Der ganze Lockdown und die damit verbundene Selbstisolation kam für mich sehr überraschend. Ich wusste nicht, wie ich mit dieser ganzen Situation umgehen sollte. Ich hatte Angst mich falsch zu verhalten und Leuten die mir wichtig waren in Gefahr zu bringen. Auf einen Schlag waren Sachen, die man vorher für selbstverständlich hielt nicht mehr möglich. Dadurch hatte ich viel Zeit um nachzudenken. Plötzlich wurden andere Dinge viel wichtiger.

Mir war es wichtig, dass ich durch die ganze Isolation nicht den Fokus und die Motivation verlor. Deshalb war unser Projekt genau das Richtige für mich. Jeden Tag eine neue Herausforderung zu lernen und sich dabei zu dokumentieren brachte den nötigen Schwung in meinen Alltag. Man hatte Zeit Dinge auszuprobieren, die man sonst nie machen würde. Ich versuchte mich im Origami falten, meditierte, lernte endlich mal wie man jonglierte und noch vieles mehr.

Nach den Wochen, in denen ich viel Neues lernte, kam ich zu dem Entschluss, dass ich etwas für andere Menschen tun wollte. Da man wegen der aktuellen Lage keine Gottesdienste mehr halten durfte, kam unser Pfarrer auf die Idee jeweils am Sonntagabend bei der Kirche auf der Friedhofsmauer ein musikalisches Abendgebet zu machen. Dafür brauchte er Leute aus der Musikgesellschaft die ihn unterstützen. Da ich diese Idee super fand und das Musizieren vermisste meldete ich mich. Ich spielte zwei Stücke auf meinem Cornet. Viele Leute kamen und wussten diese Geste zu schätzen, dies freute mich sehr.

Kathrin