Raumbeschreibung – Vögeligärtli – Yannick Thürlemann – F5

Wie ich das Vögeligärtli erlebte

Y. Thürlemann

Für das Schulfach Mensch und Raum durfte ich das Vögeligärtli in Luzern besuchen. Das Ziel dieses Besuches ist es, meine subjektiven und objektiven Beobachtungen in diesem Text zusammenzufassen.

Ich besuchte den Park gegen die Abendzeit, die Stimmung war sehr gemütlich und der Park war mit vielen Besuchern gefüllt. Der Ersteindruck hat mich sehr positiv gestimmt, da ich überrascht war wie viele Leute sich in dem Park befanden. Grundsätzlich machte er einen einladenden und gemütlichen Eindruck, dies war aber auch dem Wetter zu verdanken. Der Park ist darum immer auf das natürliche Licht der Sonne angewiesen, somit bestimmen grösstenteils Wetter- und Lichtverhältnisse wie man den Park erlebt.

Der Park ist circa 60m mal 60m gross. Umgeben ist dieser grösstenteils von Wohnhäusern, neben diesen Wohnhäusern gibt es noch eine Kirche und die Zentralbibliothek. Die Grundfläche des Parks habe ich in fünf Teile unterteilt, der grösste Teil besteht aus einer Wiese. Neben dieser gibt es einen Spielplatz, Gehwege, Imbissstand und einen Asphaltplatz. Im Park verteilt stehen grosse Bäume, diese bieten genügend Schattenplätze für Besucher. Der Spielplatz selbst besteht aus Holzkonstruktionen, an diesen sind Metallstangen und Netze angebracht. Die Gehwege führen am Rande des Parkes einmal um die Wiese herum und sind mit ein paar Lampen versehen. Ich konnte nicht sehr viele künstliche Lichtquellen im Park ausmachen, darum gehe ich davon aus das dieser in der Nacht nicht sehr gut beleuchtet ist. Der Asphaltplatz macht den zweitgrössten Teil des Parkes aus, auf diesem gibt es unterschiedlichste Aktivitäten. Dazu gehören zwei Schachbretter mit den entsprechenden Figuren. Neben den Schachbrettern gibt es noch ein Mühlespielfeld und zwei Pingpongtische. Zusätzlich zu den Sitzgelegenheiten gibt es noch einen Brunnen als Trinkgelegenheit. Aus Ingenieurssicht ist die Beschaffenheit der Oberflächen zu beachten. Auf der Wiese versickert das Regenwasser, dies ist beim Asphalt aber nicht möglich. Durch die geschlossene Oberfläche wurden beim Asphalt unterschiedliche Gefälle eingeplant, diese haben das Ziel das Wasser zu den Schächten zu führen. Durch die Schächte gelangt das Wasser in die Kanalisation und wird so kontrolliert abgeführt. Diese zwei Oberflächen sind durch Bordsteine abgetrennt, der Asphalt wurde dabei circa 2cm tiefer verlegt. Durch diese Differenz fliesst überschüssiges Wasser, welches von der Wiese nicht genug schnell abtransportiert werden kann, auf die Ebene des Asphaltes. Das Wasser wird anschliessend auch gezielt durch die Kanalisation abgeführt.

Der Platz für das Vögeligärtli entstand 1899 durch das verlegen der sogenannten Gasfabrik. Anschliessend wurde der Platz von Schaustellern genutzt, dazu gehörten der Zirkus Pilatus und die Arena Bühlmann. Im verlaufe der Zeit wurde der Platz kleiner, da teile dazu genutzt wurden die Lukaskirche und die Zentralbibliothek zu bauen. Namensgebend für das Vögeligärtli war ein Volière, welches von 1908 bis 1954 im Vögeligärtli stand.

Bild Voliére (Quartierverein-Hirschmatt)
Bild Gasfabrick (Quartierverein-Hirschmatt)  

Abschliessend kann ich sagen das, dass Vögeligärtli mit den geeigneten Wetter- und Lichtbedingungen ein sehr einladender und erholsamer Ort ist. Ich stelle mir den Park in der Nacht aber nicht sehr einladend vor, da die Lampen nur sporadisch verteilt sind. Diese sahen zusätzlich auch nicht gerade danach aus, eine grosse Leuchtkraft zu besitzen.

Quellenverzeichnis:

Raumbeschreibung – Lara Sigrist – IIA

Da die Beleuchtung beim Betreten der Kirche St. Karl ausgeschaltet war, wirkte sie düster und kühl auf mich. Das einzige (Sonnen-)Licht, das in den Innenraum gelangen konnte, strahlte durch das Fensterband mit den bunten Scheiben, welches direkt unter der Decke verläuft. Der Innenraum wirkt wie eine Wanne. Auch nach dem das Licht angeschaltet wurde, gewann der Raum nicht wirklich an Helligkeit. Es wurde viel mit indirekter Beleuchtung gearbeitet. So strahlen senkrechte  Lichtbänder entlang der Stützen an die Innenseite der Aussenwände. Im Bereich des Altars strahlt ein Lichtband im Boden, entlang des runden Chores an den Wänden hoch. Im Kirchenraum hängen Lampen von der Decke. Über dem Altar wurde ein einzelner Spot platzier, der die Wichtigkeit dieses Ortes in der Kirche nochmals betont. Ich interpretiere ihn als das Licht Gottes.

Im Allgemeinen fällt mir auf, dass der Bereich des Altars im Vergleich zum restlichen Kirchensaal hochwertiger materialisiert. Der Altartisch, so wie die Stufen, die zum Chor hinaufführen und der Chorboden sind aus bzw. mit dem Collombey-Marmor (Wallis) [Das Werk, 1937, S. 107] verkleidet. Die übrigen Bodenbeläge sind in Linoleum ausgeführt. Vor allem der Altartisch oder auch Volksaltar genannt, bildet ein zentrales Element, auf das sich die Aufmerksamkeit der Gläubigen wenden soll [Grundordnung des römischen Messbuchs, S. 299].

Die Betonstützen im Innenraum, welche ebenfalls durch Riemchen aus Collombey-Marmor (Wallis) [Das Werk, 1937, S. 107] verkleidet wurden, folgen dem Grundriss der Kirche und unterteilen diese in 3 Schiffe. Sie unterstreichen die Verbindung von Boden und Decke. Wand, Säule und Dach bilden die wesentlichen Elemente. Hinter den Sützen befinden sich kleine Nischen. In einer dieser Seitennischen befindet sich der Antonius-Altar, welcher von dem Bildhauer Paul Speck erstellt wurde [Das Werk, 1938, S. 289]. Er zeigt auf weissem Keramik den heiligen Antonius von Padua beim Austeilen von Brot an die Bedürftigen [Willkommen in der Kirche St. Karl, 2012, S. 11].

Das bereits erwähnte Fensterband mit dem farbigen Glas wurde vom schweizer Kunstmaler Hans Stocker angefertigt, welcher durch einen Wettbewerb an den Auftrag kam. Sie sind von den Farben der vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Luft inspiriert, welche im christlichen Weltbild als Grundlage allen Seins gelten [Wikipedia, 15.10.2021]. Ebenfalls findet man Steine und Fische in den Fenstern. Der Fisch ist das Symbol der Christen und auch die Steine haben eine wichtige Symbolik im christlichen Glauben. So werden Jesus und die Christen auch als lebendige Steine bezeichnet.

Die Innenwände wurden zur Wärmeisolierung und Schalldämpfung mit Tuffitplatten bekleidet [Das Werk, 1937, S. 107]. Die Fresken, welche währen vier Sommern von Hans Stocker gemalt wurden, zeigen Szenen aus dem Leben Jesus [Das Werk, 1941, S. 31].

Die Orgel, die in der Empore in der Oberkirche steht, wurde 1935 von der Firma Orgelbau Willisau AG erbaut [Willkommen in der Kirche St. Karl, 2012, S. 15].

Abgabe Raumbeschreibung Pfarrkirche St. Karl – Adrian Rösli – IAR

Das Erlebte
Die Pfarrkirche St. Karl ist für mich, wie ein Weg ins Licht. Beim Betreten der Kirche durch den Haupteingang komme ich zuerst in die Dunkelheit, welche für mich die Sünde symboli­siert. Ich fühle mich vom Raum erdrückt. Das anschliessende Kirchenschiff wirkt dagegen wie eine Erlösung. Das Kirchenschiff ist offen und von den Dimensionen her das Gegenteil zum Vorraum. Ich fühle mich inspiriert. Durch die Hochgelegenen Buntglasfenster fliesst farbiges Licht in das schummrige Kirchenschiff. Das von oben kommende Licht symbolisiert für mich den Weg Gottes in den Himmel und die massiven im Raum verteilten Säulen bilden eine Brücke zwischen dem Dis- und Jenseits.

Abbildung 1: Blick ins Kirchenschiff
























Das Innere
Das Kirchenschiff wird von nicht tragenden Wänden umgeben. Der Grund dafür ist das Fensterband im oberen Viertel der Aussenwände welches in der Wand links vom Hauptein­gang beginnt, um den Altarraum herumführt und dann rechts vom Haupteingang wieder endet. In den Fenstern sind blaue, rote, weisse und grüne Scheiben verbaut. Dabei werden sie immer wieder von schlanken Pfeilern unterbrochen, welche jedes Fenster in eine 3×3 Unterteilung aufteilen. Vergleichbar mit einem etwas langgezogenen Tic-Tac-Toe Spielfeld. Die Decke wird von den insgesamt 20, regelmässig im Kirchenschiff verteilten, massiven Säulen getragen. Dunkle Stellen, welche auf der Sichtbetondecke sichtbar sind, symbolisieren eine Tragstruktur zwischen den Säulen. 
Die Aussenwände der Kirche sind mit dunklen Platten belegt, welche im Kreuzfugenmuster verlegt wurden. Im Bereich des zweiten Viertel von unten der Aussenwände befinden sich, auf der ganzen Länge der Fenster verteilt verschiedene gemalte Szenen aus der Bibel. Über dem niedrigen Eingangsbereich befindet sich eine zweite Ebene für die Kirchenorgel und für einen grossen Kirchenchor. Der Altarraum liegt etwas erhöht ganz vorne im Kirchenschiff. Der Boden im Altarraum besteht aus einem dunklen Marmor. Ein Linoleumboden ist im restlichen Hauptschiff zu sehen. Am Boden sind viele Abnutzungserscheinungen sichtbar. Im restlichen Teil des Hauptschiffs, sind in vier Blöcke unterteilt, unzählige Sitzbänke für die Teilnehmer der Gottesdienste vorhanden. Die Beleuchtung der Kirche wurde schon einmal angepasst. An der Decke können viele offene Aussparungen entdeckt werden, welche darauf hindeuten. In einer solchen Aussparung, direkt über dem Altar, ist eine Deckenlampe installiert. Im Bereich der zweiten Ebene, über dem Eingang, sind sechs weitere solche Deckenlampen wie beim Altar installiert. Nur im Bereich des Kirchenschiffs sind tiefhängende Pendelleuchten vorhanden. Sie beleuchten einen Grossteil des Kirchenschiffs. Vom Aussehen her erinnern sie einen an den Klöppel einer Kirchenglocke. An den Säulen im Kirchenschiff sind je zwei weitere Lampen installiert. Eine hohe Stablampe beleuchtet jeweils die an den Wänden verteilten Bibelszenen und auf der anderen Seite der Säulen ist ein dekorativer Kerzenständer mit je drei Kerzen angebracht. Die Kerzen werden mit Elektrizität betrieben und leisten keinen nennbaren Beitrag zur Beleuchtung des Raums. Im Eingangsbereich sind zwei niedrige Hängelampen vorzufinden. Diese beleuchten den niedrigen Raum indirekt gegen die Decke. So dass kein direktes Licht seinen Weg an den Boden des düsteren Vorraums finden kann. Die Unterseiten der Lampen widerspiegeln jeweils das Geschehen unter ihnen. Im Windfang sind dieselben Deckenlampen wie bei der zweiten Ebene installiert, dieser lebt vor allem vom Farbenspiel, der Buntglastüren und der direkten Sonneneinstrahlung von aussen. Vor der Kirche kann der Balkon mit einzelnen in den Ecken der hohen Decke angebrachten Scheinwerfer beleuchtet werden. Von hier aus kann das geschehen der anliegen Quertiere über die Reuss hinweg beobachtet werden und in der Ferne kann auch noch die Museggmauer entdeckt werden.

Abbildung 2: Aussicht vom Balkon
























Der Hintergrund
Die Kirche wacht, hoch über der Reuss, über die am anderen Ufer gelegenen Quartiere der Basler- und Bernstrasse. 1931 gewann der junge Architekt Fritz Metzger den Architekturwettbewerb für die neue Pfarreikirche St. Karl, welche neben der St. Karli Brücke am Ufer der Reuss in Luzern gebaut werden sollte. Bereits im Jahr 1934 wurde die neue Kirche eingeweiht. Die Kirche bietet im Kirchenschiff Platz für 900 Gläubige und in einer zweiten unter dem Kirchenschiff erbauten Unterkirche Platz für zusätzliche 150 Gläubige. Beide Kirchen verfügen jeweils über einen grossen der Reuss zugewandten Balkon, welche die Kirche nach aussen öffnen. Die Balkone dienen als Haupteingänge für beide Kirchen. Wobei die obere Kirche auf der Höhe der potentiellen nicht Vorhanden Querschiffs über zwei weitere Seiteneingänge verfügt.
Das äussere der Kirche war für die damalige Zeit revolutionär. Sie ist die erste komplett in Stahlbeton erstellte Kirche der Zentralschweiz und ist die erste nach der modernen Architektur erbaute Kirche in Luzern. Im Kirchenschiff sind neben den oben bereits genannten Räumen auch noch zwei als Kapellen genutzte Altarräume und zwei weitere für Ausstellungen genutzte Räume angeschlossen. Eine Treppe rechts vom Haupteingang verbindet die obere mit der unteren Kirche. Mit der Pfarrkirche St. Karl hat Fritz Metzger ein für die damalige Zeit Revolutionäres Gotteshaus erschaffen.

Abbildung 3: Das innere der Orgel





















Quellenverzeichnis:

Hallenbad Allmend

Das Hallenbad Allmend umfasst ein grosses Schwimmbecken, ein Kinderbecken und ein Wasserbecken mit drei verschieden hohen Sprungtürmen. Ausserdem befindet sich eine Wasserrutsche neben dem Grossen Schwimmbecken. Die Fassade des Gebäudes lässt viel Sonnenlicht einfallen und erhellt so den Raum über Tags so gut, dass keine Leuchtmittel eingeschaltet werden müssen. Es herrscht meistens ein reger Tumult im Hallenbad, da das Gebäude in sich geschlossen ist und man ein schreiendes Kind in der ganzen Halle hören kann. Ausserdem hört man dauernd die Wellen des Wassers, die auf den Beckenrand des Schwimmbeckens treffen, die Turmspringer, die eine akrobatische Leistung im Turmspringen zeigen und die Schwimmer, die eine Beckenlänge nach dem anderen vollziehen. Chlor prägt den Geruch der Halle. Kein anderer Geruch kann sich dem entgegenstellen. Das Gefühl von Wärme im Wasser und die darauffolgende Kälte wen man das Schwimmbecken verlässt erinnert einen an früher, als man als kleines Kind aus der Badewanne kletterte. Die feuchte Luft, die man im Rachen und in der Nase fühlen kann. Das Gefühl von beinaher Schwerelosigkeit im Wasser im Kontext dazu, dass man das Wasser an jeder Körperstelle spüren kann.

Michael Heinz

Ein Raum mit drückender Hitze und chlorigem Geruch, in normaler Strassenkleidung kommt man sich zwangsläufig fehl am Platz vor. Nicht nur die Temperatur und die Gerüche widerspiegeln die Umgebung eines Hallenbades, auch die Geräuschkulisse passt mit dem rauschenden Wasser und Kindergeschrei aus einer Ecke und dem Plätschern eines Wasserstrahles aus der anderen Ecke, perfekt zu einem Hallenbad. Die Gestaltung der Aussenwände ist jedoch für ein öffentliches Bad eher ungewöhnlich. Alle Aussenwände sind voll verglast und sind nicht etwa gegen einen schönen Ausblick gerichtet, sondern gegen die Strasse oder das Nachbargebäude. Weshalb der Architekt wollte, dass jedermann den Badenden von der Strasse aus zusehen kann, ist auf den ersten Blick unverständlich da beim Bad doch eher auf Diskretion und Abschottung gesetzt wird.  Wenn man das Bad hingegen in den Abendstunden betritt, erkennt man rasch, weshalb so viel Glas verwendet wurde. Durch die gewählte Konstruktion kommt das Maximum an Tageslicht in den Raum und die Hauptfassade ist genau gegen Westen ausgerichtet. Dies ermöglicht den Badenden auch an Herbst- oder Winterabende bei Sonnenschein zu schwimmen.

Alles in allem ein gelungener Bau mit einer hohen Qualität der verwendeten Materialien und ausgeführten Arbeiten. Nur ein Detail störte mich schon von aussen beim Betreten des Areals und von innen noch einmal. Die Stahlbetonstützen, die in Weiss gehalten wurden um nicht zu stark aufzufallen, ragen immer in das Lichtmass eines Fensters. Klar ist der Durchmesser der Stützen grösser als die Fensterrahmenbreite, aber wenn die Architekten und Ingenieure zusammengearbeitet hätten, hätte man zumindest eine Linie auf dieselbe Flucht nehmen können. Dadurch wäre auch verhindert worden, dass jede Stahlbetonstütze ein wenig anders in das Fensterlicht ragt. Dieses kleine unschöne Detail zeigt jedoch, dass das Modul Mensch und Raum durchaus sein Platz in der Ausbildung zukünftige Planerinnen und Planer hat.