Hallenbad Allmend


Hallenbad_Fischer_Henry Licht 23.09.2021

Auf dem grossen Areal der Allmend in Luzern befindet sich nebst dem Stadion des FC Luzern, im
selben Stil gebaut, das Hallenbad Allmend. Von aussen fällt es durch die spezielle Fassadengestaltung
auf. Das Gebäude ist vom Boden bis zum Dach umhüllt mit Lamellen. Diese erscheinen je nach
Sonneneinstrahlung in einer anderen Farbe. Bei direkter Einstrahlung in einem hellen, klaren Gelb, in
der Abendsonne und schräg angeleuchtet in einem warmen, Vanille ähnlichen Ton und bei nicht
direkter Einstrahlung, auf der Nordseite, in einem kalten Beige mit leichtem Grünstich. Weiter fällt
die Fassade durch die grossen Fensterfronten auf, in welchen sich das Sonnenlicht sowie die
Umgebung spiegelt. So sind tagsüber statische Dinge, wie die Bäume und das gegenüberliegende
Hochhaus, am Gebäude zu sehen. Auch das heitere Kommen und Gehen der Besucher oder mal ein
Flugzeug am Himmel sind erkennbar. Wenn man abends auf den Parkplatz fährt, spiegelt sich das
Scheinwerferlicht im Fenster gegenüber. Die Gebäudehülle wirkt warm, gemütlich und einladend.
Der Eingangsbereich wirkt extrem kalt. Nach der Kasse geht man ein Treppenhaus hinauf, welches
mit kaltem, künstlichem und teils indirektem Licht beleuchtet wird. Die Wände sind weiss und der
Lichtschacht neben der Treppe ist aus Sichtbeton. Es wirkt sehr trostlos und gar nicht einladend, bald
dann gleich schwimmen zu gehen. Die Empfindungstemperatur ist dadurch eher kalt.
Beim Eintreten in den Schwimmbereich leuchtet einem die Abendsonne direkt durch die grossen
Fensterfronten ins Gesicht. Das Licht spiegelt sich im Wasser des Schwimmbeckens und wirft
faszinierende Reflexionen an die weisse, glattverputzte Wand. Auch hier ist Weiss die dominierende
Farbe, seien es die Fliesen am Boden, die Wand oder die Lammellendecke. Hie und da bricht eine
kleine grüne Pflanze das weisse und kalte Farbkonzept. Die Deckenbeleuchtung besteht aus
gleichmässig angeordneten, langen LED-Lampen, welche ein leicht gelbliches aber kühl wirkendes
Licht abwerfen. Die einzige Art von farbiger Beleuchtung ist im Wellness-Poolbecken als
Unterwasserlicht zu finden. Dies passt sehr gut, da auch das Wasser in diesem Pool eine wärmere
Temperatur hat als beispielsweise im Olympiabecken. Ebenfalls wird das Wasser, welches durch eine
am Rand angebrachte Fontaine in den Pool gelangt, so abwechselnd blau, rot und violett verfärbt.
Beim Kinderbecken im östlichen Teil des Hallenbades sind verschiedene Wasserspiele zu sehen. Diese
werden durch das Deckenlicht beleuchtet und es entsteht ein spannendes Lichtspiel. Am anderen
Ende des Hallenbades befindet sich der Sprungturm und das dazugehörende Becken. Dieses Becken
ist ebenfalls durch Lampen im Wasser beleuchtet. Da dieser Teil in der Ecke von zwei grossen
Fensterfronten liegt, ist er besonders hell und wirkt offen. Auf dem Sprungbrett stehend fühlt es sich
an, als ob man gar nicht im Hallenbad stehen würde, sondern im Freien, da man sehr gut nach
draussen ins Grüne sehen kann.
Meiner Meinung nach ist genau das auch die Absicht der Gestaltung des Hallenbades: dass man
durch die grossen Fensterfronten, hohen Räume und reflektierenden Oberflächen gar nicht das
Gefühl bekommt, man sei in einem Innenraum. Die Aufmerksamkeit ist konstant nach Draussen
gerichtet und von überall her kommt Tageslicht durch die Glasfassade. Ebenfalls geben einem die
weissen Oberflächen, auch wenn sie kalt wirken, das Gefühl von Sauberkeit. Auch wirkt der gesamte
Raum viel grösser und heller, was sich wiederum positiv auf das Befinden des Besuchers auswirkt. Im
Hallenbad selber herrscht ein typisches Schwimmbadklima, trotzdem nimmt man dies nicht so
extrem wahr, da die kahlen und weissen Flächen einen grossen Einfluss auf die
Empfindungstemperatur haben. Zusammen mit der grossen Menge an Tageslicht entsteht so eine
angenehme, aufweckende und behagliche Atmosphäre, welche zum Schwimmen einlädt.

Raumbeschreibung

Beim aufregenden Warten auf die Versammlung aller Gruppen, sehe ich die Menschen rundherum in Ihrer Alltagshektik umherlaufen. Beim genauen Lauschen hört man die Autos, die sich dem nahegelegenen Kreisel nähern, die Parkschranke die in einem unregelmässigen Rhythmus geöffnet und geschlossen wird, und natürlich die Velofahrer, die ihr Velo abstellen, um einkaufen zu gehen.

Die Aussenhülle des Hallenbads besteht aus einem Pfosten-Riegel-System. Als Verkleidung dienen rechteckige Hohlpfosten, welche harmonisch mit dem Sonnenschein goldig wirken.

Mit einer grossen Aufregung steige ich die Treppen ins Obergeschoss hoch, wo sich das Hallenbad befindet. Der Geruch von Chlor und Putzmitteln steigt in meine Nase. Zu Beginn nur leicht, jedoch beim näher Herangehen an die Eingangstüre verstärkt sich dieser. Je mehr die Gerüche zunehmen, desto weniger nehme ich die Geräusche der Aussenwelt wahr. Nah an der Tür verstummt alles und an diesem Punkt ist nur noch der Geruch des Chlors im Vordergrund.

Beim Öffnen der Tür stellt sich jede Sinneswahrnehmung bei mir aus. Das Einzige was ich noch wahrnehme, ist die heisse Luft, die mir durch die kleine Türe ins Gesicht strömt. Im Gegensatz zur Türöffnung ist der Raum im Hintergrund riesig.  

Schnell finde ich meinen Lieblingsplatz im Hallenbad. Es ist das Becken, dass sich genau hinter der Tür befindet. Er besitzt ein atemberaubendes Panorama. Die Sonne prallt ohne jede Beeinträchtigung auf das klare Wasser. Dies weckt in mir das Gefühl von Klarheit und Sauberkeit. Die Wasseroberfläche reflektiert die Sonne und der reflektierte Strahl trifft mein Gesicht, was mir ein lächeln ins Gesicht zaubert. Die Reflektion der Sonnenstrahlen durch das Wasser, lässt die hohen Fenster nochmals eindrücklicher wirken. Nicht nur der Eindruck des Raumes, sondern auch ein fabelhaftes Muster lässt sich durch die Reflektion des Sonnenlichts an der Innenwand bestaunen. Ich bin fasziniert vom Anblick, da sich das Muster mit der Bewegung des Wassers ständig verändert.

Das Gelächter der Kinder im Nebenbecken übertönt das Wassergeplätscher. Die wundervolle Stimmung im Hallenbad wird einzig durch das Highlight des Hallenbads, der Wasserrutschbahn überboten. Die Freude der Kinder, welche die Rutschbahn herabdüsten, spürt man bis an den Beckenrand hinüber. Das kühle Wasserbett am Ende der Rutschbahn ist zwar das Ende des Spasses, jedoch sehe ich, wie sehnsüchtig die Kinder wieder hochrennen, um denselben Spass nochmals zu erleben.

Die Glasfassade verleiht dem ganzen Hallenbad etwas Harmonisches zur Aussenwelt. Sie wirkt für mich dadurch unbegrenzt und ich fühlte mich von der Aussenwelt leicht abgeschottet Gefühl, als wäre die Aussenwelt und der ganze Alltagsstress im Aussenbereich ausgeschlossen worden. Die Helle Beleuchtung unterstützt dieses Gefühl, indem sie mich belichtet im Vordergrund lässt.

Coaching 1 – Hallenbad Allmend – IAR – A5/A6

Historie:
2500 v. Chr. Soll bereits der erste künstliche Pool aus Stein und Ziegeln gebaut worden sein, der mit Teer beschichtet war. Dieser Pool, welcher im heutigen Pakistan liegt, soll vor allem für die rituelle Nutzung gedient haben und ist 7m x 12m gross.
Im antiken Griechenland ca. 400-146v. Chr. wurde das Baden zu einem Teil der Lebenskultur und man nutzte dies nicht nur zur Reinigung des Körpers, sondern um sich zu entspannen oder zu Heilungszwecken. Die Öffentlichen Bäder waren ein Treffpunkt, in dem man sich austauschte und diskutierte.
Im römischen Reich entstanden ca. 150 v.Chr. bereits die ersten öffentlichen Bäder mit Warmluftheizung. Man betätigte sich sportlich, um danach die verschiedenen Bäder zu benutzen.
1800 wurde die moderne Ära des Pools wurde von Großbritannien eingeleitet, da viele Menschen in den Flüssen und Meeren ertranken. Das Interesse für das Schwimmen lernen wurde grösser und somit auch das Schwimmen als Sport.
Heutzutage werden die Bäder vielseitig benutzt, wie zur Entspannung, Sportlicher Tätigkeit, Spass und sozialem Austausch. Sie werden von einigen Kulturen jedoch immer noch als Ritual zur körperlichen Reinigung gebraucht.

Standort:
Das Hallenbad Allmend befindet sich am Stadtrand von Luzern. Es ist über verschiedene Wege gut erschlossen. Vom Luzerner Bahnhof erreicht man es mit dem Zug in 2 Minuten, zu Fuss in 30 Minuten oder mit dem Velo in 15 Minuten. Dies hat das Hallenbad auch seinen umliegenden Gebäuden zu verdanken, da das Hallenbad Teil der Allmend Sport Arena ist. Zu diesem Areal gehört auch das Stadion des FCL, weiter Sportplätzen und die Messehalle. All diese Orte fördert das Zusammenleben der Menschen in und um Luzern. Die Überbauung wurde von den Architekten Daniele Marques und Rainer Schlumpf 2007 für einen Wettbewerb entworfen und schliesslich in den Jahren 2011/2012 eröffnet.

Architektonischer Aspekt:
Das Hallenbad Allmend befindet sich in einem einfachen, rechteckigen Baukörper. Der Baukörper hat ein komplexes Innenleben. Im Gebäude selbst befinden sich auch Büros, ein privat betriebenes Fitnesscenter und ein Lebensmittelladen. Die verschiedenartig gestalteten Räume mit unterschiedlichen Raumprogrammen sind ineinander verzahnt.
Das Untergeschoss wurde mit einer Ortbetonkonstruktion durchgeführt. Die oberen Geschosse hingegen wurden über Hängestützen an 2 x 30m weit gespannten Stahl-Fachwerken, welche als Überzüge über dem Dach angeordnet sind, aufgehängt.

Licht:
Laute Kinderschreie, Badelatschen, Chlorgeruch, stickige und feuchte Luft, die Hitze, das Blenden der Sonne und die Reflektionen des Wassers wirken im ersten Moment, beim Betreten des Bades. Einen ersten Moment von fast erdrückenden Momenten, geführt von einem „Wow“ Effekt, welcher die Sonnenreflektionen durch das Wasser überall an den Wänden und an Decken projiziert. Ein Atemberaubender Anblick!
Die Spiegelungen des Lichts, welches durch das Wasser überall hingezaubert wird erzeugt ein beruhigendes Gefühl. Durch unterschiedliche Oberflächenmaterialien im Bad werden die Reflektionen in einer unterschiedlichen Stärke und Struktur gezeigt und sorgt so überall für unterschiedliche Schauspiele.