Coaching 2 – Parkhaus Globus – Gruppe E4 – Sandro Niederberger, Simon Oehen, Simon Rothenbühler, Issa Sikandari

Foto Parkhaus (Simon Oehen)

Einleitung und Allgemeines

Bei der letzten Begehung wurden vor Ort mit dem Luxmeter Messungen der Beleuchtungsstärken durchgeführt. Die Messungen ergaben, dass überall die Richtwerte gemäss der VSS-Norm 40292a (min. 30 Lux in der Fahrgasse) und an fast allen Orten ebenfalls die Vorschriften gemäss dem Arbeitsgesetz (100 Lux auf Verkerhrsflächen). Von diesen Standpunkten aus erfüllt die bestehende Beleuchtung des Parkhauses diese Anforderungen.

Messdaten Luxmeter (Andreas Lüthi)

Im Einzugsbereich des Globus Parkhauses plant in die Stadt Luzern in den nächsten Jahren die Bahnhofstrasse autofrei zu gestalten. Das Projekt wurde vor 10 Jahren mit einer Volksinitiative aufgegleist und von der Stimmbevölkerung angenommen. Dadurch wird sich das Verkehrsregime der bisherigen Parkhausausfahrt und die Zufahrtsmöglichkeit für Cars zum Hotel Flora nicht verändern. Die Ausfahrt aus der Seidenhofstrasse wird weiterhin über die (nicht ganz autofreie) Bahnhofstrasse erfolgen.

Künftige Verkehrsführung (Stadt Luzern)
Visualisierung Seidenhofstrasse (Stadt Luzern)

Ebenfalls ist eine grosse unterirdische Veloabstellanlage für 1200 Velos geplant unter der Bahnhofstrasse geplant. Diese wird benötigt, um die steigende Nachfrage nach Veloabstellplätzen in Bahnhofsnähe befriedigen zu können. Dadurch wird die Attraktivität des Zweiradverkehrs in der Stadt Luzern weiter gesteigert.

Velostation von innen (Stadt Luzern)

Für unsere Intervention könnte dies bedeuten, dass in Zukunft durch die geplanten Veloabstellmöglichkeiten und zukünftige Heimlieferdienste für Einkäufe das Parkhaus nicht mehr als solches benutzt wird und deshalb für andere Zwecke offen steht.

1. Interventionsidee: Erlebnismarkt

Durch die unterirdische, vom natürlichen Licht abgeschottete Lage des Raums kann ein Erlebnismarkt erstellt werden, welcher mehrere Interaktionen mit künstlichem Licht und der Dunkelheit, sowie die dadurch entstehenden Kontraste zulässt. Mit kleinen Läden, welche ein breites und teils auch aussergewöhnliches Sortiment anbietet, wie auch der Eigenständigkeit, ist ein grosses Interesse der Öffentlichkeit garantiert. Verschiedene Süssigkeiten, Schuhe, Schmuck, Gewürze, Nahrungsmittel, Pflanzen, Dekorationen und Anderes könnten angeboten werden. 

Mögliches Erscheinungsbild der Läden  (https://www.zuerich.com/en/visit/shopping/viaduct-market-hall)

Mit einer Nebeldecke könnten die Haustechnikinstallationen verborgen werden. Ausserdem gibt es dem Markt ein Alleinstellungsmerkmal. Das Element des Nebels soll mehrfach aufgegriffen werden. Durch diverse Installationen von Künstlern könnten mehrere Highlights entstehen, welche den Raum noch interessanter werden lassen. 

Mögliche Kunstinstallation: Nebelwand wird vor Wand hergestellt, Gemälde könnte vorgehängt und beleuchtet werden. So erscheint es, als ob das Werk aus der Nebeldecke schweben würde. (Simon Oehen) 

In den Fahrgassen könnten die Besucher gehen, auf den Parkplätzen könnten die Stände platz finden. Ein genaues Konzept wurde noch nicht ausgearbeitet. Die Läden sowie die Decke könnten indirekt und in verschiedenen Farben beleuchtet werden, um eine einzigartige Stimmung zu generieren. 

Schnitt von möglichem Aufteilungskonzept (Simon Oehen) 

Die Räume sollten möglichst dunkel belassen werden, damit eine gute Lichtstimmung entsteht. Die Ware der Läden müssen gut beleuchtet werden, auch damit eine Bezahlung möglich ist. Sitzgelegenheiten, Verpflegungsmöglichkeiten und Unterhaltungsangebot laden zum Verweilen ein. 

Perspektive von möglichem Konzept (Simon Oehen) 

Die Intervention kann befristet, wie auch unbefristet umgesetzt werden. Mit den Investitionen kann dementsprechend variiert werden. Durch die Lage im Inneren kann bei gut, sowie bei Schlechtwetter geöffnet werden. Auch könnte schon durch kleinere Eingriffe, zum Beispiel eine neue Kunstinstallationen, die Räumlichkeit wieder interessanter gemacht werden. 

2. Interventionsidee: Parkleitsystem 

Mit der Ausgangslage eine positive Intervention von einem Parkhaus durchzuführen, war der erste Gedanke ein Parkleitsystem in dem Parkhaus einzuführen. In der aktuellen Situation gibt es keine Informationen dazu, wie viele Parkplätze noch frei sind. Geboren war das «normale» Parkleitsystem mit Lichtsignalen, die einen freien von einem belegten Parkplatz unterscheiden. Die erste Visualisierung entsteht…

Zeichnung Grundriss (Simon Rothenbühler)

Hinzu kommen die beleuchteten Wegweiser, wie viele Parkplätze wo frei sind. Auch vor dem Eingang kann so signalisiert werden, wie viele Parkplätze noch frei sind.  

Nach der interdisziplinären Absprache aber entsteht ein neues Bild des Parkleitsystems. Versteckt teils hinter Säulen sollen Nebelwände dafür sorgen, dass die Parkplätze voneinander getrennt sind. Ausserdem kann man diese Nebelsäulen von unten oder oben her beleuchten.  

Zeichnung Visualisierung (Simon Rothenbühler)

Die Nebelsäulen sollen bis an die Decke hochreichen, um dort auch den oberen Teil, die ganzen gebäudetechnischen Elemente zu verdecken.  

Ein weiterer Einblick von oben soll einen zusätzlichen Eindruck geben. 

Zeichnung Grundriss (Simon Rothenbühler)

Links ist der Parkplatz frei somit grün beleuchtet, währenddessen ist der rechte Parkplatzbelegt und somit als rot beleuchtet dargestellt. Die kleinen Rechtecke sollen die Leuchtstangen symbolisieren, die Licht zum Nebel hin projizieren.   

3. Interventionsidee: Gokartbahn

In einem unterirdischen Gebäude, welches kein natürliches Licht (Tageslicht) hat, ist es ohne Kunstlicht dunkel. Dies kann dazu genutzt werden, ein neues Erlebnis zu erschaffen, in dem nur die notwendigen Streckenelemente beleuchtet werden. Dadurch hat das Einkaufszentrum eine grosse Attraktion, welche neue Kunden anlocken könnte. Ausserdem wäre es eine Möglichkeit für Familien, die Kinder Gokart fahren zu lassen, während die Eltern einkaufen.

Beispiel Gokart indoor (https://www.farbe-rlp.de/aktuell/nachricht/artikel/junggesellinnen-und-gesellen-geben-gas)
Beispiel Gokart indoor (https://www.yelp.com/biz/k1-speed-sacramento)

Die Streckenführung kann mit beleuchteten „Torbögen“ oder projizierten Pfeilen auf der Strecke abwechslungsreich gestaltet werden. Durch die Integration von Elementen aus bekannten Videospielen wir zB. Mario Kart wird die Attraktivität bei Kindern und Jugendlichen gesteigert.

Beleuchtungsbeispiel Indoor Minigolf (https://www.golf-rottal.ch/)
Beispiel Mario Kart (https://www.usgamer.net/)
Beispiel Beleuchtung Fahrbahn (https://www.pianshen.com/article/89561023635/)

Die Gokarts wären elektrisch, um die Lautstärke und Emissionen so gering wie möglich zu halten. Die Fahrbahnränder, Stützen und Wände werden mit Kunststoffelementen anprallsicher und verletzungsvorbeugend gemacht.

Mögliche Streckenführung (Issa Sikandari)

Disposition Intervention Bahnhof Luzern Gruppe B7

Schwerpunktthema Licht

Ideensammlung:

  • Auskleiden von Stützen mit Poliertem Material (Lässt den Raum heller wirken)
  • Fehlender Weihnachtsbaum KKL -> Lichter aufhängen als „Ersatz“
  • Zug Grün oder Rot beleuchten, abhängig ob man einsteigen darf oder nicht
  • Knicklichter -> weg von Passanten aufzeichnen
  • Kerzen -> Wort oder Weg
  • Eine Säule/Tor unterschiedlich beleuchten -> Reaktion der Menschen beachten
  • Projizieren von Mustern auf Wand/Boden mithilfe von Licht
  • Projizieren von Wörtern auf Wand/Boden mithilfe von Licht
  • Projizieren von Mustern mithilfe von Sonnenlicht und Spiegel
  • Schattenspiel

Ablauf der Gruppenarbeit

  1. Definitiver Entscheid für eine Idee
  2. Recherche, Materialliste, evtl. Auflistung anfallender Kosten
  3. Ausarbeiten der Idee, Vorgehensweise bestimmen
  4. Umsetzten und Dokumentieren
  5. Auswertung der Umsetzung (hat es Funktioniert, was könnte man im Nachhinein besser machen? Was für Ideen sind während der Arbeit aufgetaucht)
  6. Zusammenstellung der Präsentation
    Parallel zum Ablauf der Gruppenarbeit:
  • Einzelarbeit/Dokumentation der Recherche, Planung und Umsetzung bezogen auf den nativen Fachbereich
Abb: Sonnenverlauf Bahnhof Luzern

Frohburgsteg | Coaching2

Standort & Erschliessung

Der 176m lange Frohburgsteg verbindet den Bahnhof Luzern mit dem seeseitig georteten Tribschenquartier. Er überquert die darunterliegenden Bahngleise und bildet somit eine zweckmässige Abkürzung für Fussgänger, um vom Wohnquartier in die Innenstadt zu gelangen.

Auf der einen Seite ist die Passerelle über einen unscheinbaren Aufzug oder über eine Stahltreppe vom Gleis 14 aus erschlossen. Ausserdem ist er von der Zufahrtsrampe des Bahnhofparkhauses begehbar. Für nicht ortskundige Passanten ist der Frohburgsteg schwer auffindbar. Er ist versteckt gelegen und spärlich signalisiert. Ausser einem Namensschild am Beginn der Überführung gibt es keine weiteren Beschilderungen, die den Steg vom Bahnhof aus lokalisieren.

Auf der gegenüberliegenden Seite des Steges bildet der geschlossene Treppenturm mit innenliegendem Aufzug den Eingangsbereich zum Frohburgsteg. Er ist weder sonderlich attraktiven noch schnell und praktisch zugänglich. Eine orientierende Signaletik gibt es hier nicht, einzig ein Symbolschild, das die Richtung zum Bahnhof wegweisen soll.

Gemäss dem Online-Magazin Zentralplus.ch wird «auf Grund des Grossprojektes Rösslimatt-Areal, welches in den nächsten Jahren beim seeseitigen Zugang zum Frohburgsteg entstehen soll, der Treppenturm ausgebaut und offener gestaltet. Es wird eine viel weitläufigere und komfortablere Treppe geplant. So erhält das Rösslimatt-Areal ein attraktives Eingangstor.»[1]


[1] Lipp 2021.

Raumwahrnehmung

Der Frohburgsteg wirkt in seiner Art sehr unscheinbar. Graue Stahlträger und das weisse Geländer gestalten den Frohburgsteg farblos. Zigarettengeruch und das Quietschen der darunter fahrenden Züge sind nicht sehr angenehm. Was den Ort jedoch so lebendig und einzigartig macht, sind die Menschen, welche ihn überqueren. Auch die Strahlen der Abendsonne und der Pilatus geben einem ein behagliches Gefühl, welches das hektische Passieren der Brücke etwas beruhigender macht.

Licht auf dem Frohburgsteg

Tagsüber ist keine künstliche Beleuchtung notwendig, da der Steg offen ist und somit genügend Tageslicht vorhanden ist. Die auf- und abführenden Stahlträger und das Gitter ausserhalb, erzeugen ein ansprechendes Schattenspiel. 

Für das Licht in der Nacht ist bereits eine künstliche Beleuchtung montiert. Diese wurde mit Fluoreszenzleuchten realisiert, welche eine Farbtemperatur von etwa 4000 Kelvin aufweisen. Somit ist die ganze Beleuchtung eher einfach gehalten. Es reicht jedoch aus, um sich sicher über den Frohburgsteg zu begeben.

Es wurde an verschiedenen Orten Beleuchtungsstärkemessungen durchgeführt, um herauszufinden wie die Beleuchtungssituation ist und ob die Normen eingehalten wurden.

Man sieht, dass alle Werte eingehalten wurden. Sehr ansprechend ist die Beleuchtung zwar nicht, doch sie erfüllt ihren Zweck.

Sicherheit

Tagsüber ist der Frohburgsteg sehr belebt. Viele Menschen nutzen Ihn, um die Gleise zu überqueren, um zum Bahnhof oder zur Hochschule zu gelangen. Nachts ist der Frohburgsteg nicht hoch frequentiert und wirkt unheimlich. Deshalb fühlt man sich nachts eher unsicher, dieses Gefühl wird verstärkt durch die schlechte Beleuchtung. 

Die künstliche Beleuchtung durch Leuchtstoffröhren erhellen nicht alle Stellen auf dem Steg. Kombiniert mit dem lauten Knacken des Bodens, erweckt dies ein Gefühl von Unsicherheit und Unbehagen. Des weiteren ist die Erschliessung des Stegs schwer auffindbar. Sie erfolgt von einer Seitenstrasse über den Treppentrum. Zusätzlich kann man von einem schlecht beschilderten Zugang über den Bahnhof zum Frohburgsteg gelangen.

Im Jahr 2010 hat eine Bande Jugendlicher, einen jungen Mann auf dem Frohburgsteg zusammengeschlagen und ausgeraubt. Diese Tatsache trägt zusätzlich zum Unbehagen bei.

Wir haben uns daher Lösungsvorschläge überlegt, wie der Frohburgsteg einladender und sicherer gestaltet werden kann. 

Lösungsansätze

Zugang

Der Zugang zu dem Steg, sei es von der Bahnhofsseite oder dem Tribschenquartier, ist schwer auffindbar. Dies führt dazu, dass der Steg vor allem bei Nacht nicht stark frequentiert ist. Dadurch wird es für die Passanten unheimlich den Steg zu überqueren. Unser Ziel ist es, die Zugänge des Frohburgstegs offener und einladender zu gestalten. Mit Hilfe einer einladenden Treppe werden die Passanten über die Brücke zum Bahnhof geführt.

Lichtführung

Mangelnder Lichteinsatz führen zu dunklen Stellen. Unsere Absicht ist es, diese Stellen ausreichend und mit gezielten Mitteln zu beleuchten, sowie auch mit Einsatz des Sonnenlichts den Frohburgsteg freundlicher und sicherer zu gestalten.

Materialisierung

Auffallend am Frohburgsteg ist die starre Materialisierung. Die Konstruktion des Stegs ist klar ersichtlich. Laute Geräusche werden durch die Materialwahl unterstützt. Dies wird ausdrücklich bei dem Boden und der Decke erkennbar. Die Menschen starren auf das Ende des Stegs, anstatt die Aussicht zu geniessen. Die Idee ist es nun, mit Hilfe einer gezielten Material- und Lichtwahl den Passanten Sicherheit und Stressreduktion zu gewährleisten.

Literatur- und Quellenverzeichnis

Lipp, Jacqueline: Mehr Platz und Licht im Hinterhof des Bahnhofs Luzern. In: zentralplus.ch, 04.04.2021. Aufgerufen von https://www.zentralplus.ch/mehr-platz-und-licht-im-hinterhof-des-bahnhofs-luzern-2046887/ (03.10.2021)

SECO. (2018) Wegleitung zu den Verordnungen 3 und 4 zum Arbeitsgesetz (Gesundheitsschutz/ Plangenehmigung).