Coaching 1, Kohorte B, Hallenbad Allmend

Persönliche Raumwahrnehmung

Kaum im Raum eingetreten fällt es einem auf, dass die Luft durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur schwer und bedrückend wirkt. Der Geruch von Chlor in der Luft löst schon erste Erinnerungen und Gefühle aus. Nach kurzer Zeit wird bemerkbar, dass die Kombination aus Luftfeuchtigkeit und Wärme jegliche Schweissverdunstung verhindert. Je länger man sich in dieser warmen und feuchten Umgebung aufhält, desto grösser wachst das Verlangen sich im Wasserbecken abzukühlen. Ständiges plätscherndes Wasser verstärkt diesen Effekt, auch wenn der Verstand vermutet, dass der Wasserstrahl dazu dient die Oberflächenspannung im Sprungbecken zu brechen. Öffnet man die Augen wird man von einem grossen weissen Halle begrüsst. Die Pfeiler und hohe Decke lassen den Raum weit grösser wirken, als er tatsächlich ist. Dar Anblick der im Raum verteilten Pflanzen wirkt die Luft schon frischer und weniger bedrückend, wobei dies auch ein Zeichen dafür §sein kann, dass sich der Körper sich an die Verhältnisse dieses Raumes gewöhnt hat. Verglasungen findet man entlang der Ostfassade, über die Südfassade bis hin zur Westfassade. Dies weisst eine optimale Nutzung des Tageslichtes und kombiniert mit der weissen Farbe wirkt der Raum heller und steriler. Bei der näheren Betrachtung des Glases bemerkt man die leichte grau-grüne Verfärbung durch die Sonnenschutzbeschichtung. Trotzdem ist kaum ein farblicher Unterschied zu bemerken, wenn man gerade aus der Sonne beschienene Fassadenseite schaut. Die künstliche Beleuchtung ist so angelegt, dass der einzige sichtbare Schatten durch die Sonne produziert wird. Durch die hohe Decke ist die Lichtintensität zu schwach, um bemerkt zu werden. Dadurch wirkt der ganze Raum sehr natürlich beleuchtet. Zusätzliche Beleuchtungen sind in den Wänden vorzufinden. Versteckt in Nischen und auf Kniehöhe für den normalen Nutzer kaum bemerkbar. Dadurch, dass sie in Nischen versteckt sind, wird nicht der direkte Lichtstrahl wahrgenommen, sondern die Lichtreflexion von den vielen weissen Flächen. Ohne klar erkennbare Lichtquellen abgesehen von der Sonne, aber doch bemerkbare Helligkeit scheint es so als wäre der ganze Raum sauber. Lässt man sich aber nicht vom ersten Eindruck täuschen und schaut genauer hin bemerkt man einige schmutzige Stellen und teils schwarze Flecken die schimmelähnlich aussehen aufgrund von mangelnder Aufmerksamkeit für die schlecht und unsichtbaren Bereiche. Die Untersicht der Decke besteht aus perforiertes Lochblech. In der Kombination von grosser Distanz und der geometrischen Form ist es offensichtlich, dass das Blech durch die Beleuchtung nicht eine homogene Farbe aufweist und dementsprechend auch bei grösserer Verschmutzung nicht als dreckig wahrgenommen wird. Verschwendet man aber einige Gedanken mehr wird einem schnell klar, dass die nicht demontierbare Bleche eine stetige Staubfalle ist und wer weiss, wieviel Staub täglich durch die Perforierung auf die Köpfe der Anwesenden Gäste runterregnet. Nach einer kurzen Zeit fragt man sich, wo all die Kinder sind. Bekanntlich ist ein Hallenbad ein sehr begehrter Ort, um mit Kindern hinzugehen trotzdem wurde die friedliche Stimmung nicht durch Kindergeschrei zerstört. Es stellt sich heraus, dass die Kinder- und Plantschbecken hinter der opaken Mauer versteckt ist und mit schallschluckenden Elementen umgeben.

Struktur des Gebäudes

2007-2012 (inkl. Planung) Wurde die ganze Sportanlage Allmend saniert. Das Hallenbad gilt als ein Teil der Ganzen Sportanlage Allmend, welches die 2 Wohntürme, das Stadion und die Sportgebäude beinhaltet. Dementsprechend ist das äussere Design an die restlichen Gebäude gebunden und wurde deshalb auch mit den vorgehängten Elementfassaden ausgeführt: Gelbe (UCT 82427FC PVDF) hervorgehoben vertikale Rechteckprofile mit zurückversetzte dunkelblauen (UCT 10101 PVDF/Ral5003) Stirnverkleidungen und alles auf einem Rechteckigen Grundriss mit abgerundeten Ecken. Das vorgegebene Design erzeugt jedoch einige Schwierigkeiten. Kritische Punkte in der Realisierung waren die Eckbögen, die Raumhöhe und die Lichtdurchlassung. Mit den ~700mm Radius in den Bogengläser und der Höhe von knapp über 2m, hat man die technischen Grenzen Stand 2009 schon ausgereizt. Dadurch, dass das Hallenbad sich über 3 Stockwerke ausstreckt, sind aus statischer Sicht die Belastungen für Tragwerk sowohl auch Fassade sehr hoch, vor allem auf der Südseite, da auf der Seite sich die grosse Fensterfront befindet. Bei einem Projekt, dass auch Fokus auf Ökologie legt, ist das Interesse gross das Tageslicht bestmöglich auszunutzen. Dementsprechend wurden auf der Hallenbad-Ebene auf die nicht tragenden Rechteckprofile verzichtet. Dadurch wurde auch ein weiteres Problem umgangen: optischen Gitter mit kleinen Gitterabständen. Kombiniert mit Bewegung kann ein optisches Gitter einen Stroboskopeffekt auslösen, welches in gewissen Fällen zu einem epileptischen Anfall führen kann. Beim Verzicht von den dekorativen Vertikalprofilen ist der Abstand zwischen den restlichen Profilen so gross, dass ein erreichen von den Sequenzen von Licht und Schatten, für ein Stroboskopeffekt beinahe unmöglich ist.

Bahnhof Luzern / Kohorte B / David Egeric / Loris Faiss

David Egeric, Eindrücke Bahnhof Luzern

Mein erstes Gefühl im Bahnhof Luzern

Beim Eintreten im Bahnhof Luzern bekam ich ein Gefühl von Raum und Bewegungsfreiheit, da es keine Innenwände gibt und da alles offen ist. Dazu hat man eine sehr gute Übersicht über den gesamten Bahnhof, weshalb ich mich sehr sicher fühlte.
Die Glasfassade und ihre Transparenz verhalfen mir dazu, mich in einem Geschlossenem Raum wie im freien zu fühlen. Dazu sind Spiegel an der Decke aufgehängt, welche von Reflektoren von den Pfeilern aus beleuchtet werden.
Diese Glasfassade wird von einer Stahlkonstruktion getragen, die eine angenehme kurvige Linie hat und beim Betreten des Raumes sofort auffällt und alles andere als monoton ist. Die Stahlkonstruktion ist an beiden Enden direkt an den Sichtbetonwänden und Pfeilern fixiert.
Der Sichtbeton, welcher sehr qualitativ hergestellt ist (optisch), gab mir ein Gefühl von Reinheit, Sauberkeit und Präzision, da viele Wände schräg sind und die Pfeiler Kreative Formen aufweisen.

In jedem Geschoss fühlte ich mich anders, als wäre der Bahnhof Luzern in drei verschiedene Schichten gegliedert. Im UG war alles Hektisch, enger, aber trotzdem war man wegen den vielen Gängen sehr flexibel und man konnte in jede Richtung der Stadt gehen ohne dass man die Strasse überqueren musste.
Als ich vom UG ins EG ging fühlte ich mich als würde ich aufatmen. Ein Gefühl von Bewegungsfreiheit und frischer Luft empfand ich sofort am oberen Ende der Rolltreppe, obwohl ich in einem geschlossenen Raum war und die Hektik der Reisenden noch immer zu sehen und spüren war.
Im ersten OG fühlte ich die Hektik nicht mehr. Neben den SBB Schaltern befanden sich im ersten OG. viele Bars mit einer schönen Aussenterasse, wo man die Sonne geniessen konnte, welche durch die Glasfassade hindurch schien.

Geschichtlicher Hintergrund

Der heutige und 1991 eingeweihte Bahnhof ist schon der dritte.
Der erste Luzerner Bahnhof wurde im Jahr 1856 aus Holz gebaut und als Endbahnhof der Schweizerischen Centralbahn Gesellschaft genutzt. Diese Linie führte von Frankreich und Deutschland über Basel und Olten, bis nach Luzern. Damals lag der Bahnhof direkt am See bei der heutigen Anlagestelle der Schifffahrtgesellschaft Vierwaldstättersee.

Der zweite Luzerner Bahnhof wurde 1896 komplett neu gebaut und war dank seiner Glaskuppel sehr eindrucksvoll. Der gesamte Bahnhof wurde um 90‘ gedreht was eine schienen Ausweitung ermöglichte.

Im Jahr 1971 fiel der Bahnhof Luzern einem Brand zum Opfer. Der komplette Bahnhof brannte vollständig aus. Nur die Eisenkonstruktion der Perronhalle hielt dem Brand stand. Eine Lötlampe, die bei Dacharbeiten eingesetzt wurde, soll der Grund des Brandes gewesen sein.

Der dritte und heutige Luzerner Bahnhof konnte im Jahr 1991 eingeweiht werden. Man verzichtete auf einen Wiederaufbau des ausgebrannten zweiten Bahnhofs und stattdessen entschieden sich die Luzerner für einen Neubau. Die neue Bahnhofshalle wurde au Glas und Beton konzipiert. Nur noch Der Torbogen vor dem Bahnhof erinnert an den vorherigen ausgebrannten Bahnhof. Bekrönt ist dieser Torbogen von der Skulptur Zeitgeist.

Loris Faiss

Beschreibung eines Raumes

Bahnhof Luzern

Ich nehme den Bahnhof Luzern als einen zentralen Öffentlichen Raum wahr, geprägt von grossen mächtigen Tragwerkskonstruktionen aus Stahl. Der Stahl lässt die Bahnhofshalle bei keinem Lichteinfall etwas düster und kalt wirken.

In Kombination mit dem Sonnenlicht das vom Eingang der Halle und den Fenstern an der Decke in die Halle eindringt, ist die Stimmung etwas wärmer, je nach Tageszeit gar ein wenig mystisch.

Dank der hohen Decke fühlt man sich trotz andauernder Hektik durch den Pendlerverkehr nicht so eingeengt, wie zum Beispiel beim Bahnhof am Flughafen Zürich.

Von der Akustik her würde ich behaupten, dass der Bahnhof nicht der optimale Ort ist um Gespräche zu führen, da es durch den hallenden Schall doch etwas lauter werden kann. Die ständig ein und ausfahrenden Züge tragen auch nicht viel zu einer angenehmen Geräuschkulisse bei.

Wie bereits gesagt fühlt man sich durch die hohen Decken nicht eingeengt aber die vorhandene Hektik kann durchaus einen gewissen Stress auslösen, da die meisten Pendler mit einem erhöhten Tempo unterwegs sind.

Für mich ist der Bahnhof auch ein Ort an dem man alle Arten von Personen sieht. Zwar dient er nicht als optimaler Aufenthaltsraum, aber man kann sich sicher eine gewisse Zeit damit beschäftigen, das ganze geschehen von einer Bank, oder einem Kaffee aus zu beobachten.

Coaching 1: Raum 4, Gruppe B7 + B8, IAR

Bahnhof Luzern

Haupteingang Bahnhof Luzern

Einführung

Ein Bahnhof ist ein Ort des Übergangs, des Transits. Meist wird dem gigantischen Gebäude kaum Aufmerksamkeit bemessen.
Wichtig ist, dass er freundlich und funktional ist und man sich gut zurechtfindet – schliesslich möchte man nicht seinen
Anschluss verpassen.

Übersicht

Lage Bahnhof Luzern

Geschichte

Erbauung des Ersten Bahnhofs 1895

Diskussion Gotthardbau -> Bau des Zweiten Bahnhofs 1896

Brand 1871 mit vollständiger Zerstörung der Kuppel

Eröffnung neuster Bahnhof 05.02.1991 um 09:03 -> Selbes Datum/Zeit wie Brand

Wahrnehmung


Betritt man das Bahnhofsgebäude, fällt vor allem die grosse, moderne Bahnhofshalle und die an die Industrialisierung erinnernde Gleishalle ins Auge. Für den Besucher mag es wirken, als ob der Bahnhof nur halb umgebaut wurde, doch weiss
man um seine Geschichte und den Brand, dem das ursprüngliche Bahnhofsgebäude zum Opfer fiel, verändert sich die
Perspektive.


Betrachtet man das neu gebaute Bahnhofsgebäude aus etwas Distanz, fallen viele architektonische Feinheiten auf, welche
Alt und Neu verbinden. So erinnert der gläserne Anbau Richtung Busbahnhof an die Eisenkonstruktionen der Perronhalle,
die ebenfalls verbauten Stahlbetonstützen finden sich sowohl im Untergeschoss wie auch in Richtung Ostflügel wieder. Die
gekachelte Struktur der Aussenfassade wird im Triumphbogen weitergeführt und wird als Muster im Untergeschoss in Form
von Boden- und Deckenplatte weitergeführt. Der Ursprung dieses Musters stammt jedoch wieder aus den Eisenkonstruktionen aus der Überdachung der Perrons.
Die vielen gläsernen Elemente ermöglichen ganzjährig einen hohen, natürlichen Lichteinfall, was dem Bahnhofsgebäude
nicht nur einen sich laufend Verändernden Charme verleiht, sondern durch den niedrigeren Bedarf an künstlicher Beleuchtung auch ökologische Vorteile bringt.

Aussenansicht Bahnhof

Fotografie

Skizze, Torbogen alter Bahnhof

Quellen

https://www.hitchhike.ch/luzern/#infos

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Luzern#/media/Datei:Erster_Luzerner_Bahnhof_1.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Luzern#/media/Datei:Luzern_(6).jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnhof_Luzern#/media/Datei:Luzern_Railway_Station_Map.png

https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/der-luzerner-bahnhof-brand-im-video-ld.16044

Coaching 1, Kohorte B; Bahnhof Luzern

Raumbeschrieb

  • Helle und glasige Fassade und Decke: wirkt offen für alle
  • Wände Beton und Stahlträger: wirkt industriell, kühl und eintönig
  • Hektische und laute Atmosphäre, keine Privatsphäre: nicht einladend für längere Aufenthalte
  • Grösse der Halle gibt Gefühl von Verlorenheit
  • beim Warten auf den Zug: Gefühl des Ausgeliefertseins, da „schützende“ Nischen fehlen
  • Untere Etage keine Bahngleise, sondern Geschäfte und Essensstände: herrscht eine ruhige und angenehme Stimmung

 

Geschichte

  • Erster Bahnhof 1859 eröffnet
    • einstöckige Holzkonstruktion
    • Pläne von Ludwig Maring
  • 1896: zweiter Bahnhof
    • Gebäude mit eindrucksvoller Glaskuppel
    • Pläne von Hans Wilhelm Auer
  • Kupferfigur „Zeitgeist“
    • ab 1907 auf Hauptportal
    • von Richard Kissling
  • 5. Februar 1971
    • Bahnhofsgebäude brannte beinahe vollständig aus
    • Bahnhofsuhr blieb um 09:03 Uhr stehen
    • Lötlampe, welche bei Dacharbeiten eingesetzt wurde, soll Grund für Brand sein
  • Neubau wurde gegenüber Wiederaufbau bevorzugt und 1980 wurde Wettbewerb lanciert
  • Architekturbüro „Ammann und Baumann“ gewannen Wettbewerb
    • Santiago Calatrava hat die kühne und grosszügige Bahnhofshalle geplant
  • Einweihung des neuen Bahnhofs am 5. Februar 1991 um 09:03 Uhr (20 Jahre nach Brand)
  • Eingangspforte mit „Zeitgeist“ wurde Stein für Stein abgebaut und auf neu gestaltetem Platz wieder aufgebaut und erinnert noch heute an Bahnhof von 1896

 

 

von Jessica Forter und Michèle Ehrbar

Frohburgsteg

geschichte

Der Frohburgsteg in Luzern wurde 1999 erbaut und war damals 220m lang. Er ist bis heute für Fussgänger eine direkte Verbindung der Tribschenstadt zum Bahnhof Luzern und zur Innenstadt.

Die Passarelle wurde im Jahre 2009 infolge der Überbauung „Citybay“ welche an der Werftstrasse liegt und einen Komplex von 3 Wohn- und Gewerbebauten darstellt, um 44m verkürzt. Der ganze Treppenturm wurde somit Richtung Bahnhof verschoben und der innenliegende Aufzug erneuert. Nun steht die Fussgängerbrücke erneut vor einer grossen Veränderung. Auf Grund des Grossprojektes Rösslimatt-Areal, welches in den nächsten Jahren beim seeseitigen Zugang zum Frohburgsteg entstehen soll, wird der Treppenturm ausgebaut und offener gestaltet. Es wird eine viel weitläufigere Treppe, anstelle des heutigen eher einengenden Treppenlaufes um den Aufzug herum, geplant. So erhält das Rösslimatt-Areal ein attraktives Eingangstor.

funktion

Verbinden steht hier auf erster Stelle. Die Brücke lädt weder ein etwas darauf zu verweilen noch eine gemütliche Promenade zu machen. Die zick-zack verlaufenden Stahlträger weisen klar auf einen flüssigen Gang durch den nackten Korridor. Auch die Perspektive des Ganges drängt uns zu einem kurzen und rassigen Aufenthalt. Sie beschreibt uns noch einen weiten Weg mit wenigen richtungs und bewegungs Optionen. Wenigstens lässt die Bauart den Blick in die Ferne zu und zwingt uns nicht in einen kompletten Tunnel. Jedoch lässt die Offenheit der Struktur den Raum sehr witterungsabhängig sein, was von dem Baumaterial unterstützt wird, da Metall gerne und schnell die herrschende Temperatur annimmt. 

Die Passarelle erstreckt sich elegant über den Gleisen vom Bahnhof ins Quartier oder umgekehrt. Wie jene Zuggleise ist sie selbst eines, jedoch für die Füsse oder etwas kleineren Rollen gedacht. Genauso führt uns der Steg zum nächsten Bahnhof oder zur nächsten Haltestelle, wo wir «aussteigen» und auf die nächste Zugverbindung steigen werden.

sinneswahrnehmung

Der erste Eindruck wirkt durch die massiven & statischen Elemente eher kühl und abstossend. Der Steg erscheint nicht als sozialer Ort der Begegnung, sondern als rein Funktionales Element.  Fast kein Passant will hier verweilen. Der Steg wird nur als schnellste Überquerung der Geleise genutzt. Beim Laufen erzeugt jeder Schritt ein dumpfes Geräusch auf dem Bodenblech. Trotz Abfall und Dreck am Boden, ist der Geruch dank den offenen Wänden neutral. Auch das Licht und die Stimmung hängt somit stark von der umliegenden Witterung ab. Ebenfalls die Haptik der Materialien wird davon beeinflusst. Je nach Jahreszeit kann man Sie kühl, rein und gefährlich oder doch als angenehm und wohl ertasten.  Diese Offenheit machen den erstarrten Bau lebendig. Den Wind den man Spürt und die Sonnenstrahlen, die die Haut treffen. Im Turm hingegen atmet sich die Luft nicht mehr so frisch. Es bildet sich einen leichten Treibhauseffekt. Als dynamisches Element, sieht man den Lift nach oben und unten bewegen. Dies führt den Passanten auf seinem Weg nach draussen. 

licht

Durch das luftige Baukonzept kann das Tageslicht direkt in den Steg hineingelangen. Dadurch entsteht ein dynamisches Licht- und Schattenspiel, dass die obere Baustruktur widerspiegelt. Auf dem Geländer kann ein mattgrauer Schimmer wahrgenommen werden, auf dem ein kariertes Schattenmuster liegt. Aufgrund dieser luftig gebauten Struktur benötigt der Steg Tagsüber keine künstliche Beleuchtung. 

Nachts wird der Steg von Leuchtstoffröhren beleuchtet, die sich in den Querbalken über dem Steg verstecken und dadurch Teil des Steges werden. Durch die Aufteilung der Belichtung, gibt es auf dem Steg regelmässig dunkle Abschnitte, die auffallen.

Der Treppenturm ist innendrin ebenfalls beleuchtet. Durch die halbtransparente Fassade scheint diese auch nach aussen. Daher ist der Treppenturm in der Nacht, ein sehr auffallendes Gebäude, das man auch aus der Ferne beobachten und wahrnehmen kann.

Textquellen:

Rapetti, Suzanne: Arealentwicklung Rösslimatt, Luzern. September 2013. Aufgerufen von https://www.sbb-immobilien.ch/sites/default/files/downloads/projects/20131001_%20Rosslimatt_Bericht_des_Beurteilungsgremiums.pdf (02.10.2021)

Lipp, Jacqueline: Mehr Platz und Licht im Hinterhof des Bahnhofs Luzern. In: zentralplus.ch, 04.04.2021. Aufgerufen von https://www.zentralplus.ch/mehr-platz-und-licht-im-hinterhof-des-bahnhofs-luzern-2046887/ (03.10.2021)

Bildquelle: Wydler, Jonas: Ärgernisse? Sieben Gründe, wieso der Luzerner Bahnhof grossartig ist. In: zentralplus.ch, 11.01.2018. Aufgerufen von https://www.zentralplus.ch/aergernisse-sieben-gruende-wieso-der-luzerner-bahnhof-grossartig-ist-815879/ (03.10.2021)

Coaching 1 – Kohorte B – Hallenbad Allmend

von Roman Hadorn und Ilona Distel

Standort: Allmend Luzern
Baujahr: 2008-2011
Architekten: Daniele Marques | Rainer Schlumpf

Raumbeschreibung

– heller Raum, Abendsonne
– sehr drückend/warm, hohe Luftfeuchtigkeit
– laut, viel Betrieb
– alles weiss, wirkt kalt 
– Wasser wirkt als Kontrastfarbe zu den eintönigen Weisstönen
– durch die Sonneneinstrahlung trotzdem stimmig > Spiegelung des Wassers
– Spiegelung wirkt bis unter das Dach als Lichtquelle
– Pflanzen > ungewöhnlich für ein Hallenbad
– praktisch kein künstliches Licht notwendig
– rundum Sicht/(Panorama) in alle Richtungen > Hallenbad befindet sich im 1.OG
– hoher und durchgängig offener Raum
– moderne Becken; ecken rund, Metallbecken

Ergänzungen „Licht und Raum“ aus Architektur und Atmosphäre, G. Böhme

– Räume werden nicht nur durch Mauern geschaffen > Licht ein wichtiger Teil
– Licht wurde schon bei den Ägyptern zu einem wesentlichen Bestandteil der Architektur
– Licht wird zum Gestaltungselement > durch Entwicklung der Stahl- und Glaskonstruktionen
– trotzdem ist das künstliche Licht auch heute weitaus wichtiger als das natürliche > im Hallenbad Allmend aber wahrscheinlich nicht

Coaching 1, Kohorte B, Kapellbrücke

Martina Burri, Nicola Schmid, Arrigo Burgener

Quelle: Arrigo Burgener

Inhaltsverzeichnis

  • Wahrnehmung
  • Geschichte
  • Konstruktion
  • Fotogalerie

Wahrnehmung

Beim Betreten der Kapellbrücke trifft man auf einen offenen und schmalen Gang mit mehreren Richtungswechseln. Jeder Abschnitt hat seine eigenen Qualitäten. Von Abschnitt zu Abschnitt geleitet wird man von den Menschen, die diesen belebten Ort besuchen, sowie vom Licht, dass bei der richtigen Tageszeit genau auf der Mitte des Weges liegt und die Richtung weist. 

Da es ein öffentlicher und belebter Raum ist, wird man beim Betreten mit vielen Eindrücken konfrontiert. Zum einen sind es Gerüche von frischen Blumen, vom frischen Wasser des Sees und vom alten Holz der Brücke selbst. Zum anderen hört man viele Geräusche, von den Gesprächen der Menschen, der Autos der naheliegenden Strasse, sowie des Wellenschlages an die Brückenpfeiler. Auch visuell trifft man auf viele Eindrücke. Da ist die Blumentracht auf der Aussenseite der Brücke, die Brückenkonstruktion selbst mit den darin enthaltenen Bildern, die einen den ganzen Weg über begleiten. Die Umgebung der Brücke selbst, verursacht schöne visuelle Eindrücke und beteiligt sich an der Gestaltung der angenehmen Atmosphäre. Das Sonnenlicht wird im darunterliegenden Wasser reflektiert und erzeugt so ein funkelndes Lichterspiel an der Dachkonstruktion. Jeder Brückenabschnitt hat eine andere Aussicht, man sieht auf die Berge, auf die Alt- oder Neustadt oder auf den Vielwaldstädtersee. Auch ein Teil der Geschichte der Brücke wird beim Begehen visuell sichtbar. Auf beiden Seiten der Brücke sind verkohlte Balken zu sehen, die an den Brückenbrand erinnern. 

Quelle: Arrigo Burgener

Geschichte

Der Bau der Brücke diente der Stadtentwicklung und der Errichtung von Befestigungsanlagen. Die Stadt war von der Landseite aus gut gesichert, der Schutz von der Seeseite fehlte. Zuerst errichtete man deshalb den Wasserturm, wenige Jahrzehnte später, ca. 1332, folgte der Bau der Kappelbrücke, sie war eine Fortsetzung der Hofbrücke. Das die Brücke hauptsächlich zum Schutz der Stadt diente, sah man an den auf der Seeseitig vorgelagerten “Schwirren”, welche die Durchfahrt von Schiffen verhindern sollte. Ebenfalls ist die höher gebaute Brüstung gegen Seeseite ein Zeichen vom Wehrcharakter der Brücke. 

Durch die Aufschüttung der Ufer an der linken Seite der Reuss, musste das südliche Ende der Brücke dem neu errichtetem Quai weichen. Sie wurde vom Friedhof getrennt und verkürzt, ebenfalls wurde sie gegen Süden abgeknickt so dass sie senkrecht auf das Quai trifft. 

In der Nacht auf den 18. August 1993 brannte die Brücke wodurch ein Grossteil der Brücke und Bilder zerstört wurden. Insgesamt wurden 78 der 111 Bilder verbrannt, manche, 30 Stück, konnten restauriert werden. Der Wiederaufbau der Brücke geschah umgehend und so wurde sie nur 8 Monate später wieder eingeweiht und als Fussgängerbrücke freigegeben. 

Quelle: https://kapellbruecke.com/hintergruende/geschichte-holzbruecken/

Konstruktion

Die Holzkonstruktion der Brücke wirkt sehr beeindruckend. Vor allem die Verblattungen, welche den Dachstuhl mit den tragenden Stützen verbinden, fallen auf. Diese alte Handwerkskunst ist sehr zeitaufwendig und erfordert ein grosses Wissen, um Verbindungen wie diese in zu sehender Präzision zu fertigen.

Der liegende Dachstuhl wird von flechtenbewachsenen Bieberschwanzziegeln geschützt.

Der grösste Teil der Konstruktion wurde aus Tannenholz gefertigt, ausser die Stützen, welche aus dem Wasser ragen, sind aus Eiche. Einige davon wurden vermutlich nach dem Brand im Jahre 1993, durch Betonpfeiler ersetzt.

Quelle: Arrigo Burgener

Fotogalerie