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Raumbeschreibung Kapellbrücke von Nina Bachmann
Mitten in Luzern, kaum zu übersehen, befindet sich das Wahrzeichen der Stadt Luzern, die Kappelbrücke. Das Postkartenmotiv vermittelt mir ein Gefühl von Schweizer Tradition und Heimat.
Als Luzernerin kenne ich die Kappelbrücke sehr gut, doch habe ich sie noch nie so wahrgenommen wie an diesem Tag.
Von weitem betrachtet verbindet die mittelalterliche gedeckte Holzbrücke das rechte mit dem linken Reussufer. Der massive Wasserturm ist mit seinem achteckigen Grundriss von weitem der auffälligste Teil der Kapellbrücke. Trotzdem wirkt die Brücke nicht mächtig, sondern fügt sich mit Ihrem Spiegelbild im Wasser gekonnt in die Landschaft und in das Luzerner Stadtbild ein.
Beim Besteigen der Treppe knarrt es nicht beim ersten Schritt, aber man merkt, dass man von der harten Betonstrasse auf einen weichen Holzgrund auftritt. Oben angekommen, fällt das alte rustikale Skelett der Brücke auf. Versucht man ans andere Ende der Brücke zu blicken, entsteht ein Gefühl von einer schlangenartigen Form, die auf dem Wasser schwebt. Beim langsamen Weitergehen entsteht von der repetitiven Baustruktur die Illusion, man könne über die Brücke bis in die Unendlichkeit gehen.
Kurz nach 17 Uhr erzeugt die Herbstsonne ein unglaubliches Schattenspiel. Neben dem einfallenden Licht durch die vielen Öffnungen erzeugt die Spiegelung der Sonne auf dem Wasser ein schönes reflektierendes Muster an der Decke. Noch hat es genügend Licht die alten kunsthistorischen Dreieckbilder im First der Brücke zu bestaunen. Sie zeigen Bilder aus der Bibel, dem Leben der Stadtheiligen, der Landesgeschichte und dem Totentanz. Neben den dreieckigen Kunstwerken wird durch den alten und neuen Teil der Brücke klar, wie historisch dieses Bauwerk ist. Doch geht die Sonne unter, so wird es langsam dunkel auf der Brücke . Die indirekte Beleuchtung sorgt für schimmerndes Licht, um die Dreieckbilder betrachten zu können und die Brücke zu passieren. Trotz der Innenbeleuchtung der Brücke verschiebt sich mein Fokus auf die umliegenden beleuchteten Gebäude, wie zum Beispiel die Jesuitenkirche. So verliert das Innere der Brücke in der Nacht an Reiz. Das skelettartige Gerüst mit seinem Charme tritt in den Hintergrund. Vom Reussufer betrachtet steht die Brücke wie bei Tageslicht im Fokus. Sie ist optimal durch Scheinwerfer beleuchtet und fasziniert den Betrachter.
Auf einer hölzernen Bank nehme ich platz und lasse den Raum auf mich wirken. Der Geruch des Holzes und der Blumen, die die Brücke von aussen schmücken, steigt mir in die Nase. Durch die Öffnungen strömt frische Luft mit einer kleinen Brise herein. Die Geräusche der Passanten werden lauter und wieder leiser. Durch die Laufschritte erklingen verschiedene Geräusche des Altbaus – Knarren, Quietschen wie dumpfe und hohe Klänge. Einheimisches Schweizerdeutsch aber auch Fremdsprachen sind zu hören. Im Hintergrund das Rauschen der Reuss.
Es kommt mir vor wie in einem Bienenschwarm und trotzdem entstehen immer wieder ruhige Momente. Diese lassen die Zeit kurz stehen. Menschen halten an und blicken durch die vielen Öffnungen auf das fliessende Wasser der Reuss. Der Blick schweift von der Promenade der Altstadt, zur Jesuitenkirche bis auf die andere Seite. Je nach Sicht kann der Blick auf den Pilatus genossen werden. So bildet jede Öffnung ein Fenster mit seinem eigenen Postkartensujet. Vermutlich ist die Kappelbrücke auch deswegen so ein beliebtes Fotoobjekt.
Ich gehe noch ein paar Schritte und steige dann die Treppe auf der anderen Seite der Brücke hinunter. Noch einmal betrachte ich staunend die Kappelbrücke in der Abenddämmerung.
Raumbeschreibung Frohburgsteg von Sämi Bättig
Leicht abseits der Menschenmenge, welche sich um 17:00 Uhr durch die Halle des Bahnhof Luzerns drängt, befindet sich am Ende einer Rampe der Frohburgsteg.
Etwas verborgen befindet sich der nun im Schatten liegende Eingang zu dem Steg, der Passanten sicher über die Geleise führen soll.
Wesentlich länger als in meiner Vorstellung erstreckt sich der Metallbau vor mir, als ich ihn von der Seite des Bahnhofs betrete. Mir fällt der stechende Geruch von ausgedrückten Zigarettenstummeln auf und ich höre den eifrigen Bahnbetrieb unter mir.
Als ich einige Meter gegangen bin, fällt mir plötzlich die warme Abendsonne ins Gesicht.
Vorher noch hinter dem grossen Stationsgebäude versteckt, blendet sie nun durch die offene Schale der Fussgängerüberquerung in meine Richtung. Meine Augen sind gereizt vom schnellen Wechsel der Helligkeit und auch der Temperaturunterschied ist gut spürbar. Ich muss mich kurz links wegdrehen, bis ich mich an die unangenehmen Veränderungen gewöhnt habe.
Eine Frau mit einem Rollkoffer kommt mir entgegen und durch die Quer zur Laufrichtung verlaufenden Rillen im Boden ertönt ein surrendes Geräusch, welches von den kleinen Rädern verursacht wird.
Das Geländer zu meiner rechten Seite wirft lange Schatten auf den Boden und hüllt somit den grösseren Teil unterhalb des Handlaufs in einen tiefen Grauton.
Ansonsten ist es sehr hell mit viel natürlichem Licht, ganz besonders sogar, wenn die Sonne so tief steht wie jetzt.
Die Unterkonstruktion für das Dach besteht aus Stahlverstrebungen und Trägern. Durch deren grossen Dimensionen sind sie weit auseinander und lassen viel Helligkeit herein, welche vom weissen Geländer auf der linken Seite zusätzlich reflektiert wird.
Der begehbare Teil hat grundsätzlich einen rechteckigen Schnitt, ausserhalb davon befindet sich jedoch zusätzlich noch eine gewölbte Aussenschale, welche mit dem überhängenden Dach verbunden ist. Diese auch aus Metall gefertigte Hülle ist bis über Kopfhöhe mit einem feinmaschigen Gitter eingekleidet, so dass bis zur Dachkante hin noch etwas mehr als ein Meter ganz offen ist.
Ich frage mich, ob die Sonne zu einer anderen Tageszeit wohl auf dieses Drahtgeflecht trifft und welche Schattenspiele sich daraus ergeben könnten. Nun komme ich langsam ans Ende und der Gang mündet in einer Lifttür. Kurz davor zweigt der Frohburgsteg noch einmal nach links ab und führt zu einem naheliegenden Gebäude, welches direkt vom Steg aus betreten werden kann.
Dort fällt mir auf, wie die Sonnenstrahlen vom Fensterglas des Baus reflektiert werden und diese typischen Tümpel artigen Lichtflecken an die Unterseite der Stegdecke projizieren.
Doch das Spektakel hält sich in Grenzen und würde einem vorbeischlängelnden Passanten wohl kaum auffallen.
Obwohl der Steg eine interessante Konstruktion aufweist, wird er kaum dafür bewundert werden.
Sein praktischer Nutzen überwiegt alle anderen Aspekte.
Sein Zweck ist es, Personen schnell, effizient und sicher über den brausenden Zugverkehr zu führen und diesen Zweck erfüllt er gut.
So ziehe ich mein Fazit, als ich meinen Anmarschweg zurück über den Steg, in die Richtung der grossen Bahnhofshalle gehe. Nun scheint die Abendsonne in meine linke Gesichtshälfte.
Raumbeschreibung Kapellbrücke (Schwerpunkt Licht) von Philipp Berner
Ich laufe vom Bahnhof Luzern in Richtung Reuss. Schon von weitem erkenne ich die überdachte, hölzerne Brücke mit dem grossen Turm aus Stein. So nah am Bahnhof gelegen und genau so nah am See kann man davon sprechen, dass diese Brücke im Zentrum der Stadt Luzern liegt. Dies ist auch unschwer zu erkennen, wenn man näher kommt, da einem dann die vielen Personen auffallen, die die Brücke benutzen. Einerseits sind dies Touristen, andererseits Geschäftsleute in Anzügen sowie viele weitere Passanten – ja sogar eine Hochzeitsgesellschaft posiert auf der Brücke.
Doch in der heutigen Zeit, in der sich vieles um unsere Umwelt dreht, stellt man bald fest, dass die Brücke mit drei Knicken eher diagonal über die Reuss gebaut wurde. Als gelernter Bauzeichner fragt man sich, ob es wirklich notwendig war, derart viel mehr Material zu verbrauchen, wo man doch sicherlich die Brücke auch einfach gerade über die Reuss hätte bauen können. Bei genauerem Betrachten aus verschiedenen Standorten stellt man jedoch fest, dass genau diese Bauweise den Charme der Brücke ausmachen.
Es ist späterer Nachmittag und die Sonne steht schon eher tief. Während die dem Bahnhof zugewandte Seite in Schatten getaucht ist, sieht man einen klaren Unterschied verglichen mit der sonnigen Seite. Bevor ich die Brücke betrete, betrachte ich diese im Detail vom Ufer aus. Die Holzbrücke steht überwiegend auf Holzstützen, wobei diese unter dem Wasserspiegel schon ein wenig abgenutzt sind und nicht mehr so stabil wirken. Doch einige Stützen sind aus Beton. Interessant ist ebenfalls der steinige Turm, der direkt an die Brücke oder umgekehrt gebaut wurde. Dieser ist nämlich achteckig. Dank der tiefstehenden Sonne sind so nun gewisse Flächen hell beschienen, währendem andere schon im Dunkeln liegen. Auf der von der Sonne beschienen Seite der Brücke fallen einem die Blumen in den unzähligen Blumenkästen auf. Im Sonnenlicht leuchten die unterschiedlichen Farben regelrecht vor dem dunklen hölzernen Hintergrund. Zusammen mit der Spiegelung auf der Wasseroberfläche und dem stahlblauen Himmel läuft einem Fotografen wie mir schon fast das Wasser im Mund zusammen.
Nun betrete ich die Brücke. Bei jedem Schritt knarrt das Holz unter meinen Füssen. An diesem Geräusch kann man auch gut erkennen, welche Passanten es eilig haben und die Brücke nur als Flussquerung benutzen und welche Personen Touristen sind. Nach einigen Metern bleibe ich stehen und lasse alles auf mich einwirken. Ich spüre den leichten Wind, ich höre die Vögel pfeifen, von den Ufern hört man die Menschen in den Restaurants plaudern und es schmeckt ein wenig wie an einem See. So kommt Ferienstimmung auf, die auch mit Freiheitsgefühl vergleichbar ist.
Wenn man der Sonne entgegenblickt, sieht man die glitzernde Spiegelung des Lichts im Wasser. Dies sorgt dafür, dass auch unter das sonst eher düster wirkende Dach genügend Licht kommt. So kommen die dort aufgehängten Gemälde besonders zur Geltung – auch ohne künstliche Beleuchtung. Wegen den Wellen wird das Licht dort schon fast spannender als die Gemälde selbst.
Nach fast einer Stunde in der Nähe und auf der Brücke entscheide ich mich wieder zu gehen, denn die vielen Leute können einem auch zu viel werden. Alles in allem konnte mich der Besuch der Kapellbrücke neben dem stressigen Alltag ein wenig entspannen lassen, besonders wegen der schönen Abendstimmung.
Coaching 1 – Tamara Rischatsch – IAR
Abb. 1: Blick nach Norden Abb. 2: Blick nach Süden Abb. 3: Blick nach Süden
Geschichte
Für den Bau des Technikums in Horw wurde 1970 ein öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben. Aus 29 eingereichten Projekten wählte die Jury den Entwurf des Architekten Peter Stutz aus, der sich besonders durch seine lineare Erweiterungsmöglichkeit auszeichnete. Eine – wahrscheinlich anders geartete – Erweiterung wird ab 2019 projektiert. Das Technikum wurde in den Jahren 1972 bis 1977 in zwei Etappen erbaut. 1997 wurde es in «Fachhochschule Zentralschweiz (FHZ)» umbenannt. Seit 2001 wird der Schulkomplex unter der Bezeichnung «Hochschule Luzern – Technik & Architektur» geführt und ist Teil eines über ganz Luzern und Rotkreuz verteilten Hochschulverbunds. Der Baukomplex in Horw wurde den wechselnden Bedürfnissen entsprechend mehrfach umgebaut.
Quelle: https://www.architekturbibliothek.ch/bauwerk/technikum/
Coaching 1 – Lara Rechsteiner – IAR
Horw im Wandel der Zeit
Die Gemeinde als Vorort der Stadt Luzern setzt sich aus der Horwer Halbinsel, einem Schattenhang am Fusse des Pilatus und dem dazwischen liegenden, bis ins 20. Jahrhundert versumpften Talboden zusammen.
Auf der klimatisch milden Halbinsel praktizierten die Bauern Getreidebau, Viehhaltung und zu Beginn des 16. Jahrhunderts auch Rebbau. Ab dem 15. Jahrhunderts spezialisierten sie sich auf Vieh- und Alpwirtschaft. Industriebetriebe wurden vor allem ab Ende des 19. Jahrhunderts gegründet, nach dem Bau der Brünigstrasse (1859-61) und Brünigbahn (1889). Um 1871-99 waren eine Teigwaren- und Zigarrenfabrik in der ehemaligen Papiermühle eingerichtet. Mit der Allmendentwässerung 1917-24 wurde neues Bauland erschlossen. 1903 entstand eine Glashütte (bis 1919), 1909 eine Möbelfabrik und 1913 eine Acetylenfabrik (bis 1923). Mehrere grosse Baufirmen, die Stahl- und Maschinenbau AG (1954-92) und andere Betriebe siedelten sich im Talboden an. 1955 wurde zwischen Luzern und Ennethorw das erste Autobahnteilstück (A2) der Schweiz eröffnet. Nach dem 2. Weltkrieg entwickelte sich Horw zu einer Wohn- und Wegpendlergemeinde. Bildungseinrichtungen und therapeutische Institutionen von überregionaler Bedeutung kamen in die Gemeinde. 1958 startete das Zentralschweizer Technikum, heute das Departement Technik & Architektur, seinen Studienbetrieb.




Raumwahrnehmung
Licht
Das Vorhandensein von Licht beeinflusst die Wahrnehmung des Raumes zentral. Licht stellt die Grundlage für die visuelle Erfassung von Raum und Form dar. Die Dunkelheit begrenzt die Fassbarkeit des Raumen auf eine einschneidende Art und Weise indem er die visuelle Komponente der Erfassung von Raum ausser Gefecht setzt. Farben und Formen sind nicht mehr erkennbar, der Raum scheint unendlich zu sein.
Aus diesem Grund wird in diesem Text die Situation vom Donnerstagabend um 19 Uhr beschrieben, wo die Sonne als einzige Lichtquelle vorhanden war. Sie strahlte ein warmes, fast schon orange angehauchtes Licht aus zu dieser späten Stunde. Besonders viel Kraft hatte sie jedoch nicht mehr. Sie stand schon zu tief am Himmel als dass sie noch einen wärmenden Einfluss auf die Haut hätte erzeugen können. Stattdessen wurden die westlichen Teile der beiden Hauptgebäude direkt bestahlt und durch das Umgebungslicht wurde auch der Zwischenraum – also die eigentliche Gasse – indirekt erhellt.
Die Hauptgebäude auf der Sonnenseite hinterliessen einen deutlichen Schatten auf dem niedrigeren Gebäude auf der anderen Seite der Gasse. Diese klar definierten Schattenflächen unterstrichen die Dominanz und Wichtigkeit der beiden hohen Gebäude und erzeugten eine Schwere, welche die technische und funktionale Seite dieses Anlieferungskorridors mehr betonten als dass man den Raum als einladend und angenehm wahrgenommen hätte. Die Profilierung der Metallfassaden kam trotz der fast waagrechten Beleuchtung immer noch gut zur Geltung. Die hellen und dunklen Bereiche wechselten sich in gleichbleibenden Abständen ab. An einzelnen Orten wurde das Licht von den glatten Fensterscheiben reflektiert und an die gegenüberliegende Fassade zurückgeworfen, wovon diese erhellt wurde. Die am wenigsten beleuchteten Orte waren unter den Fussgängerpassagen situiert, die einen lichtundurchlässigen Boden aufwiesen.
Allgemein ist bei diesem Raum kaum eine Leichtigkeit zu erkennen, die Metallfassaden der Gebäude sind sehr technischer Natur und lassen wenig Spielraum für Interpretationen zu. Von unten zu den Hauptgebäuden hochguckend, spiegelt sich die glatte Oberfläche der Metallfassade jedoch das Licht zu einem grossen Teil, wobei sich die rote Farbe der Fassade mit der blauen des Himmels zu einem violett mischte. Diese Vermischung brachte eine angenehme Auflockerung in die Atmosphäre des Raumes mit sich und liess den Raum mit der Umgebung verschmelzen. Der offene Aussenraum liess sich dadurch nur schwer optisch in der Längsrichtung benennen sowie in der Höhe.
Quellenverzeichnis
Hörsch, Waltraud: „Horw“, in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/000621/2008-01-15/, konsultiert am 06.10.2021.
Coaching 1 – Benjamin Anthamatten – IAR
Quelle – Bilder und Infos: Stadt Luzern. Luzerner Holzbrücken. Aufgerufen unter: https://kapellbruecke.com (06.10.2021)





