Am Anfang dieser neue Situation wegen der Coronakrise hat mir eine Struktur gefehlt. Ich habe herausgefunden, dass ich mich ein Rhytmus ein bisschen geben muss, um die Motivation zu arbeiten zu finden.

Mit der ‘Aufgaben’ ist mir diese Motivation zurückgekommen. Diese Aufgaben haben auch mir gezeigt, dass wir viel zu Hause machen können. Wir können sehr kreativ sein, ohne weit weg zu gehen.

Ich hatte ein Rhytmus gefunden aber dann hat mir die Coronaviruskrise ein bisschen noch befragt. Ich war noch in Luzern und dort die Situation war nicht so schlimm. Die Leute verhalteten sich normal, ohne die soziale Distanzierung zu respektieren. Es war das gleich im Tessin nur einige Woche vorher aber es war mir ein bisschen schwer jetzt die gleiche Geschichte noch einmal zu sehen und deswegen habe ich mich entschieden zurück ins Tessin zu gehen. Dort habe ich ein neuer ‘Aufgabe’ gesucht. Ich habe eine freiwillige Arbeit gefunden beim ATTE, eine Organisation die aktiv für die ältere Leute ist. Ich würde dort als Betreiberin arbeiten und konnte ich nicht mehr zufrieden sein. Die Arbeit ist vielfältig: man fragt mich für Einkaufen, für ein Mahlzeit und normalerweise man will nur mit jemandem sprechen. Ich höre viele verschiedene Geschichte und es gefällt mir sehr.

ATTE (Associazione Ticinese Terza Età) ist eine Familie von fast 13’000 Mitgliedern und Assozierten, die seit 1980 im ganzen Kanton Tessin tätig ist, dank dem Engagement zahlreicher Freiwilliger, die die Sektionen und Regionalgruppen beleben.

Sie betreibt 14 Tageszentren, die sich für das Wohlergehen älterer Menschen einsetzen, ihnen Gelegenheiten zum Knüpfen von Kontakten bieten und viele Aktivitäten anbieten, darunter Kurse an der Universität des Dritten Lebensalters, Reisen und Aufenthalte und vieles mehr. Sie bietet auch einen Tele-Hilfsdienst zugunsten einsamer Menschen an. Sie gibt die Zeitschrift terza età heraus.

Teil der ATTE-Welt zu sein bedeutet, Einsamkeit und Isolation zu überwinden. Werden Sie Mitglied, um von allen Vorteilen von ATTE zu profitieren.

Weil ich ein bisschen helfen wollte, habe ich begonnen, mit Atte als Betreiberin zu arbeiten. In dieser Zeit hat Atte diese Initiative gemacht, für die Leute die einsam fühlen und für die Leute die in Risiko sind. Man kann uns anrufen, um ein bisschen zu sprechen oder/und um uns für ein Einkaufen zu fragen.

Am ersten Tag hat man mich mein Platz gezeigt, wovon ich die ältere Leute von der Verbindung anrufen oder antworten konnte, um ein bisschen zu sprechen aber auch zu sehen, ob sie etwas brauchten, so dass wir einkaufen gehen können.

Sie hatten alle eine Maske und man hat mich auch eine gegeben… es ist irgendwo ein bisschen beeindruckend.

Eine Frau ruft mir an offen. Sie spricht viel… sie braucht aber keine Einkaufen. Sie mag einfach das, mit jemandem zu sprechen. Maria ist sehr süss, aber sehr traurig, weil sie viele Leute verloren hat. Ihrer Mann ist seit einigen Jahren gestorben und er kam aus Bergamo, wo die Coronaviruskrise immer sehr stark ist. Jetzt sind viele Verwandten von ihrer Mann aus der Virus gestorben. Sie sagt es, dass sie Angst nicht für sie, sondern für die andere Leute hat.

Wenn sie jung war, erzählt mich sie, sie tanzte, singe und spielte sehr gern.

Renata ist auch eine von der Leute, die mich anrufen nur dafür, um ein bisschen zu sprechen.

Aber letzte Mal war es ein bisschen kompliziert: sie wollte einfach wissen, wenn sie zurückkommen konnte, um die andere Leute noch einmal zu treffen. Ich hatte die Eindruck, dass sie nicht gut die Situation verstand.

 

Montag 20 April

Heute war es ein bisschen schwerer zu arbeiten. Vielleicht weil es regnete… oder vielleicht weil die Benutzern traurig waren, weil sie wissen, dass sie noch viel Zeit zu Hause allein bleiben müssen.

Ich musste neue alte Leute anrufen, weil eine Arbeitkollegin krank geworden ist. Eine Frau hat mir geantwortet. Sie Sprachte mit einer nette Stimme aber wenn ich gefragt hat, wie sie sich fühlte, hat sie mir geantwortet, dass die Situation zu Hause ein bisschen schwierig ist.

Sie wohnt mir ihrem Mann, der Alzheimer hat.  Diese Tage hat er auch vergessen, dass beide geheiratet sind. Sie würde Hilfe fragen aber sie weisst, dass wenn er in Spital genommen würde, konnte sie er nicht mehr besuchen.

Diese Nacht hat sie gesagt, war ihrer Mann schon um 3 gut angezogen… sie weiss nicht warum.

Montag 27 April

Die Frau hat mir endlich gesagt, dass sie die Ärzte angeruft hatte, weil ihrer Mann zu schwierig zu behandeln war. Er hatte probiert, aus der Balkon zu springen. Jetzt ist die Frau aber sehr traurig, weil sie ihn für eine lange Zeit nicht mehr sehen darf.

Sie hat mir alles erzählt mit ihrer süßen, höflichen Stimme, dass sie ihre Traurigkeit nie verrät.