Kolloquium – Gruppe F3 – Parkhaus Globus

Raumbeschreibung — Globus Parkhaus – Dario Schorer

Von aussen, nur durch zwei Öffnungen hin wahrnehmbar, befindet sich das Parkhaus im zweiten Untergeschoss.
Tief und dunkel denke ich. Doch, die Decke hoch, hell und beinahe grosszügig zeigt sich mir der Raum. Ruhe. Der Verkehrslärm der angrenzenden Pilatusstrasse verstummt beim Hinabsteigen. Nur vereinzelt fährt ein Auto zu oder weg. Das Erdreich umschliesst, es isoliert. Ein Bezug zum Aussenraum ist nicht möglich.
Der Atem frei, die Luft scheint hier unten frisch zu sein. Kalt ist es nicht, zu kühl jedoch um Wärme empfinden zu können.

Weisse Kalksandsteinmauern und der Boden in auffällig hellem Grau. Das abwesende Tageslicht wird in Kunstlicht kompensiert. Gelbe Farbe zeichnet aus, was die Nutzung zu stören droht. Pragmatismus bestimmt die Architektur. Sie scheint mir gleichwertig auf allen Ebenen, nur dem einen Ziel verschrieben, der Aufbewahrung vieler kleinerer Volumen — Möglichkeitsräumen — Automobilen.
Der Raum irritiert. Er wird der Wahrnehmung, sich unter Terrain zu befinden, nicht gerecht. Was spielt er mir vor, wo bin ich?

An der Pilatusstrasse 4 und in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Luzern gelegen befindet sich das Parkhaus des Kaufhauses Globus.
Das Parkhaus, welches dem Flora Komplex zugehört, wurde 1977-1979 vom Architekturbüro Suter + Suter erbaut (Gmür, 2003, S .91).
Von aussen kaum wahrnehmbar, befindet sich das öffentlich zugängliche Volumen der Einstellhalle, im zweiten Untergeschoss.
Zwei Treppenhäuser erschliessen den Raum von aussen her. Die Zufahrt mit dem Automobil wird über die Seidenstrasse ermöglicht. Zwei voneinander getrennte Rampen führen ins Untergeschoss hinab.
Tiefgaragen sind teure Bauwerke, so soll ihr Volumen maximal ausgeschöpft werden (Marti, 2014, S.39). Dies scheint auch an der Pilatusstrasse 4 zuzutreffen. Ein Stützenraster befreit den Raum von Wänden und ermöglicht so das Anordnen einer maximalen Anzahl Parkfelder. Einzig die Treppenhauskerne versperren die Sicht im sonst freien Raum.
Zu- und Ausgänge werden vom Architektonischen Code nicht speziell akzentuiert. Orientierung schafft die Signaletik. Farbige Wandanstriche, Leuchtkästen sowie Typografische Elemente erklären den Besuchenden den Raum.

Die hellen Oberflächen, speziell der hellgraue Bodenbelag, sowie die sorgfältig ausgestaltete LED-Beleuchtung lassen die Tiefgarage einem von Tageslicht durchfluteten Raum ähneln.
Parkierungsanlagen werden in Bezug auf kriminelle Delikte als potenziell gefährlich wahrgenommen (Bürkel, 2004). Dies könnte mitunter ein Grund sein für die aufwändige Inszenierung des Raumes. Trotzdem scheint der Raum primär nicht gefallen zu wollen. Ihre funktionale Bedeutung kennen wir der Tiefgarage bereits lange an (Marti, R. (2004) S.38). Welche architektonische und soziale Bedeutung aber wollen wir ihr zukünftig zuschreiben?

Abb. 01: Ansicht Zufahrt Seidenstrasse
Abb. 02: Ansicht Einfahrt Einstellhalle
Abb. 03: Ansicht Innenraum
Abb. 03: Ansicht Eingang Treppenhaus Aufgang Pilatusstrasse

Abbildungsverzeichnis:

Abb. 01: Ansicht Zufahrt Seidenstrasse
Bild: Dario Schorer

Abb. 02: Ansicht Einfahrt Einstellhalle
Bild: Dario Schorer

Abb. 03: Ansicht Innenraum
Bild: Dario Schorer

Abb. 03: Ansicht Eingang Treppenhaus Aufgang Pilatusstrasse
Bild: Dario Schorer

Literaturverzeichnis:

Marti, R. (2004). Die grosse Freiheit in der Tiefe : Tiefgaragen. Hochparterre : Zeitschrift für Architektur und Design, S. 38-41

Bürkel, P. (2004). Sicherheit und Komfort von Parkierungsanlagen. Verfügbar unter https://trimis.ec.europa.eu/sites/default/files/project/documents/20150910_135225_19338_10_9_01.pdf (16.10.2021)

Gmür, O. (2003). Spaziergänge durch Raum und Zeit. Luzern: Quart.

Raumbeschreibung Parkhaus Globus – Lars Stark – IGE

Das Gebäudekomplex Flora liegt geographisch mitten im Luzern. Auf der Vorderseite befindet sich die Pilatusstrasse, auf der Rückseite die Bahnhofstrasse und gleich dahinter die Reuss, auf der linken Seite die Seidenhofstrasse und auf der rechten Seite der Floraweg.

Durch die unscheinbare Einfahrt in der Seidenhofstrasse kommt man in eine schneckenartige Tiefgaragenabfahrt, welche ins 2. Untergeschoss führt. Die Tiefgarageneinfahrt ist teils mit einer hohen Raumhöhe gestaltet, jedoch wird sie immer tiefer, desto mehr man hinab fährt. Sobald man das natürliche Licht der Einfahrt nicht mehr im Rücken hat, sieht man an der rechten Wand beinahe an der Decke noch Gitter, bei welchen etwas natürliches Licht hineindringt. Danach sucht man in der Abfahrt vergebens um natürliches Licht.

In der niedrigen Tiefgarage mit einer maximalen Durchfahrtshöhe von 1.80m fühlt man sich mit 1.90m Körpergrösse etwas eingekeilt. Teils gibt es sogar eine maximale Durchfahrtshöhe von 1.70m. Die Tiefgarage ist sehr verwinkelt, denn wenn man hindurch geht, sieht man auch die verwinkelten Raumnischen, in welchen sich ebenfalls Parkplätze befinden. Es ist auffallend, dass es drei Aufgänge hat, einen direkt in den Globus, einen in die Seidenhofstrasse und einen zur Pilatusstrasse.

In der Tiefgarage findet man keine Öffnungen, in welchen natürliches Licht eindringen könnte. Es sind Lichtquellen montiert, welche für eine kühle, diffuse und künstliche Lichtstimmung sorgen.

Oberhalb der Leuchten sind verschiedenste Leitungen montiert. Von etlichen Sanitärabläufen, welche chaotisch an der Decke verlaufen, über Sanitärleitungen, Sprinklerleitungen und auch viele Lüftungskanäle, welche die Tiefgarage mit Frischluft versorgen. Auch in den nicht so gut durchströmten Ecken der Einstellhalle wird Luft ausgeblasen oder abgeführt. So kann auch in den wenig durchströmten Flächen einen Luftaustausch sichergestellt werden.

Die Decke und die Wände mit zwei Ausnahmen, sind weiss gestrichen. Es gibt beim Aufgang in die Pilatusstrasse eine rote und beim Aufgang in die Seidenhofstrasse eine blaue Wand. Der Boden ist vom Hartbetonüberzug hellgrau mit etlichen Markierungen darauf. Die vielen gelb markierten Stützen fallen extrem auf, da es auffällig viele hat. Ebenfalls sind auch die Minderhöhen von 1.70m gelb gekennzeichnet.

Beim durchgehen der Tiefgarage ist auch auffällig, dass beim Aufgang zur Seidenhofstrasse alles rollstuhlgängig gebaut ist. Denn neben dem zweistufigen Absatz hat es eine rollstuhlgängige Rampe, welche direkt auf das Podest vor den Lift führt. So kommt man gut zum Lift und ins Erdgeschoss.

Der Gebäudekomplex wurde vom renommierten Architekturbüro Suter Suter AG entworfen. Der Komplex wurde zwischen 1977 und 1979 erbaut. «Das Flora-Komplex ist ein Musterbeispiel für den innerstädtischen Geschäfts- und Gewerbebau der 1970er-Jahre, der an der Pilatusstrasse mit der Luzerner Kantonalbank begonnen worden war.» (Bajrami, 15.10.2021)

Literatur:

Bajrami, F. (2017). Flora-Komplex. Verfügbar unter https://www.architekturbibliothek.ch/bauwerk/flora-komplex/ (15.10.2021)

Raumbeschreibung Parkhaus Globus

In unmittelbarer Nähe vom Bahnhof Luzern, am Schnittpunkt zwischen der Pilatus- und Seidenhofstrasse befindet sich das Parkhaus Globus. Eine eher unscheinbare Einfahrt führt schlangenartig in den Untergrund, wo sich schliesslich die einstöckige Tiefgarage befindet, welche total 117 Fahrzeuge beherbergen kann. Kommt man unten an, fällt einem gleich die niedrige Raumhöhe auf. Mit meiner 1.90 Meter Körpergrösse fühlte mich an verschiedenen Stellen eingeengt, musste mich manchmal sogar Ducken, um auch an den 1.70 Meter hohen Stellen hindurchzukommen.
Diverse Leitungen sind von der Decke runtergehängt, welche dem Raum eine zusätzlich drückende Stimmung verleihen. Aufgrund der Lage im Souterrain sucht man natürliches Licht im ganzen Parkhaus vergebens, trotzdem wirkt der Raum nicht düster oder dunkel. Das gesamte Volumen wird durch diffuse Lichtstoffröhren ausgeleuchtet, welche mit ihrem sehr kalten Licht eine eher ungemütliche Lichtstimmung generieren, gleichzeitig aber auch ein sicheres Manövrieren im eher eng bemessenen Parkhaus ermöglichen.
Der Grundriss gestaltet sich äusserst verwinkelt, sodass man von keinem Standpunkt aus die gesamte Garage als Ganzes sehen kann. Diverse nischenartige Raumadditionen erschliessen dabei immer wieder neue Parkplätze, was bei erstmaligem Betreten daher äusserst unübersichtlich und verwirrend wirkt.
Der Raum wird hauptsächlich durch seine massiven, in Gelb gehaltenen Säulen definiert, welche einerseits die Decke tragen und andererseits auch gleich als Parkfeldabgrenzung gewisser Parkfelder fungieren. Die restliche Farbgebung wirkt äusserst steril, helle Farbtöne dominieren, selbst der fugenlose Hartbetonbelag am Boden ist in einem Hellgrau gehalten. Allgemein sind neben den gelben Signalelementen nur wenige andere Farben zu sehen, lediglich die Ausgänge sind jeweils in Rot oder Blau gestrichen und ermöglichen so eine leichtere Orientierung im Parkhaus. Allgemein fällt auf, dass im gesamten Parkhaus nur funktionale Materialen und Farben verwendet werden. Jede Farbe hat einen spezifischen Auftrag und signalisiert etwas spezielles; Ausgang, Parkfeld, Vorsicht oder ein Verbot. Betrachtet man die Oberflächenstruktur der einzelnen Materialien etwas genauer, merkt man dem Parkhaus auch deutlich an, dass es schon seit längerer Zeit in seiner aktuellen Form besteht: die Säulen sind vielerorts durch Fahrzeuge beschädigt und verkratzt, die Einfahrt wirkt stark abgefahren, die Parkfelder sind bei der heutigen SUV-Kultur nur noch mit viel Mut benutzbar, E-Ladestationen, welche im Jahr 2021 in den meisten Parkhäusern verbreitet sind, sind auch nicht vorhanden.

15.10.2021, David Schüpbach

Coaching 1 – Gruppe F3/F4 – Parkhaus Globus – IAR

 

Abb.1: Parkhaus Globus

Lage

„Der Flora-Komplex befindet sich im Zentrum von Luzern, er wird von der Pilatus- und der Seidenhofstrasse sowie vom Floraweg eingefasst. Im historischen Kontext, unter anderem der gegenüberliegenden ehemaligen Schweizerischen Nationalbank, sticht der 1970er-Jahre-Bau hervor, wenngleich er sich an der Höhe und den Baufluchten seiner Umgebung orientiert. Die Schauseite und die zugleich längste Front ist die Südfassade des Flora-Komplexes an der Pilatusstrasse.“

– Florent Bajrami, 2017: https://www.architekturbibliothek.ch/bauwerk/flora-komplex/ [Stand: 05.10.2021]

Abb.2: Lage Parkhaus Globus

Abb.3-5: Einfahrt Parkhaus Globus

Raumwahrnehmung

 

Abb.6: Signaletik
Abb.7: Ausfahrt

Abb.8-10: Material und Struktur

Abb.11-15: Eindrücke

Recherche zum Raum

  • Baujahr 1977-1979​
  • Architekturbüro Suter Suter AG​
  • Flora-Parking​
  • 57.- CHFr. pro Tag​
  • 117 Parkplätze (öffentlich)​
  • Höhenbegrenzung PKW: 1.80m​
  • Allgemeine Zufriedenheit der Nutzer sehr gering
Abb.16: Signaletik

Anhang

Benutzte Quellen:

Flora-Komplex: https://www.architekturbibliothek.ch/bauwerk/flora-komplex/ [Stand: 05.10.2021]

Abbildungsverzeichnis:

Abb.1: Bild von Lea Meier [23.09.2021]

Abb.2: Bild von Florent Bajrami [2016] 

Abb.3-8: Bilder von Lars Moser [23.09.2021]

Abb.9-13: Bilder von Simon Oehen [23.09.2021]

Abb.14-15: Bilder von Alexander Schütz [23.09.2021]

Abb.16: Bild von Lars Moser [23.09.2021]