Coaching 1, Kohorte B, Kapellbrücke

Martina Burri, Nicola Schmid, Arrigo Burgener

Quelle: Arrigo Burgener

Inhaltsverzeichnis

  • Wahrnehmung
  • Geschichte
  • Konstruktion
  • Fotogalerie

Wahrnehmung

Beim Betreten der Kapellbrücke trifft man auf einen offenen und schmalen Gang mit mehreren Richtungswechseln. Jeder Abschnitt hat seine eigenen Qualitäten. Von Abschnitt zu Abschnitt geleitet wird man von den Menschen, die diesen belebten Ort besuchen, sowie vom Licht, dass bei der richtigen Tageszeit genau auf der Mitte des Weges liegt und die Richtung weist. 

Da es ein öffentlicher und belebter Raum ist, wird man beim Betreten mit vielen Eindrücken konfrontiert. Zum einen sind es Gerüche von frischen Blumen, vom frischen Wasser des Sees und vom alten Holz der Brücke selbst. Zum anderen hört man viele Geräusche, von den Gesprächen der Menschen, der Autos der naheliegenden Strasse, sowie des Wellenschlages an die Brückenpfeiler. Auch visuell trifft man auf viele Eindrücke. Da ist die Blumentracht auf der Aussenseite der Brücke, die Brückenkonstruktion selbst mit den darin enthaltenen Bildern, die einen den ganzen Weg über begleiten. Die Umgebung der Brücke selbst, verursacht schöne visuelle Eindrücke und beteiligt sich an der Gestaltung der angenehmen Atmosphäre. Das Sonnenlicht wird im darunterliegenden Wasser reflektiert und erzeugt so ein funkelndes Lichterspiel an der Dachkonstruktion. Jeder Brückenabschnitt hat eine andere Aussicht, man sieht auf die Berge, auf die Alt- oder Neustadt oder auf den Vielwaldstädtersee. Auch ein Teil der Geschichte der Brücke wird beim Begehen visuell sichtbar. Auf beiden Seiten der Brücke sind verkohlte Balken zu sehen, die an den Brückenbrand erinnern. 

Quelle: Arrigo Burgener

Geschichte

Der Bau der Brücke diente der Stadtentwicklung und der Errichtung von Befestigungsanlagen. Die Stadt war von der Landseite aus gut gesichert, der Schutz von der Seeseite fehlte. Zuerst errichtete man deshalb den Wasserturm, wenige Jahrzehnte später, ca. 1332, folgte der Bau der Kappelbrücke, sie war eine Fortsetzung der Hofbrücke. Das die Brücke hauptsächlich zum Schutz der Stadt diente, sah man an den auf der Seeseitig vorgelagerten “Schwirren”, welche die Durchfahrt von Schiffen verhindern sollte. Ebenfalls ist die höher gebaute Brüstung gegen Seeseite ein Zeichen vom Wehrcharakter der Brücke. 

Durch die Aufschüttung der Ufer an der linken Seite der Reuss, musste das südliche Ende der Brücke dem neu errichtetem Quai weichen. Sie wurde vom Friedhof getrennt und verkürzt, ebenfalls wurde sie gegen Süden abgeknickt so dass sie senkrecht auf das Quai trifft. 

In der Nacht auf den 18. August 1993 brannte die Brücke wodurch ein Grossteil der Brücke und Bilder zerstört wurden. Insgesamt wurden 78 der 111 Bilder verbrannt, manche, 30 Stück, konnten restauriert werden. Der Wiederaufbau der Brücke geschah umgehend und so wurde sie nur 8 Monate später wieder eingeweiht und als Fussgängerbrücke freigegeben. 

Quelle: https://kapellbruecke.com/hintergruende/geschichte-holzbruecken/

Konstruktion

Die Holzkonstruktion der Brücke wirkt sehr beeindruckend. Vor allem die Verblattungen, welche den Dachstuhl mit den tragenden Stützen verbinden, fallen auf. Diese alte Handwerkskunst ist sehr zeitaufwendig und erfordert ein grosses Wissen, um Verbindungen wie diese in zu sehender Präzision zu fertigen.

Der liegende Dachstuhl wird von flechtenbewachsenen Bieberschwanzziegeln geschützt.

Der grösste Teil der Konstruktion wurde aus Tannenholz gefertigt, ausser die Stützen, welche aus dem Wasser ragen, sind aus Eiche. Einige davon wurden vermutlich nach dem Brand im Jahre 1993, durch Betonpfeiler ersetzt.

Quelle: Arrigo Burgener

Fotogalerie

Coaching 1 – Gian-Marco Wieland – IAR

Kapellbrücke

Abb. 1: Skizze der Kapellbrücke (Blickrichtung Osten)

Erste Begehung

Die Brücke ist bekantlich eines der vielen Wahrzeichen der Stadt Luzern. Sie verbindet die beiden Ufer der Reuss. Beim Besuch der Brücke sind mir in erster Linie die Lichtreflexionen aufgefallen. Ich war schon sehr oft auf dieser Brücke – jedoch so auffallend habe ich dieses Licht so nicht in Erinnerung gehabt. Diese Reflexionen entstehen durch den natürlichen Lichteinfall der Sonne, welcher von der Reuss an die Unterseite des Dachs zurückgeworfen wird. Das Schauspiel ist sehr schön anzuschauen – wird aber trotzdem von vielen erst gar nicht bemerkt.

Abb. 2: Lichtreflexionen am Dach

Ambiente der Kapellbrücke

Beim Überqueren der Brücke nimmt man ganz vielen wahr. So beispielsweise das Zwitschern der Vögel oder natürlich Gespräche von anderen Passanten. Ebenfalls ist es nicht selten, dass ein Strassenmusikant sein Können zeigt. Dies ist im nachfolgenden Video gut zu höhren. Leider ist auch der Verkehr der Seebrücke gut erkennbar, was aber den schönen Ausblick Richtung Altstadt, bzw. See nicht weiter stört.

Abb. 3: Ambiente der Kapellbrücke

Geschichtlicher Einwurf

Die Kapellbrücke steht sein 1913 unter Denkmalschutz. Zusammen mit den dreieckigen Tafeln & des gesamten Esemble bildet sie ein ganz spezielles Kulturgut. Im Jahre 1964 wurde die Brücke & der Wasserturm vom Kanton Luzern ins Verzeichnis der sogenannten „schützenswerten Bauten“ aufgenommen. Seit 2002 ist die Brücke dank dem Bund in ihrer Gesamtheit als ein Denkmal von nationaler Bedeutung geschützt.

Abb. 4: Aufnahme der Kapellbrücke aus Sicht der Seebrücke

Schlusswort

An einem so bedeutenden Objekt wie der Kapellbrücke etwas zu verändern ist meines Erachtens sehr schwierg. Die Brücke mit dem Wasserturm blickt auf über 650 Jahre Geschichte zurück & ist ein Wahrzeichen für die Stadt. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass hier mit sehr dezenten & doch klaren Anpassungen sehr viel möglich ist.