Raumbeschreibung Vögeligärtli – Esther Steinmann – IAR

Licht, es hat das Potenzial, Räume komplett zu verwandeln und zu prägen. So auch das Vögeligärtli in Luzern als ich mich an einem schönen Feierabend in den Park begebe.  Durch die Gassen erreiche ich das Gärtli, welches der untergehenden Sonne eine Öffnung ins Stadtherz bietet. Im Gegensatz zu den Strassen ist die Parkanlage noch angenehm mit natürlichem Abendlicht durchflutet. Die Stimmung lädt mich förmlich zum Verweilen ein und die letzten Sonnenstrahlen in meinem Gesicht zu geniessen. Als ich an einem anderen Tag nachts beim Pärkli vorbeispaziere, hat sich das Blatt gewendet. Die Gassen sind durch die Strassenlampen beleuchtet, was mir ein Gefühl von Sicherheit gibt. Das Vögeligärtli ist im Vergleich kaum belichtet. Die riesigen Bäume werfen schon fast unheimliche Schatten und vertiefen die Dunkelheit. Erstaunlich was die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sonnenlicht ausmacht.

Der öffentliche Park verfügt über eine grosse Rasenfläche, ein Spielplatz, ein Gartenbistro, mehrere Tischtennistische sowie Schachspielfelder (siehe Bild Infrastruktur). Mit Abstand am meisten Sonnenlicht ergattert sich der Rasen. Durch die vielen Bäume ringsum ergeben sich aber auch dort diverse Schattenplätze. Je nach Aussentemperatur halten sich die Besucher an unterschiedlichen Orten auf und suchen die Wärme der Sonne oder auch nicht. Das Vögeligärtli wird aufgrund der unterschiedlichen Angebote von allen Generationen aufgesucht und stellt ein Ort der Begegnung dar.

Die Besucher des Parks haben diverse Plätze zum Verweilen zur Auswahl. Entlang der Fussgängerwegen gibt es immer wieder die Möglichkeit, an einem Sitzbank Platz zu nehmen. Auch die Treppe zur Kirche wie auch die grosse Rasenfläche wird als Sitzmöglichkeit genutzt. An Schönwettertagen hat das Gartenbistro offen und dann sammeln sich auch dort die Leute (siehe Bild Sitzplätze Aufnahme).

Das Vögeligärtli ist sehr belebt. Es wird nicht nur von Leuten betreten, die sich im Park länger aufhalten wollen, sondern von Fussgängern wird der Park auch als Durchgangsort benutz um bloss von A nach B zu kommen. Hingegen der Strassenverkehr muss den Park umfahren (siehe Bild Verkehrsflüsse). Durch die 30-Zone wird der Lärm im Park aber gering gehalten.

Doch nicht seit jeher war der Platz für jedermann zugänglich. Denn 1858 wurde das erste Gaswerk von Luzern auf dem Gebiet des heutigen Vögeligärtli errichtet. Nachdem das Werk verlegt wurde, konnte die Fläche neu als öffentlicher Grünraum genutzt werden. 1901 bis 1906 fand man dort ein Hirschenpark vor. Anschliessend stellte man eine grosse Volière hin, woher der Ort seinen Namen hat. 1954 brachte man die Tiere auf das Inseli und seither wurde der Garten mehr und mehr zu dem, was er heute ist. Die Lukaskirche, die Zentralbibliothek und der Spielplatz wurden im Laufe der Zeit gebaut.[1]


[1]Quelle: https://www.hirschmatt-neustadt.ch/de/neustadtplan/voegeligaertli/, Autor: anonym, Stand: 16.10.2021

Raumbeschreibung — Globus Parkhaus – Dario Schorer

Von aussen, nur durch zwei Öffnungen hin wahrnehmbar, befindet sich das Parkhaus im zweiten Untergeschoss.
Tief und dunkel denke ich. Doch, die Decke hoch, hell und beinahe grosszügig zeigt sich mir der Raum. Ruhe. Der Verkehrslärm der angrenzenden Pilatusstrasse verstummt beim Hinabsteigen. Nur vereinzelt fährt ein Auto zu oder weg. Das Erdreich umschliesst, es isoliert. Ein Bezug zum Aussenraum ist nicht möglich.
Der Atem frei, die Luft scheint hier unten frisch zu sein. Kalt ist es nicht, zu kühl jedoch um Wärme empfinden zu können.

Weisse Kalksandsteinmauern und der Boden in auffällig hellem Grau. Das abwesende Tageslicht wird in Kunstlicht kompensiert. Gelbe Farbe zeichnet aus, was die Nutzung zu stören droht. Pragmatismus bestimmt die Architektur. Sie scheint mir gleichwertig auf allen Ebenen, nur dem einen Ziel verschrieben, der Aufbewahrung vieler kleinerer Volumen — Möglichkeitsräumen — Automobilen.
Der Raum irritiert. Er wird der Wahrnehmung, sich unter Terrain zu befinden, nicht gerecht. Was spielt er mir vor, wo bin ich?

An der Pilatusstrasse 4 und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Luzern gelegen befindet sich das Parkhaus des Kaufhauses Globus.
Das Parkhaus, welches dem Flora Komplex zugehört, wurde 1977-1979 vom Architekturbüro Suter + Suter erbaut (Gmür, 2003, S .91).
Von aussen kaum wahrnehmbar, befindet sich das öffentlich zugängliche Volumen der Einstellhalle, im zweiten Untergeschoss.
Zwei Treppenhäuser erschliessen den Raum von aussen her. Die Zufahrt mit dem Automobil wird über die Seidenstrasse ermöglicht. Zwei voneinander getrennte Rampen führen ins Untergeschoss hinab.
Tiefgaragen sind teure Bauwerke, so soll ihr Volumen maximal ausgeschöpft werden (Marti, 2014, S.39). Dies scheint auch an der Pilatusstrasse 4 zuzutreffen. Ein Stützenraster befreit den Raum von Wänden und ermöglicht so das Anordnen einer maximalen Anzahl Parkfelder. Einzig die Treppenhauskerne versperren die Sicht im sonst freien Raum.
Zu- und Ausgänge werden vom Architektonischen Code nicht speziell akzentuiert. Orientierung schafft die Signaletik. Farbige Wandanstriche, Leuchtkästen sowie Typografische Elemente erklären den Besuchenden den Raum.

Die hellen Oberflächen, speziell der hellgraue Bodenbelag, sowie die sorgfältig ausgestaltete LED-Beleuchtung lassen die Tiefgarage einem von Tageslicht durchfluteten Raum ähneln.
Parkierungsanlagen werden in Bezug auf kriminelle Delikte als potenziell gefährlich wahrgenommen (Bürkel, 2004). Dies könnte mitunter ein Grund sein für die aufwändige Inszenierung des Raumes. Trotzdem scheint der Raum primär nicht gefallen zu wollen. Ihre funktionale Bedeutung kennen wir der Tiefgarage bereits lange an (Marti, R. (2004) S.38). Welche architektonische und soziale Bedeutung aber wollen wir ihr zukünftig zuschreiben?

Abb. 01: Ansicht Zufahrt Seidenstrasse
Abb. 02: Ansicht Einfahrt Einstellhalle
Abb. 03: Ansicht Innenraum
Abb. 03: Ansicht Eingang Treppenhaus Aufgang Pilatusstrasse

Abbildungsverzeichnis:

Abb. 01: Ansicht Zufahrt Seidenstrasse
Bild: Dario Schorer

Abb. 02: Ansicht Einfahrt Einstellhalle
Bild: Dario Schorer

Abb. 03: Ansicht Innenraum
Bild: Dario Schorer

Abb. 03: Ansicht Eingang Treppenhaus Aufgang Pilatusstrasse
Bild: Dario Schorer

Literaturverzeichnis:

Marti, R. (2004). Die grosse Freiheit in der Tiefe : Tiefgaragen. Hochparterre : Zeitschrift für Architektur und Design, S. 38-41

Bürkel, P. (2004). Sicherheit und Komfort von Parkierungsanlagen. Verfügbar unter https://trimis.ec.europa.eu/sites/default/files/project/documents/20150910_135225_19338_10_9_01.pdf (16.10.2021)

Gmür, O. (2003). Spaziergänge durch Raum und Zeit. Luzern: Quart.

Raumbeschreibung – Vögeligärtli – Leonie Stocker – IAR

Das Vögeligärtli, mitten in der Stadt Luzern, ist an einem schönen Sommertag ein sehr beliebter Treffpunkt. Es treffen sich alt und jung. Nachmittags sind viele Kinder vor Ort und spielen auf dem Spielplatz. Abends kann man den Strassenmusiker zu hören, welche eine angenehme Stimmung erzeugen. Das Vögeligärtli ist ein öffentlicher und jederzeit zugänglicher Raum. Daher ist es im Winter kein optimaler Treffpunkt und man hält sich lieber an einem warmen Ort auf. 

Der Park ist umgeben von Gebäuden und liegt im Stadtzentrum Luzerns. Man gelingt von der Hauptstrasse in eine Nebenstrasse und sieht direkt die grossen Bäume. Sie bieten viel Schatten und lassen die Sonne leicht durchschimmern. Beim Betreten des Geländes, sieht man Studenten, die auf der Wiese ein Buch lesen, Kleinkinder, die auf dem grossen Spielplatz spielen und ältere Männer, die Pingpong oder Schach spielen. Auf dem Areal befindet sich ein kleines Restaurant, bei dem man ein erfrischendes Getränk kaufen und sich setzen kann. Das Vögeligärtli ist umgeben von der Zentralbibliothek, einer Kirche und einige sechsstöckige Gebäude. 
Dadurch wird der Garten komplett von der Hauptstrasse getrennt und der Lärm des Strassenverkehrs wird gedämmt. Man merkt nicht mehr, dass man sich eigentlich mitten in der Stadt befindet.

Grün – Vögeligärtli / Blau – Hauptstrasse / Orange – Nebenstrasse

Das Vögligärtli ist ein öffentlicher Raum und ist eine der beliebtesten Grünflächen in der Stadt Luzern. Von dem Bahnhof Luzern ist der Garten innert 3 Minuten zu Fuss erreichbar.
Zuerst befand sich von 1858 bis 1899 auf dem Areal das erste Gaswerk der Stadt. Von 1901 bis 1906 war dort ein Hirschpark und von 1908 bis 1954 befand sich dort eine grosse Volière.  Durch die Volière erhielt das Areal auch seinen Namen, Vögeligärtli. Früher hiess das Areal Sempachergarten, Englischer Garten, Zentralplatz oder Zentralmatte. Heute setzen sich die Stadtbewohner sehr für den Erhalt dieser Anlage ein.[1]

Volière vor der Zentralbibliothek

[1] https://www.hirschmatt-neustadt.ch/de/neustadtplan/voegeligaertli/ (15.10.2021)

Abgabe Raumbeschreibung Pfarrkirche St. Karl – Adrian Rösli – IAR

Das Erlebte
Die Pfarrkirche St. Karl ist für mich, wie ein Weg ins Licht. Beim Betreten der Kirche durch den Haupteingang komme ich zuerst in die Dunkelheit, welche für mich die Sünde symboli­siert. Ich fühle mich vom Raum erdrückt. Das anschliessende Kirchenschiff wirkt dagegen wie eine Erlösung. Das Kirchenschiff ist offen und von den Dimensionen her das Gegenteil zum Vorraum. Ich fühle mich inspiriert. Durch die Hochgelegenen Buntglasfenster fliesst farbiges Licht in das schummrige Kirchenschiff. Das von oben kommende Licht symbolisiert für mich den Weg Gottes in den Himmel und die massiven im Raum verteilten Säulen bilden eine Brücke zwischen dem Dis- und Jenseits.

Abbildung 1: Blick ins Kirchenschiff
























Das Innere
Das Kirchenschiff wird von nicht tragenden Wänden umgeben. Der Grund dafür ist das Fensterband im oberen Viertel der Aussenwände welches in der Wand links vom Hauptein­gang beginnt, um den Altarraum herumführt und dann rechts vom Haupteingang wieder endet. In den Fenstern sind blaue, rote, weisse und grüne Scheiben verbaut. Dabei werden sie immer wieder von schlanken Pfeilern unterbrochen, welche jedes Fenster in eine 3×3 Unterteilung aufteilen. Vergleichbar mit einem etwas langgezogenen Tic-Tac-Toe Spielfeld. Die Decke wird von den insgesamt 20, regelmässig im Kirchenschiff verteilten, massiven Säulen getragen. Dunkle Stellen, welche auf der Sichtbetondecke sichtbar sind, symbolisieren eine Tragstruktur zwischen den Säulen. 
Die Aussenwände der Kirche sind mit dunklen Platten belegt, welche im Kreuzfugenmuster verlegt wurden. Im Bereich des zweiten Viertel von unten der Aussenwände befinden sich, auf der ganzen Länge der Fenster verteilt verschiedene gemalte Szenen aus der Bibel. Über dem niedrigen Eingangsbereich befindet sich eine zweite Ebene für die Kirchenorgel und für einen grossen Kirchenchor. Der Altarraum liegt etwas erhöht ganz vorne im Kirchenschiff. Der Boden im Altarraum besteht aus einem dunklen Marmor. Ein Linoleumboden ist im restlichen Hauptschiff zu sehen. Am Boden sind viele Abnutzungserscheinungen sichtbar. Im restlichen Teil des Hauptschiffs, sind in vier Blöcke unterteilt, unzählige Sitzbänke für die Teilnehmer der Gottesdienste vorhanden. Die Beleuchtung der Kirche wurde schon einmal angepasst. An der Decke können viele offene Aussparungen entdeckt werden, welche darauf hindeuten. In einer solchen Aussparung, direkt über dem Altar, ist eine Deckenlampe installiert. Im Bereich der zweiten Ebene, über dem Eingang, sind sechs weitere solche Deckenlampen wie beim Altar installiert. Nur im Bereich des Kirchenschiffs sind tiefhängende Pendelleuchten vorhanden. Sie beleuchten einen Grossteil des Kirchenschiffs. Vom Aussehen her erinnern sie einen an den Klöppel einer Kirchenglocke. An den Säulen im Kirchenschiff sind je zwei weitere Lampen installiert. Eine hohe Stablampe beleuchtet jeweils die an den Wänden verteilten Bibelszenen und auf der anderen Seite der Säulen ist ein dekorativer Kerzenständer mit je drei Kerzen angebracht. Die Kerzen werden mit Elektrizität betrieben und leisten keinen nennbaren Beitrag zur Beleuchtung des Raums. Im Eingangsbereich sind zwei niedrige Hängelampen vorzufinden. Diese beleuchten den niedrigen Raum indirekt gegen die Decke. So dass kein direktes Licht seinen Weg an den Boden des düsteren Vorraums finden kann. Die Unterseiten der Lampen widerspiegeln jeweils das Geschehen unter ihnen. Im Windfang sind dieselben Deckenlampen wie bei der zweiten Ebene installiert, dieser lebt vor allem vom Farbenspiel, der Buntglastüren und der direkten Sonneneinstrahlung von aussen. Vor der Kirche kann der Balkon mit einzelnen in den Ecken der hohen Decke angebrachten Scheinwerfer beleuchtet werden. Von hier aus kann das geschehen der anliegen Quertiere über die Reuss hinweg beobachtet werden und in der Ferne kann auch noch die Museggmauer entdeckt werden.

Abbildung 2: Aussicht vom Balkon
























Der Hintergrund
Die Kirche wacht, hoch über der Reuss, über die am anderen Ufer gelegenen Quartiere der Basler- und Bernstrasse. 1931 gewann der junge Architekt Fritz Metzger den Architekturwettbewerb für die neue Pfarreikirche St. Karl, welche neben der St. Karli Brücke am Ufer der Reuss in Luzern gebaut werden sollte. Bereits im Jahr 1934 wurde die neue Kirche eingeweiht. Die Kirche bietet im Kirchenschiff Platz für 900 Gläubige und in einer zweiten unter dem Kirchenschiff erbauten Unterkirche Platz für zusätzliche 150 Gläubige. Beide Kirchen verfügen jeweils über einen grossen der Reuss zugewandten Balkon, welche die Kirche nach aussen öffnen. Die Balkone dienen als Haupteingänge für beide Kirchen. Wobei die obere Kirche auf der Höhe der potentiellen nicht Vorhanden Querschiffs über zwei weitere Seiteneingänge verfügt.
Das äussere der Kirche war für die damalige Zeit revolutionär. Sie ist die erste komplett in Stahlbeton erstellte Kirche der Zentralschweiz und ist die erste nach der modernen Architektur erbaute Kirche in Luzern. Im Kirchenschiff sind neben den oben bereits genannten Räumen auch noch zwei als Kapellen genutzte Altarräume und zwei weitere für Ausstellungen genutzte Räume angeschlossen. Eine Treppe rechts vom Haupteingang verbindet die obere mit der unteren Kirche. Mit der Pfarrkirche St. Karl hat Fritz Metzger ein für die damalige Zeit Revolutionäres Gotteshaus erschaffen.

Abbildung 3: Das innere der Orgel





















Quellenverzeichnis: