Aller Anfang ist schwer, sagt man. Doch diesmal war es für mich fast umgekehrt. Für etwa die erste Woche fiel mir das Zuhause bleiben nicht mal so schwer. Endlich hatte ich Zeit, um Dinge zu erledigen, die ich schon lange hätte machen sollen oder auch wollen. Doch es ging dann doch schneller als erwartet, bis mir eine Struktur im Tag fehlte. Es ist schwieriger aus dem gemütlichen Bett zu kommen, wenn man keinen wirklichen Plan für den Tag hat. Es machte mich auch ziemlich unproduktiv, weil ich mir immer sagen konnte, später habe ich ja auch noch genug Zeit.

Eine tägliche Aufgabe für dieses Projekt kam mir also gerade recht. Das hat nicht nur Struktur, sondern auch etwas Abwechslung in meinen Lockdown-Alltag gebracht. Manchmal war die Motivation ein bisschen mehr da, manchmal ein bisschen weniger. Aber obwohl ich mich nicht immer langweilte, war es schlussendlich immer hilfreich. Es half nicht nur gegen Langeweile, sondern auch gegen das ständige Nachforschen von News, gegen zu viel über die Situation nachdenken und gegen übermässiges Tagträumen.

Weil mir die Abwechslung besonders gut gefiel, beschloss ich, mich nicht auf einen Bereich zu fokussieren. Zwar lösten wir die Eintage-Regel irgendwann auf, aber die kleineren Projekte und Aufgaben machten mir trotzdem noch am meisten Spass. Auf diese Weise konnte ich mit der Zeit wieder etwas mehr Struktur in meinen Alltag bringen.

Jeanne