Coaching 1 – Julien Abächerli – IAR

Abbildung 1: Frohburgsteg, Quelle: Fotografie Julien Abächerli, 2021

Frohburgsteg Informationen

Der Frohburgsteg, geplant vom Architekten Justin Rössli, wurde 1999 fertiggestellt. Er dient als Passerelle, die heute das CityBay Quartier und den Hauptbahnhof Luzern, über die Bahngleise, miteinander verbindet.

Der Frohburgsteg war ursprünglich 220m lang, wurde aber in 2009 um 40m verkürzt. Grund dafür war, die Überbauung «CityBay», welche mehr Platz benötigte.

Wahrnehmung & Lichtverhältnisse

Abbildung 2: Frohburgsteg am Tag, Quelle: Fotografie Julien Abächerli, 2021

Der Frohburgsteg wirkt sehr offen, auch wenn er auf beiden Seiten eine hochragende Absturzsicherung hat. Die Absturzsicherung besteht aus einem feinen Drahtzaun, welcher viel Licht durchlässt und die Sicht nicht behindert, was dazu führt, dass er schnell in den Hintergrund tritt. Weil der Steg so offen ist, ist ein grosser Lichteinfall möglich, weswegen am Tag auch keine künstliche Beleuchtung nötig ist. Zudem entsteht durch das Tragewerk ein interessanter Schattenwurf auf der Brücke.

Abbildung 3: Frohburgsteg bei Nacht, Quelle Luzerner Zeitung, 2009

In der Nacht wird der Frohburgsteg künstlich beleuchtet. Das künstliche Licht kommt von Leuchtstoffröhren, welche sich unter der Überdachung an den vertikalen Stahlträgern befinden. Das künstliche Licht ist weiss, weswegen es kalt wirkt. Die Leuchtstoffröhren sind in einem weiten Abstand verteilt, weswegen man beim Überqueren immer wieder dunkle Abschnitte durchqueren muss. Dadurch, dass das künstliche Licht in der Nacht heller ist als die umliegende Beleuchtung des Bahnhofes, verschwindet der Ausblick den man tagsüber hat. In der Nacht verschwinden auch die Geräusche der Züge und der Menschen, die man tagsüber hören kann. In der Nacht wirkt das Treppenhaus des Frohburgsteges, auf Seiten der CityBay, wie eine Laterne. Dieser Effekt kommt von den halbtransparenten Platten, welche das Treppenhaus umschliessen.

Erkenntnisse

  • Der Raum ist nicht für den Aufenthalt gedacht, sondern zum Durchqueren, denn er verbindet die CityBay und den Bahnhof miteinander. Für eine Passerelle macht das auch Sinn, denn würden sich Menschen zulange auf ihr aufhalten, würde dass das Überqueren erschweren, was gegen den Sinn des Frohburgsteges sprechen würde.  
  • Am Tag bietet die Passerelle einen schönen Ausblick über die Bahngleise, was die Atmosphäre auflockert.
  • In der Nacht bietet der Steg eine unbehagliche Atmosphäre, was dazu führt, dass man ihn schnell überqueren möchte.

Skizzen

Quellen Inhalt

Frohburgsteg Informationen: SBB Immobilien: Arealentwicklung Rösslimatt, Luzern: (2013) https://www.sbb-immobilien.ch/sites/default/files/downloads/projects/20131001_%20Rosslimatt_Bericht_des_Beurteilungsgremiums.pdf (Abgerufen 29.09.2021)

Frohburgsteg Infromationen: Luzerner Zeitung: STADT LUZERN: Frohburgsteg am Bahnhof wird verkürzt (2009) https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/stadt-luzern-frohburgsteg-am-bahnhof-wird-verkuerzt-ld.26985 (Abgerufen 29.09.2021)

Frohburgsteg Informationen: Architekturbibliothek: Lakefront-Center (2017) https://www.architekturbibliothek.ch/bauwerk/lakefront-center/ (Abgerufen 02.10.2021)

Quellen Bilder

Abbildung 3: : Luzerner Zeitung: STADT LUZERN: Frohburgsteg am Bahnhof wird verkürzt (2009) https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/luzern/stadt-luzern-frohburgsteg-am-bahnhof-wird-verkuerzt-ld.26985 (Abgerufen 29.09.2021)

Coaching 1 – Felix von Overbeck – Kohorte F – Technikum Gasse

Die Gasse, die es zu umschreiben gilt, wurde 1977 vom Architekten Peter Stutz konzipiert und gebaut. Das Projekt wurde durch ein Wettbewerbsverfahren entschieden und vergeben. Die Gasse wird sowohl als Anlieferung genutzt, als auch als Parkplatzmöglichkeit für Fahrräder und verschiedene Entsorgungsmöglichkeiten. Zusätzlich befindet sich dort eine überdachte Passage für die Mitarbeitenden und Studierenden der Hochschule.

Wenn man nachmittags vor der Gasse steht, den Rücken zum Vierwaldstättersee gekehrt, auf der Höhe des vierten Trakts, fällt einem als erstes die kantigen Schattenzüge der oberen Gebäude auf. Die etwas in die Jahre gekommene, rote Wellblechfassade des Forschungstrakts (Trakt eins) erzeugt Schattenwürfe auf spielerische Art und Weise. Die Schattenkanten ähneln vielen kleinen Treppenstufen. Diese wirken auf mich Symbolisch; im Sinne, dass sie mich an die Entwicklungsstufen eines Studenten erinnern.

Die beschriebene Verspieltheit der Gasse wird leider bei genauerem Betrachten gebrochen. Bei schönem Wetter sieht man der Gasse an, dass sie bereits über 40 Jahre alt ist. Die Farbe ist abgebleicht und extrem verschmutzt. Zu ihrer Verteidigung möchte ich aber betonen, dass das Alter der Farbe bei anderen Wetterbedingungen, wie bei Nebel oder wenn abends die Sonne im richtigen Winkel steht und das Licht im richten Kontrast ist, nachempfunden werden kann, wie das Gebäude neu ausgesehen haben muss.

Betrachtet man das Lichtkonzept, besteht dieses aus etwa 20 LED- Zylindern aus Anthrazit, welche circa 120 cm hoch sind. Mittels indirekter Beleuchtung wird die Gasse somit nachts beleuchtet. Meine Recherche hat ergeben, dass diese im Verlaufe der letzten Jahre ersetzt wurden. Früher bestand das Lichtkonzept aus weissen, runden Sphären, die von innen aus beleuchtet wurden. Zusätzlich wurde auch bei der Passage ein Eingriff gemacht: auf der Decke der Passage wurden LED-Leuchten montiert. Grundsätzlich finde ich das Beleuchtungskonzept mangelhaft, denn es gäbe einige schöne Fluchten und Kanten, die man mit klassischen LEDs schön in Szene hätte setzen können.

Coaching 1 – TA. BA_M_RA. H2101 – Pfarrkirche St. Karl – Kohorte E – Gruppe E1/E2 – A (Sabrina Marti | Timothy Nef | Chiara Morabito | Michelle Wermelinger | Alessandra Möckli)

Studiengang Architektur | Kohorte E | 02.10.2021

Abb. 1: Ansicht Pfarrkirche St. Karl

Mensch und Raum | Katholische Pfarrkirche St. Karl – Lichtwahrnehmung

Wir besichtigten die von Fritz Metzger entworfene Kirche St. Karl, welche aufgrund ihrer Lage nahe der tiefer gelegenen Reuss und der Karli-Brücke aus der Umgebung hervorragt. Die Pfarrkirche ist die erste Beton-Kirche in der Zentralschweiz und gilt als erstes Werk moderner Kirchenarchitektur in Luzern.

Zuerst fällt dem Betrachter die weisse Fassade auf, die das Sonnenlicht reflektiert und dadurch die imposante Grösse der Kirche noch mächtiger wirken lässt. Diese gewaltige Machtausstrahlung erscheint auf Einige von uns beinahe erdrückend.

Beim Betreten der Kirche begleitet die Wärme des Lichts uns in den Innenraum. Die eingefärbten Fassadengläser erzeugen ein vielfältiges Lichtspiel von Naturfarben auf dem Boden und verstärken dadurch die Verbindung des Innen- und Aussenraums. Anschliessend an den Windfang betreten wir einen verdunkelten Eingangsbereich. Durch die an die Betondecke ausgerichteten Lichtstrahler wirkt dieser Raum auf uns nicht sonderlich einladend. Als blosser Empfangsbereich der Kirche soll dieser Gebäudeteil wohl bewusst in der Farbgebung sowie der Beleuchtungswahl zurückstehen und den Fokus auf das Kirchenschiff legen.

Abb. 2: Eingangsbereich

Durch den grauen Sichtbeton könnte ein nüchterner und kühler Eindruck des Hauptraums entstehen. Das Kirchenschiff öffnet sich jedoch in einer Geschosserhöhung und gibt die Sicht auf die Buntglasfenster frei, die sich als Band unmittelbar unter der Betondecke entlangziehen. Dieses Fensterband erhellt das gesamte Innenleben der katholischen Kirche mit einem bunten Farbspiel, welches die Wandgemälde und Säulen umspielt. Es scheint, als wollte das Licht uns die Geschichten der Malereien erzählen. Diese Wirkung liesse sich womöglich durch eine wandernde Lichtquelle verstärken, welche die Gemälde vollends zum Leben erwecken würde.

Das sanft einstrahlende Licht in Verbindung mit der schimmernden Oberfläche der Säulen erschafft ein warmes, geborgenes Gefühl. Die monumentalen Stützen wirken durch die Beleuchtung schlanker und leichter. Dieser Effekt verstärkt sich durch die vertikalen Leuchten, welche an der Rückseite der Stützen angebracht sind. Durch diese beiden Eingriffe wirkt das Kirchenschiff grösser und die Wandgemälde werden auf zweierlei Arten erhellt. An der raumzugewandten Seite der Stützen sind jeweils drei Kerzen platziert, die eher symbolisch als lichtspendend sind und auf die Dreieinigkeit hindeuten mögen.

Den Weg zum Altar weisen sowohl die Pendelleuchten über den Gebetsbänken beidseitig des Ganges als auch die Bemalung der Sichtbetondecke. Diese Malerei wirkt wie ein Schattenwurf der Stützen und greift damit sowohl die Fenstereinteilung als auch die Ausrichtung zum Zentrum des Kirchenschiffs auf. Durch diese Merkmale und die Gebäudeform erhält der ganze Raum einen Ablauf, der durch das Licht begleitet und verstärkt wird.

Abb. 3: Kirchenschiff

Im Zentrum der Aufmerksamkeit befindet sich der Altar, der von einem einzelnen Deckenspot und Scheinwerfern von den Stützen her beleuchtet wird. Dadurch wird die Wichtigkeit des Altars und des gesamten vorderen Bereiches als Herzstück der Kirche hervorgehoben. Die Stützen im Umkreis des Altars haben auf der raumabgewandten Seite jeweils zwei Leuchten, die im Gegensatz zu den Leuchten im Kirchenschiff nicht mit Lamellen versehen und dadurch deutlich heller wirken. Sie lassen die Wandgemälde erstrahlen, die gemeinsam mit dem Licht eine gewisse Lebendigkeit erschaffen. Dennoch könnte die Beleuchtung des Altars als Augenfang noch optimiert werden, um das Zentrum der Kirche erstrahlen zu lassen.

Abb. 4: Hauptaltar

In den nebenschiffartigen Segmenten ist die Beleuchtung individuell auf die jeweilige Nutzung abgestimmt. Diese Nischenleuchten variieren zwischen Deckenleuchten, Kerzenlicht und Buntglasfenster mit natürlicher Belichtung von aussen, je nach Wichtigkeit der Nische. Vor allem das runde Buntglasfenster bricht mit der gleichmässigen Struktur der Kirche, was zur Auflockerung der Atmosphäre beiträgt.

Das Thema der Deckenspots über dem Altar wird bei der Empore erneut aufgegriffen. Diese Beleuchtung wird durch ein symmetrisches Bild ausformuliert, das jeweils auf beiden Seiten des Kirchenschiffs drei Spots enthält. Im Gegensatz zur restlichen Lichtsituation der Kirche sind diese Spots sehr unauffällig und zurückhaltend. Diese Beleuchtung ist, genauso wie diejenige der beiden Treppen seitlich des Eingangsbereiches, eher funktional als einladend.

Kurzer Einblick in die Entstehungsgeschichte dieser Kirchenbauweise im 20. Jahrhundert

Mit dem Bau der St. Karl Pfarrkirche 1934 in Luzern erschuf der damalige ETH Absolvent Fritz Metzger ein Werk, das den Kirchenbau der Schweiz verändert hat. Aufgrund vom Einsatz des Sichtbetons und der Kargheit der katholischen Pfarrkirche St. Karl, zählt sie nebst der Kirche Antonius in Basel, die von Karl Moser entworfen wurde, zu den Werken des «Neuen Bauens». 

Die Idee bzw. Beweggründe für diese Bauweise und der Materialienauswahl nahmen seinen Ursprung in der «Liturgischen Bewegung». 

Zwischen dem 19. und dem 20. Jahrhundert nahmen die Auseinandersetzungen mit der Kirche zu und das Verlangen, die Liturgie der Gläubigen in den Mittelpunkt zu stellen, rückte immer mehr in den Vordergrund. In Zürich wurden zwei Kirchen erbaut, die St. Felix und Regula und die St. Franziskus Kirche, die weltweit aufgrund der liturgischen Bauweise für Diskussion sorgten. 

Fritz Metzger gewann 1932 den Wettbewerb für den Bau der Kirche St. Karl und wollte die liturgische Bewegung mit der St. Karl Kirche stärker zum Ausdruck bringen. 

Die Skelettkonstruktion aus 18 Stützen die das Dach tragen, ermöglichte ihm einen freien Grundrissentwurf. Zusätzlich ermöglichte dieses Tragwerk die Errichtung der Fensterreihe an der oberen Kante der Wände, welche den ganzen Raum der Kirche umschliesst. Mit dem oben angebrachten Fensterband wollte man Blicke nach aussen verhindern – die Liturgie soll immer das Zentrum sein und der Blick nach Draussen würde diesem liturgischen Gedanken widersprechen. 

Das Wichtigste dieser Bauweise ist nach Fritz Metzgers Ansicht «die Technik des armierten Eisenbetons», der ihm diese Ungebundenheit bei der Gestaltung nebst dem Tragwerk ermöglichte. Einen zusätzlichen Aspekt, der diese Liturgie in den Vordergrund setzt, ist der Raum selbst. Dieser ist im Unterschied zu den damaligen Kirchenbauten nicht in weitere Räume unterteilt, wie ein Seiten- oder Hauptschiff, sondern stellt einen einheitlichen Raum dar, der eine Hierarchie zwischen dem Altar und dem Raum der Gläubigen ausschliesst. Diese Einheit des Raumes begünstigt die greifbare Nähe mit Gott und der kirchlichen Zeremonien. 

Das Konzept der Stützen ist im Aussenbereich wiederzufinden. Das Dach der Terrasse wird wie im Innenraum von Rundsäulen getragen. Die vorgelagerte Terrasse mit Aussicht auf die Reuss wurde oberhalb der bunt verglasten Eingangstür mit vier Statuen aus Sandstein, den Evangelisten, komplettiert. 

Abb. 5: Lichtspiel in der Oberkirche

Quellenangaben:

St. Karl (Luzern) – Wikipedia (03.08.2021)

https://de.wikipedia.org/wiki/St.Karl(Luzern) (Abgerufen: 29.09.2021)

St. Karl – Katholische Kirche Stadt Luzern (2021)

https://www.kathluzern.ch/pfarreien-standorte/st-karl.html (Abgerufen: 29.09.2021)

St. Karl – Ordner im Eingangsbereich der Kirche (2021)

Pfarrkirche St. Karl – Architekturbibliothek (2017)

(Abgerufen: 02.10.2021)

Fritz Metzger – Wikipedia (10.01.2021)

https://de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Metzger (Abgerufen: 02.10.2021)

Geschichte der römisch-katholischen Kirche – Wikipedia (03.07.2021)

https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_römisch-katholischen_Kirche

Architekturführung der Kirche St. Karl – Denkmalpflege-Schweiz.ch (06.06.2018)

Quellenbilder:

Titelbild: Buntglasfenster in Seitennische (Sabrina Marti)

Abb. 1: Ansicht Pfarrkirche St. Karl (Pfarrkirche St. Karl – Architekturbibliothek)

Abb. 2: Eingangsbereich (Sabrina Marti)

Abb. 3: Kirchenschiff (Sabrina Marti)

Abb. 4: Hauptaltar (Sabrina Marti)

Abb. 5: Lichtspiel in der Oberkirche (Sabrina Marti)

Coaching 1 – A, Disziplinär, B – Hallenbad Allmend

Subjektive Wahrnehmung

Beim Betreten des Raumes wird man ab dem ersten Moment, unter den entsprechenden Umständen, von gellendem Licht erfasst und geblendet, sei es durch die direkte Sonneneinstrahlung oder deren Reflektionen im Wasser. Bis zur Angewöhnung der Augen ist erstmal keine Raumerfassung möglich. Der Raum ist vollkommen vom Licht eingenommen und dieses Gefühl verstärkt sich unter den Einflüssen der hohen Luftfeuchtigkeit und Wärme (Konvektion & Strahlung) auf den Körper.

Abb. 1: Hallenbad Allmend
(Samuel Eisenring, 2021)

Abb. 2: Hallenbad Allmend
(Samuel Eisenring, 2021)

Im zweiten Moment ist eine Wahrnehmung der räumlichen Dimension und eine visuelle Orientierung möglich. Unter Annahme der herrschenden Bedingungen erfasst der Besucher die grosszügige und  freundliche Gestaltung des Raumes. Trotzdem kommt, für wer voll bekleidet ist (0.8 clo), keine Behaglichkeit auf und zusammen mit dem Chlorgeruch in der Luft und den visuellen Eindrücken ergibt sich unweigerlich folgende Assoziation:

Bei diesem Raum mit den vorhin erwähnten subjektiven Wahrnehmungen handelt es sich um das Hallenbad. Das Bad befindet sich im Sportgebäude auf der Luzerner Allmend. In diesem sind ein Fitnesscenter, Restaurant, Laden, Doppelsporthalle, Büroflächen und das Hallenbad integriert. 

Das Sportgebäudes wurde durch die Immobilienanlagegruppe der Credit Suisse finanziert. Der Innenausbau wurde von der Stadt Luzern übernommen und kostete 14.3 Millionen Franken. Die Anlagekosten des Sportgebäudes beliefen auf 78.2 Millionen Franken. Heute ist der Betrieb über die Hallenbad Luzern AG, die der Stadt Luzern gehört, sichergestellt.

Die Wasserbecken befinden sich auf zwei Ebenen. (Skizze) Auf der Hauptebene befinden sich ein 25 Meter Schwimmbecken, zwei Lernschwimmbecken, ein Eltern-Kind-Bereich sowie eine Rutschbahn. Auf der tieferen Ebene liegt der Sprungturm. Die Wasserfläche beträgt rund 1000 m2.

Die Stimmberechtigen genehmigten im Jahr 2008 das Bauprojekt. Der Betrieb wurde im Jahr 2012 aufgenommen und brachte eine grosse Veränderung für die Umgebung.

Abb. 3: Hallenbad Allmend
(Flavia Wyss, 2021)


Geschichte & Städtebauliche Einbettung

Die Allmend war schon immer ein Ort der seinen Anwohnern Raum bot um Hobbys Freizeit-, sowie Sportliche Aktivitäten auszuüben. 

Zu Beginn hatte die Bevölkerung Mühe das neue Projekt zu akzeptieren, vor allem aufgrund der neu geplanten Hochhäusern, welche in der Planung noch einige Meter höher ausgefallen sind, als schlussendlich effektiv realisiert. Man fühlte sich angegriffen, hatte angst eingeschränkt zu werden in den Tätigkeiten, die man in der Allmend ausübte. 

Zu Zeiten der Pferderennen war die Allmend in Luzern eine elegante und bedeutende Sportanlage. Bis 2012 erschien sie jedoch verbraucht. Die bestehenden Bauten hatten nicht mehr den Glanz dieser Zeiten. Marques Architekten sind der Meinung, dass es beim Sport um Emotionen und Identität geht. Sie wollten der Region diese einst sportliche Identität zurückgeben und sie wieder zum Inspirieren animieren. 

Abb. 4: Lageplan Allmend
(Marques Architekten)

Mit dem Konzept, dass das Gebiet trotz Überbauung Grünraum bleiben soll und einem städtebaulich überzeugend komponiertem Ensemble das auf seine freiräumliche Qualität zurückgreift, konnte das Büro von Daniele Marques die Bevölkerung für sich gewinnen und erzielte beim damaligen Wettbewerb den 1.Rang. Das Gebiet bleibt ein grosser Freiraum, wobei sich die einzelnen Volumina gekonnt eingliedern.

Die Absicht der offenen Anordnung war, dass die einzelnen identifizierbaren Bauten entstehen sollten, die Allmend nicht aber mit einem überproportionalen Komplex überbaut wird. Die beiden Hochhäuser setzten in der neuen Anordnung nun einen markanten vertikalen Akzent, ohne dabei aus dem Kontext zu fallen, was als Zeichen für ein urbanes Umfeld und Aufwertung der Ortes steht. 


Architektur und Licht

Abb. 5 Eingang WC
(David Dubois, 2021)

Der Wunsch nach Licht. Schatten. Wenn wir durch den Mutterleib die Erde betreten, erblicken wir das Licht. Wenn wir die Erde wieder verlassen, gehen wir ins Licht. Erst das Licht lässt sehen. Licht ins Dunkle bringen. Es rückt Dinge in den Vordergrund und lässt so anderes verschwinden. Es kreiert Schatten und lässt uns in die Tiefe blicken. Durch Licht entsteht Raum. Es reflektiert und spielt. Es lässt sehen und blendet.

Am Tag wird das Bad durch das Sonnenlicht erhellt. Es saugt das Licht regelrecht in sich auf, spielt mit ihm und wird durch das Licht erst richtig zur Geltung gebracht. Die Wand des Treppenhauses in den oberen Stock dient als Leinwand für ein Lichtspiel, welches von der Wasseroberfläche reflektiert wird. Es reflektiert an den Scheiben des Bademeisterraumes. Tritt man durch die Garderoben oder Toiletten in das Bad ein, strahlt einem das Licht entgegen.

Abb. 6: Lichtspiegelung durch Wasser
(David Dubois, 2021)
Abb. 6: Nahaufnahme Leuchte
(David Dubois, 2021)

In der Nacht erhellen die detailliert gewählten Lampen von innen. Das Licht strahlt durch die Glasfassade nach aussen. So wie es am Tag das Licht in sich aufnahm, gibt es das Licht wie eine Kerze am Abend wieder nach draussen ab. Die fast brutale Helligkeit am Tage, wird in der Nacht stimmungsvoll und lässt Schatten entstehen, welche der Atmosphäre eine Wärme verleihen.


Mängel

Sowie bei jedem Bau gibt es (Bau-) Mängel, beim Luzerner Hallenbad hat die Behebung dieser 2018 fast 924’000 Franken gekostet.

Nach sechs Jahren Benutzung, 2012 wurde das Hallenbad eröffnet, zählte es fas 1,4 Millionen Besucher. Wegen dieser intensiven Nutzung mussten in den Duschen und Sanitäranlagen die Boden und Wandbeläge erneuert werden.

Abb. 9: Hallenbad Allmend
(Zentralplus, 2018)

Zuvor wurde auch schon bemängelt, dass das Hallenbad für Personen mit eingeschränkter Mobilität nicht ganz zugänglich sei. Der Stadtrat machte die Bauherrschaft dafür verantwortlich, beim Punkto Behindertengerecht gehen die Meinungen zwischen Stadt und Behindertenorganisation zwar auseinander.

Bei der Begehung des Hallenbades habe der verantwortliche Bademeister sogar gesagt, dass es vom Schwimmbad in die Migros darunter tropfe.


Unsere Text(e)

Hallenbad Allmend – Ein erster Eindruckvon David Dubois; 24.09.21

Überforderung
Ein penetranter Geruch strömt in meine Nase. Klinisch, doch dezent vertraut: Chlor. Ich laufe weiter und trete ein. Schlagartig lande ich in einer tropischen Welt. Es ist warm und feucht, zu Beginn fast erdrückend. Während ich versuche, diesen Wandel zu begreifen, begreife ich kaum noch die Worte der anderen um mich herum. Ein fast schon homogener Brei aus Kindergeschrei, Wassergeplätscher und Gesprächen drängen auf meine Härchen in meinen Ohren. Als ob alle Sinnesorgane von einer Liste abgehakt werden müssen, bleiben auch meine Augen nicht verschont. Strahlen der tiefliegenden Sonne, nach einer Berührung mit der gewellten Wasseroberfläche, blenden meine Augen. Meinen überforderten Sinnen hilflos ausgeliefert, bin ich fast schon orientierungslos.

Orientierung
Wie die Augen sich beim Blick mitten in der Nacht in das übergrelle Smartphone nach wenigen Sekunden an den neuen Lichtreiz anpassen, verblasst dieser übermächtige erste Eindruck und meine Sinne beginnen sich wieder zu orientieren. Ich schaue nach oben, um die Dimension dieses Raumes zu erfassen. Mein Blick wandert weiter als erwartet. Die Decke ist hoch, der Raum fühlt sich gross an. Den Blick wieder senkend streift er über die Fassade, doch sehe ich keine Wände. Ich sehe eine Wiese, Bäume, Häuser und ganz hinten den Horizont. Der Raum vergrössert sich weiter. Bin ich drinnen oder draussen? Einzig eine dünne Schicht aus durchsichtigem Glas trennt mich von der Aussenwelt. Das Licht spürt diese Trennung nicht, am Tag dringt es hinein und in der Nacht hinaus. Für das Licht bleibt beides derselbe Raum. Ich gehe weiter, voller Vorfreude diesen mir noch unbekannten Raum zu erkunden.

Coaching 1 – Ines Blank und Nina Bachmann – Kapellbrücke – IIA

Zweck

  • Brücke / Übergang
  • Wahrzeichen mit historischer Bedeutung
  • Wird genutzt von Anwohner*innen als Übergang und Touristen*innen

Raumgefühl

  • Holz
  • schwebendes Skelett/Gerippe
  • Wiederholende Balkenstruktur: Blick in die „Unendlichkeit“

Stimmung

  • Blumenduft
  • leichtes Plätschern
  • Vogelstimmen
  • Menschen – von ruhiger Stimmung bis zu hektischem Treiben
  • Akustik/Geräusche

Licht

  • flackernde Reflektion
  • warm durch das Holz
  • Überdachung schafft Schatten

Öffnungen

  • schaffen Bilder

Irritation

Coaching 1: Kohorte B, Kapellbrücke Bauing.

von Jorge Esteban Caldera und Samuel Burkard

Raumbeschreibung:

  • alte, historische Massivholzbrücke
  • wirkt lichtdurchflutet, offen und hell
  • wettergeschützt
  • einfach und zweckmässig gestaltet mit historischen Bildern
  • gibt ein sicheres Gefühl durch die stabile Bauweise
  • das helle Holz (Dachquerbalken) lässt den Raum zusätzlich hell wirken

Aufbau der Brücke:

  • Unten: Pfeiler mit gekreuzten Verstrebungen
  • Fussgängerbrücke: Massivholzboden mit ca. 1m hohen Brüstung
  • Dachaufbau: Satteldach mit alten Ziegeln (Ziegel dürfen gemäss Denkmalschutz nur gebrauchte verwendet werden bei Restaurierung), Innenbereich wird mit historischen Bildern verziert.

Geschichte:

  • 1290-1300 vermutete Errichtung der Wasserturm
  • 1365 vermutete Errichtung der Brücke / Erste Erwähnung
  • 1614 bis 1624 Der Bilderzyklus entsteht
  • Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts diente der Wasserturm auch als Gefängnis benutzt
  • 1833 Erste Kürzung am linken Reussufer
  • 1835/36 Zweite Kürzung wegen Aufschüttungen
  • 1838 Nach der dritten Kürzung entsteht der heutige Brückenkopf
  • Seit 1913 steht die Brücke als kulturhistorisches Objekt von nationaler Bedeutung unter dem Schutz der Eidgenossenschaft
  • 1993 Brand der Brücke

Die Kapellbrücke und Wasserturm sind zweifelsohne die Wahrzeichen der Stadt Luzern. Dies ist ein beliebtes Fotomotiv und Teil des täglichen Lebens vieler Einheimischer. Die Kapellbrücke hatte im 14. Jahrhundert eine Doppelfunktion: Nebst eine Fußgängerpassage über die Reuss war sie auch Teil der Stadtbefestigung. Dies erklärt seine ungewöhnliche Route über die Reuss und höhere Geländer am See.

Brand

  • 18. August 1993: 2/3 der Holzbrücke niedergebrannt
  • Ursache bis heute umstritten
  • Berühmteste Theorie: eine versehentlich weggeworfene Zigarette zündete ein unter der Brücke stehendes Boot an.

Bilderzyklus der Brücke

  • Szenen aus der Geschichte der Eidgenossenschaft
  • Szenen aus dem Leben der Stadtheiligen Leodegar und Mauritius
  • Nachdem Brand im Jahr 1993 wurden die beschädigten Bildern nicht ersetzt sondern leicht restauriert und mit den ersichtlichen Schäden wieder aufgehängt.

Bauliches:

Wasserturm: 34.5 meter hoch, achteckig, 4.4-5m Seitenlänge

Psychische Effekte auf den Besucher:

Zitat: „[…] Räume ermöglichen Identifikation und damit den Grundstein personaler Entwicklung.“ (Guhl, 2020, Architektur & Psychologie)

  • Bauwerke haben Auswirkungen auf unsere persönliche Entwicklung

Mögliche Auswirkungen der Kapellbrücke auf die Besucher:

  • Stabilität: Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, Ort für Schutz und Rückzug (auch historisch gewollt)
  • offen: lässt den Besucher die Stadt aus einem neuen Blickwinkel entdecken, in einem sicheren und geschützten Rahmen
  • Identifikation: Historische Brücke, die auch mit Schweizer Geschichte verbunden ist.

Martina Guhl (2020, Architektur & Psychologie) über die Ansätze der Architekturpsychologie: „[…] und betonen den interaktiven Aspekt, wie Nutzer durch die gebaute Umwelt beeinflusst werden und wie sie auf die gebaute Umwelt reagieren, darin agieren und diese beeinflussen und verändern. Es geht daher um die Wechselwirkung von Raum und Verhalten.“

Literaturverzeichnis

  • Guhl, M. (2020). Architektur & Psychologie.

Bilderverzeichnis

  • Abbildungen 1 – 6: Jorge Esteban Caldera