Papierloses Studium in der Lehre

Seit dem Herbstsemester 2021 wird im Bachelorstudiengang Soziale Arbeit konsequent auf Papier verzichtet. Papierloses Studium als Devise bedeutet, dass der Papierverbrauch gesenkt werden soll. Damit wird ein konkreter Beitrag zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie der Hochschule Luzern geleistet (Fachstelle Nachhaltigkeit HSLU, Nachhaltigkeitsstrategie) und die Kopiergebühren für die Studierenden konnten aus den Studiengebühren gestrichen werden.

Die Umstellung auf das papierlose Studium wirft aber auch didaktische Fragen auf. Die Umstellungsphase ist sowohl für Dozierende wie auch für Studierende anspruchsvoll. Nach der Inside-Kommunikation vom 30.8.2021  führte die Arbeitsgruppe Papierloses Studium drei Austauschtermine für Dozierende und Studierende durch. Und auch beim «Austausch Didaktik-Team» vom 2. November 2021 diskutierten die Anwesenden das Thema (Videoaufzeichnung). Einige Eckwerte für die Ausbildung können nachfolgend festgehalten werden.
Für die Weiterbildung ist das Thema papierloses Studium erst eine Empfehlung. Weiterbildungsteilnehmende stehen an einem anderen Punkt als Studierende im Bachelor und Master. Aber auch in der Weiterbildung ist die Reduktion von Kopien und Papier ein wichtiges Thema und wird von einigen Teilnehmenden begrüsst. Die Heterogenität ist jedoch grösser und die Umsetzung liegt ganz in der Verantwortung der Dozierenden.

Insgesamt sind nur wenige Unklarheiten rund um die Einführung des papierlosen Studiums in der Ausbildung aufgetaucht. Die wichtigsten Questions & Answers werden hier aufgeführt:

Fragen / Q Antworten / A
PAPIER IN DER LEHRE

Ist die Verwendung von Papier in der Lehre noch erlaubt?

(z.B. in Form von Auftragsblättern für Gruppenarbeiten oder Flipcharts)

  • Ja, es muss nicht verbissen auf alles Papier verzichtet werden. Wo es Sinn macht, darf Papier weiterhin verwendet werden. Hier gilt es zu überlegen, ob Papier einen Mehrwert bietet oder nicht.
  • Langfristig sind Flipcharts etc. zu vermeiden, aber in einer Übergangsphase ist es möglich, diese sparsam zu verwenden; z.B. solche, die vorbereitet werden und mehrmals wieder benutzt werden können oder für eine Gruppenarbeit.
  • Der Einbezug von Studierenden im Unterricht kann hier hilfreich sein, gute Lösungen zu finden (z.B. ob die Gruppe Flipchart sinnvoll findet oder eine andere Lösung vorschlagen kann).
  • Es ist zu überlegen, welche digitalen Hilfsmittel einen Mehrwert bieten, z.B. Miro, MindMeister, etc.
ALLE SCHAUEN IN DEN LAPTOP!

Es werden Bedenken geäussert, dass Dozent*innen nur noch Laptops «ansprechen», weil alle Student*innen in Bildschirme starren.

  • Es ist ein Fakt, dass offene Bildschirme eine Ablenkung sein können. Deshalb braucht es auch Unterrichtsformen, die gar keine Laptops benötigen, oder dann mit Studierenden vereinbarte Regeln während des Unterrichts.
  • Im Austausch mit dem Didaktik-Team wurde erwähnt, dass die Dozierenden ganz bewusst «Laptop-freie» Diskussionsrunden einfordern können.
  • Übungen und Aufgaben können gut auch ohne Geräte gemacht werden.
RECHTZEITIGER UPLOAD AUF ILIAS:

Ist der Upload der Skripte/PPT eine Woche vorher zwingend?

Oder ist in Absprache mit Student*innen ein späterer Upload möglich?

  • In der Praxis sind viele eher kurzfristig unterwegs. In Absprache mit den Student*innen soll es möglich sein, das Material später als eine Woche im Voraus bereitzustellen.
  • Es gilt jedoch dem barrierefreien Studium bzw. den Nachteilsausgleichen unbedingt Rechnung zu tragen. Für viele Studierende ist die rechtzeitige Vorbereitung wichtig. Und im Zusammenhang mit dem papierlosen Studium muss eine individuelle Organisation der Dokumente rechtzeitig gewährleistet werden.
PFLICHTLEKTÜRE OCR- TAUGLICH MACHEN /

SCAN-QUALITÄT ERHÖHEN

Bis wann muss dies geschehen?

  • Es ist klar, dass nicht alles sofort OCR-tauglich gemacht werden kann und dass dies Schritt für Schritt zu tun ist.
  • Wichtig: evtl. gibt es bestehende Publikationen bereits als digitalisierte Version. Hier kann die Mediothek Unterstützung bieten.
  • Als Übersicht der Unterstützungsmöglichkeiten
    – bei der Literaturbeschaffung (Mediothek),
    – bei Scan-Aufträgen (A&O BA/MA) oder
    – bei der Prüfung von bestehenden PDF’s auf OCR-Qualität
    steht dieses Flussdiagramm im Inside zur Verfügung.
  • Auch hier wird neben dem papierlosen Studium auch ein hindernisfreies Studium angestrebt.
ABGABE UND KORREKTUR SCHRIFTLICHER ARBEITEN:

Wie wird mit schriftlichen Arbeiten (Bsp. Bachelor-Arbeiten) umgegangen?

Das Bedürfnis von Dozierenden/ Beurteilenden ist da, die Arbeiten gebunden in Empfang zu nehmen

  • Wir befinden uns in einer Übergangsphase. Bei grösseren Arbeiten (Bsp. Bachelor-Arbeiten) soll zukünftig nur noch nach Bedarf ausgedruckt werden.
  • Mittel- und langfristig sollen die Arbeiten von Student*innen nur noch digital abgegeben werden.

Weitere Tipps rund um das papierlose Studium hat die Arbeitsgruppe auf dem Blog StudyThings zusammengefasst.

Fazit:
Das Ziel ist ein bewusster Umgang mit Ressourcen und eine Reduktion des Papierverbrauchs. Dies wird in erster Linie durch den Wegfall der grossen Anzahl Handouts und in zweiter Linie durch einen bewussten Umgang mit Ressourcen während des Unterrichts erreicht.

Das papierlose Studium setzt für alle Beteiligten eine Bereitschaft zu Veränderung voraus und soll als Prozess betrachtet werden. Weitere sich daraus ergebende didaktische Fragen können jederzeit an email hidden; JavaScript is required oder an email hidden; JavaScript is required gestellt werden.

 

Simone Sattler (Studiengangleiterin Bachelor), Dominic Zimmermann (AG Nachhaltigkeit), Pia Gabriel-Schärer (Didaktik-Team)

 

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