Raumbeschreibung Kapellbrücke – Schwerpunkt Licht

Eine subjektive Wahrnehmung von Ines Blank – Modul Mensch und Raum HS21

Die Kapellbrücke – historisches Wahrzeichen der Stadt Luzern und Durchgangspassage zugleich – ist über zwei Aufgänge zugänglich. Betritt man sie, ist man sogleich umgeben von hektischem Treiben. Menschen nutzen die Brücke mit eiligen Schritten, um ans andere Ufer zu kommen; hinzu kommen viele Touristen, die gemächlich alles betrachten und Fotos schiessen. Die hektische Stimmung hat etwas Unruhiges, Ungemütliches, es ist wie mitten in einem Bienenschwarm. Zwischendurch leert sich der Fussgängerfluss etwas, dann verändert sich die Stimmung augenblicklich.

Auf der Brücke befindet man sich wie in einem hölzernen, ausgehöhlten, über dem Wasser schwebenden Schlangengerippe. Wunderschön reiht sich die Struktur des sich wiederholenden Holzgebälks aneinander und man sieht, je nachdem, wo man steht, das Ende nicht. Dank des dank des leicht Z-förmigen Grundrisses scheint es eine unendliche Aneinanderreihung von Holzbögen. Das schwebende Gefühl wird verstärkt vom bebenden Holzboden der vorbeigehenden Menschen.

Man ist ein wenig wie in einem Zwischenraum, auf einer Brücke, seitlich offen und doch überdacht, was eine Geborgenheit vermittelt. Die Haptik des Holzes ist warm und angenehm.

Bei der ersten Ortsbesichtigung ist es früher Abend, die Sonne scheint warm und das Wasser wirft goldgelbe, tanzende Reflexionen an das Holzgebälk, die historischen Gemälde und die Untersicht der Dachziegel. Die Sonne wirft viel Licht auf den Holzboden, jedoch ist es im Vergleich zum Aussenraum eher dunkel auf der Brücke. Insgesamt ist die Lichtstimmung warm, wohlig und angenehm; vom Wasser her glitzert das Licht blendend entgegen.

Ein lauer Wind weht und intensiver Blumenduft strömt in die Nase, vermischt sich mit leichtem Duft nach Holz. Ebbt der Besucherstrom etwas ab, wird es mitten auf dem Wasser sogleich ruhig, man wähnt sich fast im Urlaub.

Lauscht man, hört man mal lauter, mal leiser, die klackernden Fusstritte auf dem Holzboden, aber auch leises Plätschern vom Wasser und viele Vogelgezwitscher und den Verkehr der benachbarten Brücke zum Bahnhof.

Betrachtet man die Brücke genauer, sind die historischen Spuren der Brücke gut ablesbar, das vermittelt eine gewisse „Einfachheit“. Instandstellungen wurden schlicht angebracht, ohne zu versuchen, sie verwittert aussehen zu lassen. Verkohltes Holz und abgebrannte Gemälde sind teilweise sichtbar gelassen und erzählen von dem Schicksal der Brücke.

Als irritierend habe ich den Schnapsladen mitten auf der Brücke empfunden, für mich ein Fremdkörper in dieser historisch bedeutenden Umgebung.

Von weitem betrachte ich zum Abschied die alte Brücke mit seinem prägnanten Steinturm. Ein blumengeschmücktes Postkartenmotiv, sich spiegelnd und umgeben vom glitzernden Wasser der Reuss.

Coaching 1 – Dominic Jensen – IIA

KAPELLBRÜCKE

ein Beschrieb von Fabienne Büchi und Laura Buholzer, Kohorte B

Die wohl bekannteste Touristenattraktion Luzerns ist die Kapellbrücke mit ihrem Wasserturm. Positioniert zwischen der Seebrücke und dem Rathaussteg lässt sie sich deutlich unterscheiden in Form, Materialität, Konstruktion und Geschichte. Nicht wie jede andere Brücke verbindet sie zwei Ufer auf dem direktesten Weg, sondern richtet sich diagonal über den Fluss Reuss mit drei unterschiedlich grossen Winkeln. Sie verbindet die Altstadt vom Rosengart Platz mit der Neustadt bis zum Stadttheater Luzern. Ihre Holzkonstruktion fällt beim Erscheinungsbild besonders auf, die durch Blumenbouquets am Geländer unterstützt wird. Ein deutlich frischer und zugleich etwas modriger Duft schwebt in der Luft. Die Kapellbrücke bringt ein Stück Natur in die Stadt.

Wenn man die Brücke betritt, kommt einem die Welt um sich gleich viel ruhiger vor. Trotz der vielen Leute, die auf der Brücke sind, entsteht eine beruhigende Atmosphäre. Der Lärm des Verkehrs und der Menschen in der Stadt, ist fast nicht mehr zu hören.

Die Brücke zieht die Fotokameras von jeder Seite an, wie dies auch auf jeder Postkarte festzustellen ist. Für Touristen ist der Fotoausschnitt auch auf der Brücke beliebt. Denn der Ausblick ermöglicht die Sicht auf Berge, Stadt und den See. Somit fühlt man sich schwebend auf dem Wasser, da man das Tragwerk beim Stehen am Geländer nicht sehen kann. Obwohl sich der Raum draussen befindet, viele Öffnungen besitzt und somit viel Helligkeit eindringt, kann man sich auch eingeengt fühlen. Die Brücke hat eine Breite von ca. drei Metern, das Geländer ist hoch und geschlossen und das Giebeldach erstreckt sich so weit nach unten, dass der Himmel nicht sichtbar ist. Durch das Gehen auf dem Holzboden ertönen laute Geräusche und der Wind bläst einem um die Ohren. Innerhalb des Raumes erscheint die Konstruktion repetitiv und der Blick in die Ferne stellt sich dadurch als unendlich dar. Die dreieckigen Malereien, welche bei jeder Säule platziert sind, zeigen Schweizer Geschichte. Sie sind jedoch nicht mehr an jeder Säule auffindbar.

Die Stimmung bei strahlender Sonne ist erstaunlich, denn es entsteht innerhalb des Raumes eine Spiegelung des Wassers an der Decke. Je nach Tageszeit ist die Atmosphäre auf der Brücke unangenehm, denn es befinden sich nicht nur Touristen auf ihr, sondern auch Geschäftsleute, Jogger, Kinder und Passanten. Man sollte somit das Begehen bei eiligen Tätigkeiten eher vermeiden. Begegnungen verschiedener Altersgruppen, Tempo und Personentypen machen das Leben auf der Brücke vielseitig und lebendig. Zum Teil auch mühsam, da man sich sehr diesen Begegnungen anpassen muss. Wenn man jedoch eine Zeit erwischt, bei der sich wenige Personen auf der Brücke befinden, wird es ruhig. Verweilen kann man sich aber definitiv, sei es beim Beobachten der Passanten sitzend auf den Bänken, beim Bestaunen der Umgebung und des Wasserturms oder auch beim Besuch des Pop-up Geschäfts in der Mitte der Kapellbrücke.

Beobachtung Bahnhof Luzern

Lage:

Der Bahnhof Luzern ist ein Kopfbahnhof und befindet sich in der Luzerner Neustadt, nahe am Seeufer des Vierwaldstättersees. Nördlich des Bahnhofsgebäudes liegt der Bahnhofplatz mit dem alten Bahnhofsportal von 1896, dem grossen Busbahnhof und den Schiffsanlegestellen. Östlich des Bahnhofes befinden sich das Kultur- und Kongresszentrum Luzern (KKL). Im Westen verbindet die Seebrücke den Bahnhof mit der Altstadt Luzern.

Beobachtungen:

Wenn man aus dem Zug aussteigt, wird der Raum kaum wahrgenommen. Man folgt einfach der Menschenmenge bis am Ende der Gleise. Die Raumhöhe wird um die Hälfte niedriger, man hört die vielen Personen laut sprechen. Beim Betreten der Bahnhofhalle löst sich die Menschenmenge auf. Die einzelnen Stimmen verschwinden. Man kann wieder in ganz normaler Lautstärke miteinander sprechen.

Ich habe mich etwas zur Seite begeben, um den Raum beobachten zu können. Personen strömen von den einzelnen Bahnsteigen, von den Rolltreppen und vom gegenüberliegenden Busbahnhof durch den Haupteingang des Gebäudes in die Eingangshalle. Einige sind gestresst und rennen, andere haben ein Wiedersehen und umarmen sich und manche stürmen nur zum Kiosk um sich etwas für die Reise zu kaufen. Doch jemand wie ich, der einfach am Rande steht und das ganze beobachtet, habe ich nicht gesehen. Überall sind Infotafeln, Anzeigeschilder und Werbeplakate, viel zu viel um sich nur eines davon zu merken.

An einem bewölkten Tag wirkte der Raum sehr kalt. Der schwarze Asphaltboden, die anthrazitfarbigen Stahlträger, der graue Beton und das viele Glas an den Aussenwänden lädt nicht wirklich zum verweilen ein. Die Anzeigetafeln in rot und blau sind die einzigen Farbelemente dieses Raumes.

Wenn von aussen die Sonne durch das Glas scheint, reflektiert der schwarze Boden die Sonnenstrahlen und färbt sich zu einem warmen Gelb-Orange. Auch der kühle Beton leuchtet auf einmal in einem warmen Gelb, die Stahlträger an der Decke sind nicht mehr anthrazit, sondern ein angenehmes Gelb-Grau. Objekte wie zum Beispiel die Abfallcontainer oder Liftverkleidungen glänzen auf einmal.

Am Abend und in der Nacht wird die Eingangshalle indirekt beleuchtet. Auf der Nordseite der Halle wurde an jedem Betonpfeiler sechs, zur Decke gerichteten Scheinwerfer montiert. An der Decke sind grosse gebogene, nach unten gerichtete Metallteller, die das Scheinwerferlicht streuen und auf den Boden reflektieren. Dieses Licht hat eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Sonnenlicht.

Raumbeschreibung – T&A Laborgasse – Livio Ulrich – IIA

Mein erster Eindruck

Ein Ort des Begehens ist der Raum des T&A Campus in Horw, die Laborgasse, wohl kaum. Schon bei meiner ersten Anreise auf den Campus habe ich intuitiv gehandelt und die Gasse gemieden. Der Raum selber schien mir in meiner Wahrnehmung noch sehr weit entfernt und lies mich ziemlich emotionslos. Schnell stempelte ich die Gasse als ganz gewöhnlicher Nutzungsraum ab. Jedoch verspürte ich eine gewisse Neugier zum Raum und beging ihn auf der Heimkehr noch am selben Tag.

Erste Raumanalyse

Der erste Prozess der Raumanalyse realisierte ich erst an einem Nachmittag bei der Begehung in der Gruppe. Wieder packt mich ein leichtes Gefühl der Neugier und ich wollte analysieren, was wohl am Raum dieses Gefühl bei mir auslöst. Vielleicht liegt es an den umliegenden Räumlichkeiten mit deren Funktionen und den inneren Geschehnissen. Vielleicht aber auch einfach am Raum selbst mit seiner absenten Örtlichkeit auf dem Campus. Ich bemerke immer wieder, dass sich die Gasse als Gelegenheit zur genaueren Beobachtung gut eignet. Eine natürliche Vertrautheit mit dem Raum kommt jedoch bei mir nicht vor.
Die Gasse besitzt in meiner Wahrnehmung durch die robuste Materialisierung nicht sehr viel Charme und wirkt auch bei gutem Tageslicht nicht gerade einladend.
Durch die hohen, markanten Nebengebäude verschwinde ich schnell in einer Empfindung der Tunnelsphäre und fühle mich auch ein wenig eingeengt.

Raumveränderung – Bezug auf das Licht

Je nach Wetter und Sonnenstand wirken auf den Raum verschiedene Lichteinflüsse ein. Durch die verschiedenen Materialien und Farben zeichnet sich der Raum dadurch in verschiedenen Atmosphären ab. So erscheint die Gasse am Morgen eher kühl und geradlinig. Während sie um Mittagszeit durch das verwaschene Rot an den Fassaden der Trakte Wärme ausstrahlt und doch sehr bescheiden wirkt. Am Abend kommt bei gutem Wetter die Lichtstimmung im Raum besonders gut zum Vorschein. Somit nimmt man als Betrachter ein Gefühl von Wärme und Wohlgefühl wahr. In der Nacht agiert die Gasse dezent als Ort der Überschaubarkeit und Sicherheit. Die präzis gesetzten Lichtquellen weisen zu einer ansprechenden Wegführung.

Ein Raum der Verlassenheit ?

Die Gasse repräsentiert sich mit Sicherheit nicht als Ort des Verweilens. So bietet sich im Raum selber keine Sitzmöglichkeit oder ein passende Gelegnheit für einen längeren Aufenthalt. Obwohl die Gasse öffentlich zugänglich ist, zeichnet sich die Gasse nicht als Ort des Treffpunkts ab. Durch Beobachtungen bemerkte ich sogar, dass viele den Raum intuitiv meiden. Warum das genauso ist möchte ich gerne in näherer Zukunft klären…

Abbildungsverzeichnis:

Abb.1 bis Abb.5: Bilder und Skizzen von Livio Ulrich (17.10.21)

Quellenverzeichnis:

noch keine