischen Bewegungen diskutiert wird. Wir alle kennen jemanden, der dem neuen Hype der Verschwörungstheoretiker*innen verfallen ist. Egal ob QAnon, Querdenker*innen oder sonstige Ideologien, sie alle sind überzeugt, dass sie die grosse Verschwörung in unserer Gesellschaft aufgedeckt haben.

So schlage ich die Zeitung auf und sehe Bilder von Hippies, Esoteriker*innen und Rechtsradikalen, die Seite an Seite demonstrieren. Sie rufen teilweise zum Putsch gegen die Regierung auf. Eine Gemeinsamkeit weisen fast alle Gruppierungen auf: Der Feind ist der Staat oder der sogenannte «Deep State» (geheime Regierung). Auch Corona wird von Verschwörungstheoretiker*innen als Inszenierung abgetan, die den Freimaurern und Eliten die Weltherrschaft bringen soll.
Ich muss zugeben, dass ich bis vor ein paar Jahren Personen, die solchen Theorien folgen, noch als harmlose Spinner*innen und Einzelfälle abgetan habe. Die Ereignisse der letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass diese Ideologien gefährlich sein können. Mehrere Tötungsdelikte und Anschläge konnten in den letzten Jahren Anhänger*innen von Ideologien wie QAnon zugeschrieben werden.

An dieser Stelle sehe ich persönlich den Handlungsbedarf der Sozialen Arbeit. Wir schreiben uns immer wieder Begriffe wie Kohäsion, Inklusion und Sozialisation auf die Fahne. Wenn ich jedoch Menschen sehe, die empfänglich für solche Theorien werden, stellt sich mir die Frage, ob gewisse Menschen schlichtweg in der Gesellschaft vergessen wurden.

Pia Lamberty ist Psychologin und forscht im Bereich der Verschwörungstheorien. Im ZDF-Beitrag beschreibt sie den Nutzen von Verschwörungstheorien. Anhänger*innen versuchen sich in einen gewissen Status des Held*innentums zu erheben («Ich habe die Wahrheit entdeckt!»), welchen sie in anderen Lebensbereichen nicht erreichen. Auch werden laut ihrer Aussage Personen für Verschwörungstheorien empfänglich, wenn sie einen Kontrollverlust, wie zum Beispiel der Verlust der Arbeitsstelle, eine Gesellschaftskrise (aktuell Corona) oder das Ende einer Partnerschaft erleben.

Ich frage mich als zukünftige Sozialpädagogin, wie ich solchen Bewegungen entgegenwirken kann. Diese Frage wurde auch während unserer Studienwoche rege diskutiert. Wenn ich die Ursachen der Empfänglichkeit für solche Theorien anschaue, sehe ich unsere Rolle als Sozialarbeitende, dass besonders auf die Stabilisierung der Gesellschaft geachtet werden muss.

Es ist wichtig, dass wir versuchen, in der Gesellschaft ein Gefühl der Gemeinschaft und Sicherheit herstellen zu können. Auch wenn die momentanen Corona Massnahmen es sehr erschweren, finde ich, dass wir hier Angebote schaffen müssen, damit Menschen in Notlagen Anlaufstellen haben. Ich bin mir sicher, dass wir mit viel Kreativität Gefässe schaffen können, in denen Personen Beratungen, finanzielle oder materielle Hilfe, sowie moralische Unterstützung erfahren. Daher mein abschliessender Appell an euch, seid kreativ und habt ein offenes Ohr! Damit Menschen sich nicht vergessen fühlen und somit Verschwörungstheorien vermehrt ihre Anhänger*innen verlieren werden.


Dieser Artikel wurde am 15. Februar 2021 von Chantal Werren verfasst und auf dem Soziokulturblog veröffentlicht.

Kommentare

5 Kommentare

Hans Nötig

Wer so gendert und Krise mit "ie" schreibt, sollte für sich nicht den Anspruch erheben, die Weisheit mit dem Suppenlöffel gegessen zu haben.

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Peter

Komisch, die meisten sozialarbeiter die ich kenne, sind selbst Querdenker. Rennen auf jede Querdenker Demo., weigern sich Maske zu tragen bei Klienten besuchen, bezeichneten Leute die Maske tragen als krank, Maske wird Maulkorb genannt etc

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Frau Susanne

So wurde ich Frau Susanne eine sehr reiche Geschäftsfrau und auch eine großartige Investorin durch den Eintritt in die Freimaurergesellschaft wurde mir all der Einfluss und die Verbindung gegeben, um meine Lebensträume zu verwirklichen, Wissen ist der einzige Unterschied zwischen Arm und Reich, als ich mich registriert habe hat ein Mitglied 5 Millionen Euro auf meinem Konto eingezahlt muss mich begrüßen als ich in den Konferenzsaal kam dort treffe ich so viele tolle Investoren und Geschäftsleute, derzeit handele ich mit Kryptowährung und es wurden Ideen und Informationen gegeben zu mir, wie ich mehr Reichtum und Ruhm erlangen kann. Die Freimaurergesellschaft hilft sich gegenseitig, ihre Lebensziele zu erreichen, all das Wissen, die Informationen, die mich heute reich gemacht haben, wurden alle von den Brüdern und Schwestern in der Gesellschaft, To Treten Sie der Freimaurergesellschaft bei. Kontaktieren Sie Lord Hans Melchers unter den folgenden Informationen information E-Mail-Adresse: Hanmelchersfreemasons323@gmail.com Telegramm/WhatsApp-Nummer +31685113264 Die Freimaurergesellschaft ist die beste Gruppe, der man helfen kann, alles zu erreichen, was man im Leben braucht. Ich feiere meine Brüder und Schwestern der Gesellschaft

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Ernst

Die Freimaurerei hat einen hohen Preis. Man muss machen, was der höhere Freimaurer von einem verlangt. Mir war dieser Preis zu hoch und ich bin nicht beigetreten. Ich bekam dann halt keine lukrativen Aufträge von Banken und Versicherungen und musste meine Firma schliessen. Ich bin heute arm, aber frei.

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Simone

Toller Beitrag, herzlichen Dank!

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