Raumbeschreibung: St. Karl Kirche

Der Mensch lebt von Bedürfnissen. Die Zielgruppen, welche die Kirche besuchen sind vielfältig und geht vom reinen Gläubigen, zum Neugierigen bis zum Touristen. Je nach kulturellem und sozialem Hintergrund ändert sich die Wahrnehmung dieser religiösen Baute. Subjektiv bekommt man beim Eintritt in die Kirche ein düsteres Gefühl, es gibt wenig Licht im Eingangsbereich. Für Personen die Krank sind und so laut der Architekturpsychologie eine anderes Wahrnehmungsempfinden haben, kann das Ganze sogar eine beängstigende Wirkung erzeugen. Man merkt, dass man sich in einem Rückzug Ort befindet. Für Gläubige sind die Erwartungen gross, es soll ein Ort der Kraft sein, Touristen hingegen warten auf prächtige Freskos im Barockstil. Im Eingangsbereich wird man sicherlich enttäuscht aber erst beim Erkunden der Kirche nimmt man den Sinn des Ganzen wahr. Erst dann erkennt man die Schönheit und den Sinn wie das Ganze konzipiert ist. Sobald man sich den Bänken und somit zur Mitte der Kirche nähert, hellt der Raum sich mehr und mehr auf was das Ganze einladender wirken lässt. Sitzend bekommt man das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Von da aus, sieht man wie der Altar am meisten erleuchtet wird. Die Wahrnehmung konzentriert sich auf den Altar, dort findet auch die Eucharistiefeier statt, der wichtigste Zeitpunkt eines Gottesdienstes. An sonnigen Tagen wird das Kirchenschiff durch das eintretende Sonnenlicht vom seitlichen Fensterband, welche die Ganze Kirche umgibt, erleuchtet. Auf einer Erhöhung über den Eingangsbereich befindet sich der Choorsaal. Im Gegensatz zum Rest ist der Raum gut beleuchtet. Grund dafür ist, da es an diesem Ort mehr um die Konzentration zum auf die Tätigkeit als Chorist geht und weniger um das Erlebnis/Erkunden der Kirche durch die verschiedene Beleuchtungsarten. Die verschiedenen Lichtverhältnisse haben viel damit zu tun wie und mit was für Materialien die Kirche gebaut wurde. Die ganze Konstruktion besteht hauptsächlich aus Nichtragenden Betonwände was das ganze wenig aufhält. Die 18 tragende Stützen sind mit schwarzem Fliessen bekleidet welche Boden und Decke verbinden. Der Boden besteht aus einem dunkelbraunen Laminat. Die oberen Seitenfenster welche bunt geschmückt sind, sind fast das einzige, welchen dem Raum mehr oder weniger Farbe geben, sie befinden sich eingeschlossen zwischen Decke und Betonwand und haben somit keine tragende Wirkung. Auf den seitlichen Betonwände gibt es einfache Fresko, welche die ganze Seitenwände umgehen und so die sonst langweiligen Betonwände etwas Farbe geben. Nebenaltäre und Beichtstühle befinden sich in Nischen, welche von aussen wie nebenschiffartige Segmente wahrgenommen werden können. Diese Räume werden auch mehr beleuchtet als der Innenraum selbst. Diese Art der Konstruktion ist widerspiegelt sich in der Art wie man mit Eisenbeton baut. Die Grundsätze dieser Baute sind das Wand, Säule und Dach die wesentlichen Elemente der Baute bilden. Das Kirchenschiff bildet zusammen mit dem Altar eine Einheit und soll laut dem Architekten Fritz Metzger das ganze Heiligtum aber auch Gemeinschaft sein. Das Ganze besteht aus einem Hauptteil nämlich die Oberkirche sowie von einem kleineren Teil im unteren Stock der Unterkirche. Der Aussenbereich besteht aus einem Weit Ausragenden Vordach welcher von Vier Stützen plus Innere Wand gehalten wird, welche wiederum auf dem Unteren Geschoss aufgelegt sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/St.Karl(Luzern) (25.09.2021)

Raumbeschreibung – T&A Laborgasse – Livio Ulrich – IIA

Mein erster Eindruck

Ein Ort des Begehens ist der Raum des T&A Campus in Horw, die Laborgasse, wohl kaum. Schon bei meiner ersten Anreise auf den Campus habe ich intuitiv gehandelt und die Gasse gemieden. Der Raum selber schien mir in meiner Wahrnehmung noch sehr weit entfernt und lies mich ziemlich emotionslos. Schnell stempelte ich die Gasse als ganz gewöhnlicher Nutzungsraum ab. Jedoch verspürte ich eine gewisse Neugier zum Raum und beging ihn auf der Heimkehr noch am selben Tag.

Erste Raumanalyse

Der erste Prozess der Raumanalyse realisierte ich erst an einem Nachmittag bei der Begehung in der Gruppe. Wieder packt mich ein leichtes Gefühl der Neugier und ich wollte analysieren, was wohl am Raum dieses Gefühl bei mir auslöst. Vielleicht liegt es an den umliegenden Räumlichkeiten mit deren Funktionen und den inneren Geschehnissen. Vielleicht aber auch einfach am Raum selbst mit seiner absenten Örtlichkeit auf dem Campus. Ich bemerke immer wieder, dass sich die Gasse als Gelegenheit zur genaueren Beobachtung gut eignet. Eine natürliche Vertrautheit mit dem Raum kommt jedoch bei mir nicht vor.
Die Gasse besitzt in meiner Wahrnehmung durch die robuste Materialisierung nicht sehr viel Charme und wirkt auch bei gutem Tageslicht nicht gerade einladend.
Durch die hohen, markanten Nebengebäude verschwinde ich schnell in einer Empfindung der Tunnelsphäre und fühle mich auch ein wenig eingeengt.

Raumveränderung – Bezug auf das Licht

Je nach Wetter und Sonnenstand wirken auf den Raum verschiedene Lichteinflüsse ein. Durch die verschiedenen Materialien und Farben zeichnet sich der Raum dadurch in verschiedenen Atmosphären ab. So erscheint die Gasse am Morgen eher kühl und geradlinig. Während sie um Mittagszeit durch das verwaschene Rot an den Fassaden der Trakte Wärme ausstrahlt und doch sehr bescheiden wirkt. Am Abend kommt bei gutem Wetter die Lichtstimmung im Raum besonders gut zum Vorschein. Somit nimmt man als Betrachter ein Gefühl von Wärme und Wohlgefühl wahr. In der Nacht agiert die Gasse dezent als Ort der Überschaubarkeit und Sicherheit. Die präzis gesetzten Lichtquellen weisen zu einer ansprechenden Wegführung.

Ein Raum der Verlassenheit ?

Die Gasse repräsentiert sich mit Sicherheit nicht als Ort des Verweilens. So bietet sich im Raum selber keine Sitzmöglichkeit oder ein passende Gelegnheit für einen längeren Aufenthalt. Obwohl die Gasse öffentlich zugänglich ist, zeichnet sich die Gasse nicht als Ort des Treffpunkts ab. Durch Beobachtungen bemerkte ich sogar, dass viele den Raum intuitiv meiden. Warum das genauso ist möchte ich gerne in näherer Zukunft klären…

Abbildungsverzeichnis:

Abb.1 bis Abb.5: Bilder und Skizzen von Livio Ulrich (17.10.21)

Quellenverzeichnis:

noch keine

Coaching 1 – Simon Stoffel – IBI

Raum 7 – Parkanlage Vögeligärtli Luzern

Kurz und knackig: Das Vögeligärtli ist ein umbauter öffentlicher Raum süd-westlich vom Hauptbahnhof Luzern. Als schöne grüne Parkanlage lädt dieser Raum zum verweilen ein. Koordinaten E=2’666’065/N=1’211’195

Abb. 1: Übersichtskarte

Wahrnehmung

Menschen plaudern, Kinder spielen, die Sonne scheint, auf der Gartenterrasse wird konsumiert, Studenten beobachten und noch vieles mehr, so ist das Vögeligärtli in Mitten der Stadt Luzern beispielsweise am frühen Abend des 23. September anzutreffen. Ganz grob betrachtet wirkt dieser umbaute öffentliche Aussenraum auf mich ruhig, einladend und entspannt. Der Eindruck, sich zwischen Strassen und Gebäuden zu befinden schwindet kurz nach dem Betreten des Raums. Die Erscheinung ist natürlich stark abhängig vom Wetter und der Tageszeit. Im schlechten Wetter bietet der Platz keine Unterschlüpfe an und ist in dieser Zeit somit eher düster und Menschenleer. In der Nacht erhält man auch einen ganz neuen Eindruck, was am Tag noch Familienfreundlich und einladend wirkte, ist in der Nacht eher das Gegenteil. Teilweise schlecht Beleuchtet und von Partygängern bestückt ist diese Situation für manch einen wohl eher düster und abweisend.

Abb. 2: Das Vögeligärtli bei Tag

Kontext / Geschichte

Der Name Vögeligärtli stammt von der im Jahre 1901 im Park errichteten Volière (grosser Vogelkäfig). Früher hatte dieser Park auch schon andere Namen getragen, wie Sempacherplatz, Sempachergarten, Englischer Garten, Zentralplatz oder Zentralmatte. Entstanden ist der Park 1899. Grund dafür war die Verschiebung der damals an diesem Standort befindlichen Gasfabrik vom Sempacherplatz. Historisch gesehen war das Vögeligärtli schon immer ein sehr belebter Platz. Seit jeher war dies ein Ort an dem Schausteller und Budenbetreiber das Volk unterhielten. Auch der Zirkus Pilatus und die Arena Bühlmann hatten ihre Auftritte im Vogeligärtli. In den Sommermonaten wird der Park heutzutage auch als Aufführungsort für Konzerte verwendet.

Abb. 3: Ehemaliges Gaswerk (1858-1899) am heutigen Standort des Vögeligärtli
Abb. 4: Hirschpark im Vögeligärtli (1901-1906)
Abb. 5: Grosse Volière im Vögeligärtli (1908-1954)

Historische Kartenreise:

Beobachtungen / Technisches

Grundsätzlich handelt es sich beim Raum 7 um einen umbauten öffentlichen Raum. Raum 7 hat eine rechteckige Form und wird auf allen Seiten durch eine Strasse abgegrenzt. Jeweils auf den Park abgewandten Seiten der Strassen befinden sich diverse Gebäude. Der Park setzt sich aus asphaltierten Wegen und Plätzen, Rasenflächen, Bäumen, Pflanzen, Spielplätzen, Sitzgelegenheiten, Sanitäranlagen und einem Restaurant zusammen. Die Beleuchtung des Platzes geschieht am Tag durch natürlich einfallendes Licht, welches durch die nebenstehenden Gebäude und Bäume zum Teil zurückgehalten wird und somit Schattenplätze erschafft. In der Nacht wird der Park durch künstliches Licht erhellt. Zum Teil sind Lampen an Drahtseilen einige Meter über Boden befestigt, anderseits gibt es Kandelaber an den Rändern welche auch der Strassenbeleuchtung dienen. Bei den Oberflächen handelt es sich um versiegelte und versickerungsfähige Oberflächen. Das heisst bei den Rasenflächen sollte das Regenwasser problemlos versickern können, hingegen das Wasser welches auf den belagten Flächen ansteht wird über Entwässerungsschächte gesammelt und abgeführt.

Abb. 12: Auszug aus dem Leitfaden „Hitzeangepasste Siedlungsentwicklung“ des Kanton Aargau

Quellenverzeichnis:

https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/grosser-stadtrat-luzerner-parlament-segnet-klimastrategie-ab-und-lernt-dabei-etwas-ueber-neophyten-ld.2068577

https://map.geo.admin.ch

Beschreibung Raum | Laborgasse T&A | Sharon Trüssel

Subjektiv

Am Ursprung der Gasse, anliegend an den grossen Parkplatz, ist der höchstgelegene Punkt. Dort fühle ich mich gut, da ich den Überblick über den gesamten Raum habe. Ich sehe wo das Ende der Gasse ist und wo die Anlieferung ist. Als Zulieferer zufahrend, wäre dies ein positiver Aspekt des Raumes. Als negativ empfinde ich die unklare Wendesituation. Ich sehe nicht auf anhieb, wo ich ohne Probleme wenden kann. Inmitten der Gasse laufend, fühle ich mich etwas beobachtet. Links wie rechts arbeiten Menschen, welche teilweise auch Ihren Blick zu mir wandern lassen.

Objektiv I

Die Laborgasse selbst ist ein Aussenraum, welcher an mehrere Gebäude mit Innenräumen angegliedert ist. Am Anfang der Gasse ist rechts ein schlichtes Gebäude mit einer silbernen Metallfassade. Der Trakt I auf der rechten Seite sowie die Trakte II bis IV auf der linken Seite haben eine rote Metallfassade. Die markantesten Teile sind die Passerellen, welche das Gebäude der Innenarchitekten mit den Haupttrakten verbindet. Genutzt wird die erste Passerelle auch als Signalisationskörper für die Anlieferung. Die Passerellen sind in Anthrazit gestaltet und heben sich somit gegenüber der roten Metallfassade der Gebäude ab. Vor der Passerelle, vom Parkplatz schauend, sind auf der linken Seite kleine Sträucher in einer Reihe angeordnet. Nach der Passerelle wechselt es zu Bäumen. Bei den Bäumen sind Zweirad Abstellplätze angeordnet.

Zwischen dem Trakt IV und II ist auf der Ebene E das Atelier der Innenarchitekten mit grossen Verglasungen und hellen Metallverkleidungen zu sehen. Die beiden östlichen Gebäude sind zweigeschossig, die Westlichen haben sechs Ebenen. Die westliche Seite ist mit den hohen Gebäuden und der Baumreihe die Dominantere dieser Laborgasse. Diese Gasse ist ein halböffentlicher Raum, der den Zugang zu Büroräumen, Werkstätten, Laboren und einer Anlieferung gewährleistet.

Objektiv II

Gemäss meiner Bildrecherche besteht die Baumreihe aus Kugelahorn Bäumen und die Sträucher sind Buchsbaumhecken. Eine künstliche Beleuchtung der Strasse ist bis zur Passerelle vorhanden. Ausgeführt ist dies mit Pollerleuchten entlang der Hecken. Das natürliche Lichtbild der Laborgasse ist durch die hohen Gebäude sehr schattig. Die Ostgebäude sind nur vereinzelt vom Sonnenlicht belichtet.

Raumbeschreibung Hallenbad Allmend – Xenja Grand – IAR

Eindrücke

Die verschiedenen Gebäude in der Allmend fallen einem schon während der Busfahrt von der Strasse aus ins Auge. Die gelben, vertikalen Streben an der Fassade bieten ein spannendes Bild. Beim Betreten des Geländes wird man erst einmal von der Grösse des Gebäudes überwältigt. Bereits im Eingangsbereich wurde alles in hellen (überwiegend weissen) Tönen gehalten. Von dort kann man über gut beleuchtete Treppen das Hallenbad erreichen. Auch hier werden die hellen Farben weitergeführt. An sonnigen Tagen werden magische Wellenbilder an die kahlen, weissen Wände projiziert. Das viele Tages- und Sonnenlicht wärmt die Badelandschaft auf eine wohlige Weise auf. Ein witziger Gegensatz zur üblich hellen Gestaltung der Innenräume ist die «Black Hole»-Rutsche. Diese ist im Innern, wie der Name sagt, schwarz. Auf der Aussenseite ist diese aber auch weiss und passt sich somit perfekt ins Hallenbad ein.

Layout

Das Wellnessbecken ist in einer eher dunkleren Ecke platziert. Die Sonne wird hier wohl nicht so stark scheinen wie im Sportbecken, welches sich unmittelbar an der Fensterfront befindet. Das Becken mit den drei Springtürmen befindet sich ein Geschoss tiefer. Die hohe, massive Wand dient hier auch als Schallschutz. Mit diesem Layout kann die Zeit im Wellnessbecken genossen werden, ohne von den Schreien des Sprungbeckens gestört zu werden.

Beschreibung eines Raumes

Beschreibung eines Raumes

Raum 5 – Pfarrkirche St. Karl

Meine Eindrücke im Raum

Schon vom anderen Ufer der Reuss, welche vor der Kirche fliesst, macht das Gebäude mit dem modernen Kirchturm einen voluminösen und offenen Eindruck. Die Kirche liegt zwischen Wohnhäuser, dem Fluss und der Firma Emmi am Rande der Stadt Luzern.

Direkt vor dem Gebäude, unter dem Vordach, fällt der Blick umgehend auf die alte Stadtmauer. Durch das hohe Vordach der Kirche entwickelt sich ein Gefühl der beschützten Freiheit.
Die in der Fassade eingebauten Skulpturen von vier Evangelisten wirken begrüssend. Der Kirchenbesuch kann mit einladendem Gefühl starten.

Das Gebäude wird durch ein dunkles, niedriges Foyer betreten. Dieses wird lediglich durch das Tageslicht erhellt, welches durch die Bundglasfenster den Türen scheint. Hier herrscht das Gefühl von oben eingeengt zu sein, man möchte fast den Kopfeinziehen.

Nach dem Foyer wird durch eine zweite Tür das Kirchenschiff betreten. Noch befindet man sich unter der Empore, somit bleibt das beengende Gefühl vom Foyer bestehen. Nach nur wenigen Schritten wird dieses Gefühl sofort weggewischt. Hier öffnet sich die gesamte Kircheninnenhöhe über dem eignen Haupt.

Das Kirchenschiff und der Altarraum ergeben zusammen einen riesigen Raum. Das beengende Gefühl des Foyers ist vergessen. Durch die Bilder an den Wänden entsteht ein geborgenes Gefühl.
Über eine Treppe gelangt man auf die Empore. Hier zieht die grosse Orgel alle Blicke auf sich. Sie erstreck sich über die gesamte Rückwand des Kirchenschiffs.

Das Gefühl der Grösse und der spirituellen Erweiterung ist beeindruckend, doch beim Innehalten und der gedanklichen Suche auf den harten Holzbänken wird einem die kühle, welche in diesem riesigen Raum herrscht, bewusst. Dies führt zu einem unangenehmen Gefühl.

Ein kleiner Lichtblick sind die Bundglasfenster im obersten Teil der Aussenwände. Diese bringen ein warmes, wohliges Licht in den Raum.
Dieses Licht wird durch künstliches Licht ergänzt. Im Kirchenschiff ist das künstliche Licht ein kaltes, blaues Licht und im Altarraum ein gelbes, eher unnatürlich wirkendes Licht.

Nur wenige Radiatoren (Heizkörper) sind mir in dem Raum aufgefallen.
Ein Belüftungssystem ist vorhanden, und auch sanitäre Einrichtungen in Form einer Toilette

Rückschlüsse aus Erfahrungen

Das hohe Vordach vor der Kirche, welches eine Erweiterung des Dachs ist, bewirkt, dass das Foyer niedrig wirkt. Der Wechsel von schätzungsweise 6m Deckenhöhe, unter dem Vordach, auf angenommene 3.5m, im Foyer (Standartraumhöhe (Waldhauser, 2020)), ist ein ziemlicher Unterschied. Eine Verstärkung sind die schlechten Lichtverhältnisse. Diese lassen den Fokus auf den Bundglasfenstern in den Türen, welches die einzigen Lichtquellen sind, und Vernachlässigen den Raum des Foyers wie auch den Raum unter der Empore.

Der Raum der Kirche ist überhoch, schätzungsweise 6m und auch die Breite und Länge sind ungewohnt gross, im Vergleich zu einem Wohnbau. Daher kommt das Gefühl frei zu sein, obschon man sich in einem geschlossenen Raum befindet. Die Bilder von Hans Stocker („Pfarrkirche St. Karl“, o. J.) sind ein Farbtupfer an den grauen Sichtbetonwänden und wirken daher freundlich, obwohl die Motive die Leidensgeschichte Christi erzählen.

Das bereits angesprochene Volumen der Kirche, ist aus Spirituellen Sicht ganz schön, jedoch aus energetischer Sicht eher schlecht. Denn umso grösser das Raumvolumen, desto mehr Leistung muss aufgebracht werden, um die Raumluft zu erwärmen. Zudem ist die hohe Raumhöhe aus thermischer Sicht ungünstig, da die warme Luft nach oben unter das Dach steigt und die kalte Luft an den Boden sinkt. Diese Luftströme sind für die Besucher, welche sich am Boden der Kirche befinden, unangenehm. Die installierte Heizung ist, wie bei beheizten Kirchen üblich, für die Benutzung an einzelnen Anlässen ausgelegt. Daher sind nur wenige Radiatoren installiert. Dennoch ist die Platzierung nicht optimal gewählt. Eine gleichmässige Erwärmung des Raumes ist schwer zu erreichen. Ob das Belüftungssystem des Raumes einen Lufterhitzer hat, konnte ich leider nicht ausfindig machen.

Die auch schon erwähnten Sichtbeton-Wände sind aus akustischer Sicht nicht Vorteilhaft, da harte Oberflächen Schallwellen reflektieren. Auch die Möblierung, in Form von Altar und Sitzbänken, wirkt sich negativ aus.

Die Lichtverhältnisse in der Kirche sind durch die verschiedenen Lichtquellen sehr unregelmässig. Die Position des künstlichen Lichtes ist dem rustikalen Charakter des Baus angepasst. Jedoch ist es fraglich, ob dies auch für den Kirchgänger, als Nutzer, optimal gestaltet wurde. Das weiss-blaue Licht in dem Kirchenschiff wirkt sich negativ auf das wärme Empfinden des Nutzers aus.

Recherchen und Inputs

Mit Licht kann ein Raum erstellt werden so Björn Schrader in seinem Referat (Schrader, 2021, S. 35). Dies ist im Foyer schön zu sehen. Es ist kein Raum vorhanden, denn das Licht, durch die Fenster der Türen, ist an einer ungünstigen Position und erhellt den Raum schlecht. Daraus folgt, dass lediglich ein kleiner Teil des Raumes wahrgenommen wird, der Rest bleibt Wortwörtlich im Schatten.

Das Freiheitgefühl ist den Platzverhältnissen zu schulden. Der sogenannte «Personal Space» kann, stehend, eine soziale oder gar öffentliche Distanz erreichen. In der Messe oder bei der Meditation sitzend wird schon eher eine persönliche Distanz erreicht.(Guhl, 2021,S. 32).

Die Behaglichkeit der Kirche ist nicht befriedigend. Die Kirche besteht aus Aussenwänden und einer Decke aus Sichtbeton welcher ein guter Wärmeleiter ist und so eine tiefe Oberflächentemperatur hat. Zusammen mit einem gossen Luft-Volumen, das nur selten erwärmt wird, stellt sich das Problem dar. Denn die Oberflächentemperatur der Raumelemente (Wände, Fenster, Tische, usw.) und die Raumlufttemperatur ergeben die Operative Temperatur, welches ein Synonym für die «gefühlte Temperatur» ist. Wenn beide Werte zu niedrig ausfallen ist die Behaglichkeit im Raum nicht gegeben(Zehnder, 2021, S. 8 ff). Ein Gegenwert mit welchem die Behaglichkeit gesteigert werden kann ist der Clo-Wert. Dieser sagt aus wie die Wärmedämmung unserer Kleidung ist. Aus der Grafik in der Präsentation (Altenburger, 2021, S. 12) folgere ich, das ein Clo-Wert von min 1.5 erreicht werden muss, damit man sich sitzend in der Kirche wohlfühlen kann( «gefühlte Temperatur» ca. 18°C).

Die akustischen Verhältnisse im Raum sind bezogen auf die Nachhallzeiten schlecht. Es sind keine Absorptionsflächen vorhanden und durch den grossen Raum kann sich der Ton mehrfach reflektiert werden. Da in einer Kirche jedoch selten von mehreren Leuten gleichzeitig laut gesprochen wird, ist dies ein willkommener Effekt für die Dramatik des Predigers oder den Nachhall der Orgel. (Altenburger, 2021, S. 22 ff)

Um fachtechnische Auskunft über die Lichtverhältnisse in der Kirche eine Aussage zu machen, ist die Begehung am 21.10. abzuwarten da der Input am 14.10. einen neuen Blickwinkel zum Thema Licht gegeben hat. Die Erinnerungen des letzten Besuchs reichen nicht aus, um eine kompetente Aussage zu machen.

Quellenverzeichnis

Altenburger, A. (2021). Physiologische Bedürfnisse im Raum.

Guhl, M. (2021). Architektur&Psychologie Soziokulturelle Bedürfnisse.

Pfarrkirche St. Karl. (o. J.). Architekturbibliothek. Abgerufen 11. Oktober 2021, von https://www.architekturbibliothek.ch/bauwerk/pfarrkirche-st-karl-karlikirche/

Schrader, B. (2021). Licht – Eine Einführung.

Waldhauser, S. (Hrsg.). (2020). Arbeitshilfe Gebäude + Technik (2. Aufl.). Druckerei Bloch AG, Arlesheim.

Zehnder, T. (2021). Der Mensch und das Raumklima—Behaglichkeit, Mosaikmethode.