Namen: Sempachergarten, Englischer Garten, Zentralmatte oder Vögeligärtli
Gasfabrik:
1858-1899
Erstes Gaswerk der Stadt Luzern
Stadtbeleuchtung
Tropfsteingrotte:
1899-1935
Touristische Attraktion
Material aus den Höllgrotten bei Baar
Hirschpark:
1901-1908
Verlegung auf Gelände des Kantonsspital
Volière:
1901
Daher der Name
1954 Verlegung auf Inseli
Gebäude:
1935 Lukaskirche
1951 Zentralbibliothek (ZHB)
Wahrnehmung
Hell scheint die Sonne an diesem späten Donnerstagnachmittag vom strahlend blauen Himmel. Sie lässt die Farben kräftig aufleuchten und bringt die Vielfältigkeit der Blätter der hohen Bäume zum Vorschein. Gebrochen durch die Baumkronen taucht die Sonne das Vögeligärtli in ein angenehmes, lauschiges Licht. Ab und an blendet neckisch ein einzelner Sonnenstrahl, der es durch das dichte Blätterdach hindurch geschafft hat. Eine leichte Brise weht rauschend durch die Baumkronen und lässt das Schattenmuster am Boden lebendig werden. Die Sonnenstrahlen spiegeln sich in den Fenstern der angrenzenden Häuser und lassen Mücken sichtbar werden, die über der Wiese tanzen. Viele Menschen werden aus den schattigen Seitengassen auf die freie, besonnte Fläche gelockt. Die Wärme und das Licht verbreiten eine positive, lebendige Stimmung. Gross und Klein tummeln sich auf der Wiese, um die Sonnenstrahlen aufzusaugen und die warmen Stunden der immer kühler und herbstlicher werdenden Tage zu geniessen.
Ein Bahnhof ist ein Ort des Übergangs, des Transits. Meist wird dem gigantischen Gebäude kaum Aufmerksamkeit bemessen. Wichtig ist, dass er freundlich und funktional ist und man sich gut zurechtfindet – schliesslich möchte man nicht seinen Anschluss verpassen.
Übersicht
Lage Bahnhof Luzern
Geschichte
Erster Bahnhof, 1895
Zweiter Bahnhof, 1896
Brand, 1871
Erbauung des Ersten Bahnhofs 1895
Diskussion Gotthardbau -> Bau des Zweiten Bahnhofs 1896
Brand 1871 mit vollständiger Zerstörung der Kuppel
Eröffnung neuster Bahnhof 05.02.1991 um 09:03 -> Selbes Datum/Zeit wie Brand
Wahrnehmung
Betritt man das Bahnhofsgebäude, fällt vor allem die grosse, moderne Bahnhofshalle und die an die Industrialisierung erinnernde Gleishalle ins Auge. Für den Besucher mag es wirken, als ob der Bahnhof nur halb umgebaut wurde, doch weiss man um seine Geschichte und den Brand, dem das ursprüngliche Bahnhofsgebäude zum Opfer fiel, verändert sich die Perspektive.
Betrachtet man das neu gebaute Bahnhofsgebäude aus etwas Distanz, fallen viele architektonische Feinheiten auf, welche Alt und Neu verbinden. So erinnert der gläserne Anbau Richtung Busbahnhof an die Eisenkonstruktionen der Perronhalle, die ebenfalls verbauten Stahlbetonstützen finden sich sowohl im Untergeschoss wie auch in Richtung Ostflügel wieder. Die gekachelte Struktur der Aussenfassade wird im Triumphbogen weitergeführt und wird als Muster im Untergeschoss in Form von Boden- und Deckenplatte weitergeführt. Der Ursprung dieses Musters stammt jedoch wieder aus den Eisenkonstruktionen aus der Überdachung der Perrons. Die vielen gläsernen Elemente ermöglichen ganzjährig einen hohen, natürlichen Lichteinfall, was dem Bahnhofsgebäude nicht nur einen sich laufend Verändernden Charme verleiht, sondern durch den niedrigeren Bedarf an künstlicher Beleuchtung auch ökologische Vorteile bringt.
Licht, es hat das Potenzial, Räume komplett zu verwandeln und zu prägen. So auch das Vögeligärtli in Luzern als ich mich an einem schönen Feierabend in den Park begebe. Durch die Gassen erreiche ich das Gärtli, welches der untergehenden Sonne eine Öffnung ins Stadtherz bietet. Im Gegensatz zu den Strassen ist die Parkanlage noch angenehm mit natürlichem Abendlicht durchflutet. Die Stimmung lädt mich förmlich zum Verweilen ein und die letzten Sonnenstrahlen in meinem Gesicht zu geniessen. Als ich an einem anderen Tag nachts beim Pärkli vorbeispaziere, hat sich das Blatt gewendet. Die Gassen sind durch die Strassenlampen beleuchtet, was mir ein Gefühl von Sicherheit gibt. Das Vögeligärtli ist im Vergleich kaum belichtet. Die riesigen Bäume werfen schon fast unheimliche Schatten und vertiefen die Dunkelheit. Erstaunlich was die Anwesenheit oder Abwesenheit von Sonnenlicht ausmacht.
Das Vögeligärtli bietet viel Raum für gross und klein. Es liegt nur einige Minuten vom Bahnhof entfernt und ist von vielen hohen Gebäuden umgeben, die je nach Sonnenstand einen Schatten in den Park werfen. Nördlich im Park befindet sich ein kleines Restaurant und ein Spielplatz. Südlich befindet sich eine grosse Wiese, welche zum Picknicken geeignet ist, des Weiteren ein Schachfeld, ein Tischtennistisch und viele verschiedene Sitzmöglichkeiten. In der Nähe des Spielplatzes gibt es zahlreiche Bäume, welche für viel Schatten und ein angenehmes Spielklima erzeugen. Sonst im Park sind noch weitere Bäume angeordnet, um noch mehr Schattenplätze zu kreieren. Dennoch ist der Park lichtdurchflutet und offen gestaltet. Es gibt auch einige Lampen und Lichtergirlanden, die bei späten Abendstunden für genügend Licht sorgen.
Früher diente das Vögeligärtli zur Unterhaltung des Volkes (Zirkusartisten und Budenbetreiber) und war einer der beliebtesten Plätze in der Stadt Luzern. 1899 wurde die damalige Gasfabrik vom damaligen Sempacherplatz woanders hin verlegt und so ergab sich ein Platz zur freien Nutzung. Der Fokus für die Umnutzung lag bei der Erholung und beim Vergnügen. Die Picknickwiese mitten in der Stadt wurde früher auch Sempacherplatz, Sempachergarten, Englischer Garten, Zentralplatz oder Zentralmatte genannt. Der Park bekam seinen Namen durch die in Jahre 1901 erbauten Volièren. Das Vögeligärtli war auch der Ort, an dem sich Schausteller und Budenbetreiber einfanden und das Volk unterhielten. Hier gastierten der Zirkus Pilatus oder die Arena Bühlmann mit ihren Gauklerstücken. Stück für Stück wurden allerdings einzelne Bereiche der grosszügigen Grünfläche überbaut. 1935 entstand die Lukaskirche und um 1950 wurde die Zentralbibliothek gebaut.1
Vögeligärtli eingebettet in das QuartierAufnahme künstliche Lichtquellen gelbe Markierungen – Strassenbeleuchtung rote Markierungen – kleinere Beleuchtungen
Historie: 2500 v. Chr. Soll bereits der erste künstliche Pool aus Stein und Ziegeln gebaut worden sein, der mit Teer beschichtet war. Dieser Pool, welcher im heutigen Pakistan liegt, soll vor allem für die rituelle Nutzung gedient haben und ist 7m x 12m gross. Im antiken Griechenland ca. 400-146v. Chr. wurde das Baden zu einem Teil der Lebenskultur und man nutzte dies nicht nur zur Reinigung des Körpers, sondern um sich zu entspannen oder zu Heilungszwecken. Die Öffentlichen Bäder waren ein Treffpunkt, in dem man sich austauschte und diskutierte. Im römischen Reich entstanden ca. 150 v.Chr. bereits die ersten öffentlichen Bäder mit Warmluftheizung. Man betätigte sich sportlich, um danach die verschiedenen Bäder zu benutzen. 1800 wurde die moderne Ära des Pools wurde von Großbritannien eingeleitet, da viele Menschen in den Flüssen und Meeren ertranken. Das Interesse für das Schwimmen lernen wurde grösser und somit auch das Schwimmen als Sport. Heutzutage werden die Bäder vielseitig benutzt, wie zur Entspannung, Sportlicher Tätigkeit, Spass und sozialem Austausch. Sie werden von einigen Kulturen jedoch immer noch als Ritual zur körperlichen Reinigung gebraucht.
Standort: Das Hallenbad Allmend befindet sich am Stadtrand von Luzern. Es ist über verschiedene Wege gut erschlossen. Vom Luzerner Bahnhof erreicht man es mit dem Zug in 2 Minuten, zu Fuss in 30 Minuten oder mit dem Velo in 15 Minuten. Dies hat das Hallenbad auch seinen umliegenden Gebäuden zu verdanken, da das Hallenbad Teil der Allmend Sport Arena ist. Zu diesem Areal gehört auch das Stadion des FCL, weiter Sportplätzen und die Messehalle. All diese Orte fördert das Zusammenleben der Menschen in und um Luzern. Die Überbauung wurde von den Architekten Daniele Marques und Rainer Schlumpf 2007 für einen Wettbewerb entworfen und schliesslich in den Jahren 2011/2012 eröffnet.
Architektonischer Aspekt: Das Hallenbad Allmend befindet sich in einem einfachen, rechteckigen Baukörper. Der Baukörper hat ein komplexes Innenleben. Im Gebäude selbst befinden sich auch Büros, ein privat betriebenes Fitnesscenter und ein Lebensmittelladen. Die verschiedenartig gestalteten Räume mit unterschiedlichen Raumprogrammen sind ineinander verzahnt. Das Untergeschoss wurde mit einer Ortbetonkonstruktion durchgeführt. Die oberen Geschosse hingegen wurden über Hängestützen an 2 x 30m weit gespannten Stahl-Fachwerken, welche als Überzüge über dem Dach angeordnet sind, aufgehängt.
Licht: Laute Kinderschreie, Badelatschen, Chlorgeruch, stickige und feuchte Luft, die Hitze, das Blenden der Sonne und die Reflektionen des Wassers wirken im ersten Moment, beim Betreten des Bades. Einen ersten Moment von fast erdrückenden Momenten, geführt von einem „Wow“ Effekt, welcher die Sonnenreflektionen durch das Wasser überall an den Wänden und an Decken projiziert. Ein Atemberaubender Anblick! Die Spiegelungen des Lichts, welches durch das Wasser überall hingezaubert wird erzeugt ein beruhigendes Gefühl. Durch unterschiedliche Oberflächenmaterialien im Bad werden die Reflektionen in einer unterschiedlichen Stärke und Struktur gezeigt und sorgt so überall für unterschiedliche Schauspiele.
Helle und glasige Fassade und Decke: wirkt offen für alle
Wände Beton und Stahlträger: wirkt industriell, kühl und eintönig
Hektische und laute Atmosphäre, keine Privatsphäre: nicht einladend für längere Aufenthalte
Grösse der Halle gibt Gefühl von Verlorenheit
beim Warten auf den Zug: Gefühl des Ausgeliefertseins, da „schützende“ Nischen fehlen
Untere Etage keine Bahngleise, sondern Geschäfte und Essensstände: herrscht eine ruhige und angenehme Stimmung
Geschichte
Erster Bahnhof 1859 eröffnet
einstöckige Holzkonstruktion
Pläne von Ludwig Maring
1896: zweiter Bahnhof
Gebäude mit eindrucksvoller Glaskuppel
Pläne von Hans Wilhelm Auer
Kupferfigur „Zeitgeist“
ab 1907 auf Hauptportal
von Richard Kissling
5. Februar 1971
Bahnhofsgebäude brannte beinahe vollständig aus
Bahnhofsuhr blieb um 09:03 Uhr stehen
Lötlampe, welche bei Dacharbeiten eingesetzt wurde, soll Grund für Brand sein
Neubau wurde gegenüber Wiederaufbau bevorzugt und 1980 wurde Wettbewerb lanciert
Architekturbüro „Ammann und Baumann“ gewannen Wettbewerb
Santiago Calatrava hat die kühne und grosszügige Bahnhofshalle geplant
Einweihung des neuen Bahnhofs am 5. Februar 1991 um 09:03 Uhr (20 Jahre nach Brand)
Eingangspforte mit „Zeitgeist“ wurde Stein für Stein abgebaut und auf neu gestaltetem Platz wieder aufgebaut und erinnert noch heute an Bahnhof von 1896
Der Frohburgsteg in Luzern wurde 1999 erbaut und war damals 220m lang. Er ist bis heute für Fussgänger eine direkte Verbindung der Tribschenstadt zum Bahnhof Luzern und zur Innenstadt.
Die Passarelle wurde im Jahre 2009 infolge der Überbauung „Citybay“ welche an der Werftstrasse liegt und einen Komplex von 3 Wohn- und Gewerbebauten darstellt, um 44m verkürzt. Der ganze Treppenturm wurde somit Richtung Bahnhof verschoben und der innenliegende Aufzug erneuert. Nun steht die Fussgängerbrücke erneut vor einer grossen Veränderung. Auf Grund des Grossprojektes Rösslimatt-Areal, welches in den nächsten Jahren beim seeseitigen Zugang zum Frohburgsteg entstehen soll, wird der Treppenturm ausgebaut und offener gestaltet. Es wird eine viel weitläufigere Treppe, anstelle des heutigen eher einengenden Treppenlaufes um den Aufzug herum, geplant. So erhält das Rösslimatt-Areal ein attraktives Eingangstor.
funktion
Verbinden steht hier auf erster Stelle. Die Brücke lädt weder ein etwas darauf zu verweilen noch eine gemütliche Promenade zu machen. Die zick-zack verlaufenden Stahlträger weisen klar auf einen flüssigen Gang durch den nackten Korridor. Auch die Perspektive des Ganges drängt uns zu einem kurzen und rassigen Aufenthalt. Sie beschreibt uns noch einen weiten Weg mit wenigen richtungs und bewegungs Optionen. Wenigstens lässt die Bauart den Blick in die Ferne zu und zwingt uns nicht in einen kompletten Tunnel. Jedoch lässt die Offenheit der Struktur den Raum sehr witterungsabhängig sein, was von dem Baumaterial unterstützt wird, da Metall gerne und schnell die herrschende Temperatur annimmt.
Die Passarelle erstreckt sich elegant über den Gleisen vom Bahnhof ins Quartier oder umgekehrt. Wie jene Zuggleise ist sie selbst eines, jedoch für die Füsse oder etwas kleineren Rollen gedacht. Genauso führt uns der Steg zum nächsten Bahnhof oder zur nächsten Haltestelle, wo wir «aussteigen» und auf die nächste Zugverbindung steigen werden.
sinneswahrnehmung
Der erste Eindruck wirkt durch die massiven & statischen Elemente eher kühl und abstossend. Der Steg erscheint nicht als sozialer Ort der Begegnung, sondern als rein Funktionales Element. Fast kein Passant will hier verweilen. Der Steg wird nur als schnellste Überquerung der Geleise genutzt. Beim Laufen erzeugt jeder Schritt ein dumpfes Geräusch auf dem Bodenblech. Trotz Abfall und Dreck am Boden, ist der Geruch dank den offenen Wänden neutral. Auch das Licht und die Stimmung hängt somit stark von der umliegenden Witterung ab. Ebenfalls die Haptik der Materialien wird davon beeinflusst. Je nach Jahreszeit kann man Sie kühl, rein und gefährlich oder doch als angenehm und wohl ertasten. Diese Offenheit machen den erstarrten Bau lebendig. Den Wind den man Spürt und die Sonnenstrahlen, die die Haut treffen. Im Turm hingegen atmet sich die Luft nicht mehr so frisch. Es bildet sich einen leichten Treibhauseffekt. Als dynamisches Element, sieht man den Lift nach oben und unten bewegen. Dies führt den Passanten auf seinem Weg nach draussen.
licht
Durch das luftige Baukonzept kann das Tageslicht direkt in den Steg hineingelangen. Dadurch entsteht ein dynamisches Licht- und Schattenspiel, dass die obere Baustruktur widerspiegelt. Auf dem Geländer kann ein mattgrauer Schimmer wahrgenommen werden, auf dem ein kariertes Schattenmuster liegt. Aufgrund dieser luftig gebauten Struktur benötigt der Steg Tagsüber keine künstliche Beleuchtung.
Nachts wird der Steg von Leuchtstoffröhren beleuchtet, die sich in den Querbalken über dem Steg verstecken und dadurch Teil des Steges werden. Durch die Aufteilung der Belichtung, gibt es auf dem Steg regelmässig dunkle Abschnitte, die auffallen.
Der Treppenturm ist innendrin ebenfalls beleuchtet. Durch die halbtransparente Fassade scheint diese auch nach aussen. Daher ist der Treppenturm in der Nacht, ein sehr auffallendes Gebäude, das man auch aus der Ferne beobachten und wahrnehmen kann.
– heller Raum, Abendsonne – sehr drückend/warm, hohe Luftfeuchtigkeit – laut, viel Betrieb – alles weiss, wirkt kalt – Wasser wirkt als Kontrastfarbe zu den eintönigen Weisstönen – durch die Sonneneinstrahlung trotzdem stimmig > Spiegelung des Wassers – Spiegelung wirkt bis unter das Dach als Lichtquelle – Pflanzen > ungewöhnlich für ein Hallenbad – praktisch kein künstliches Licht notwendig – rundum Sicht/(Panorama) in alle Richtungen > Hallenbad befindet sich im 1.OG – hoher und durchgängig offener Raum – moderne Becken; ecken rund, Metallbecken
Ergänzungen „Licht und Raum“ aus Architektur und Atmosphäre, G. Böhme
– Räume werden nicht nur durch Mauern geschaffen > Licht ein wichtiger Teil – Licht wurde schon bei den Ägyptern zu einem wesentlichen Bestandteil der Architektur – Licht wird zum Gestaltungselement > durch Entwicklung der Stahl- und Glaskonstruktionen – trotzdem ist das künstliche Licht auch heute weitaus wichtiger als das natürliche > im Hallenbad Allmend aber wahrscheinlich nicht
Das Parkhaus befindet sich im Stadtzentrum von Luzern, in der Nähe des Bahnhofs. Der obige Komplex, der als Flora-Komplex bekannt ist, wurde zwischen 1977 und 1979 gebaut. Das Gebäude befindet sich zwischen der Pilatusstrasse, der Seidenhofstrasse und dem Floraweg. Die Ein- und Ausfahrt des Parkhauses befinden sich auf der Seidenhofstrasse, die zwischen hohen Gebäuden eingeschlossen ist.
DIE NUTZUNG
Das Parkhaus dient als Brücke zwischen dem Abfahrtsort und dem gewünschten Zielort. Die Besucher des Parkhauses haben immer einen Ort, an den sie gehen müssen. Sie wollen nur ihr Auto abstellen und zu ihrem Ziel weiterfahren. Das ist der einzige Grund, weil sie den Platz betreten: Niemand geht auf den Parkplatz, einfach um den Raum zu besuchen. Deshalb versucht man, so wenig Zeit wie möglich dort zu verbringen.
DER RAUM
Sobald man sich dem Eingang nähert, schrumpft und verdunkelt sich die Umgebung. Der Durchgang zu den Parkflächen leitet die Besucher durch einen kreisförmigen Korridor herunter. Die Geräusche, die Farben und das Licht der Stadt weichen langsam zurück, wenn man zum Parkplatz hinabsteigt.
Das Weiss der Wände und Decke schafft keine Erleichterung vom Gefühlen der Enge und des Erstickens, welche durch den runden und engen Raum entstehen. Gefühle, die sich noch stärker ausdrücken, wenn man mit dem Auto durch den Gang fährt.
Im Inneren ist der Raum überwiegend grau und hat den typischen anonymen Charakter einer Tiefgarage. Der Geruch ist beissend und riecht nach geschlossenen Räumen, Abgasen und Feuchtigkeit. Die Geräusche von Automotoren, quietschenden Reifen auf dem Boden und gelegentlich über Gitterroste hinweg, prägen den ansonsten stillen Raum.
Die Decke ist mit verschiedenen Rohren und Kanälen bedeckt, die in unterschiedliche Richtungen verlaufen und den einzigen Zweck des Raumes widerspiegeln, nämlich funktional zu sein. Zylindrische Säulen erheben sich in regelmässigen Abständen und heben sich durch ihre kräftige gelbe Farbe von der Umgebung ab. Der Hauptgrund für die mangelnde Sichtbarkeit sind jedoch die grossen weissen Blöcke, die scheinbar in der Umgebung verschwinden wollen, was aber kaum gelingt.
Für Fussgänger gibt es zwei Ausgänge, die zur Seidenhofstrasse und zur Pilatusstrasse führen. Diese sind blau bzw. rot markiert.
Abb.2: Eingang
Abb.3: Gelbe Säule
Abb.4: Weisser Block
Abb. 5: Licht- und Raumeindruck
DAS LICHT
Die Umgebung wird ausschliesslich durch ein kaltes elektrisches Licht beleuchtet, das unabhängig von äusseren Faktoren immer gleich bleibt. Zu den Lichtquellen gehören Lichtleisten und GLOBUS-Schilder. Die Schilder, die auf die Ausgänge hinweisen, sind ebenfalls beleuchtet, während der Rest der Beschilderung auf der Oberfläche farbig oder in Form von Schildern angeordnet ist. Von Zeit zu Zeit hängen Werbeplakate an den Wänden, die einen hauchen Farbakzent in den Raum bringen, der aber nur nebenbei wahrgenommen wird.
Das Licht auf dem Boden ist nicht durchgehend, sondern wirft dunkle Schatten, wo der Lichtstrahl der Lampen unterbrochen wird. Ein Strahl, der sich auf die Carrosserie der Autos spiegelt. Wenn sich diese in Bewegung setzen, scheint es den Effekt zu wiederholen, wie bei der Videopräsentation eines neuen Automodells verwendet wird.
DIE QUALITÄTEN UND DIE SCHWACHSTELLEN
Die Lage des Parkhauses ist sicherlich ein Pluspunkt, ebenso wie die Beschilderung, welche die Nutzung des Platzes sehr einfach macht. Allerdings ist der Raum geschlossen und unübersichtlich. Wer sich in dem Raum aufhält, hat den Eindruck, vom Rest der Welt ausgeschlossen zu sein. Dies, weil äussere Einflüsse wie Licht, Gerüche, Lärm und damit auch das Wetter und die Jahreszeiten nicht wahrgenommen werden. Das kann als Schwäche betrachtet werden, kann aber auch eine Qualität sein, wie in unserem Fall.
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