Laborgasse T&A. Die Definition der grossen Fläche der Laborgasse als Raum/Ort wirft bei der gesamten Gruppe Fragezeichen auf. Welcher Perimeter ist genau gemeint? Wo beginnt und wo endet er? Ist da evtl. ein Innenraum damit gemeint, den wir gemeinsam suchen müssen? Nach 15 Minuten herumstehen und der eigenartigen Atmosphäre unter unbekannten Gesichtern, die sich anschauen und plötzlich zusammen funktionieren müssen, trauten wir uns als Gruppe zu bewegen. Etwa in der Mitte dieses langen Schlauches fanden wir einen Eingang und warteten vorerst dort – ziemlich verunsichert. Stefan tauchte nicht auf und irgendwann ergriffen wir die Initiative ihn anzurufen. Kurz darauf stand er in seinen Finken da. Wir sind erleichtert, bis er der den «Raum» definiert. Es ist tatsächlich dieses ellenlange, kaum besonnte Spalier dazwischen.
In meinen Augen als angehende Architektin wünsche ich mir in diesem Moment nichts mehr, als in der Kirche St. Karl zu stehen. Oder auf der Kapellbrücke. Oder sogar im Globus Parking. Die Laborgasse gibt mir das Gefühl einer Notaufnahme mit «Parkzeit max. 10 Minuten». Etwas rein Funktionelles. Ein Ort eines Technikers, nicht der eines Ästeten. Ich frage mich was der Architekt sich damals gedacht hat. Wäre die Fassade des Hochschulcampus nicht gross angeschrieben, wäre ich von einem grossen Fabrikgelände ausgegangen. Und die Laborgasse wäre die optimale Zulieferung für «Grosses». Der seitlich eingezäunte Platz mit dem Kran und der bepflanzen Fassade schmeichelte mir schon fast im Vergleich zur restlichen Gasse. Es lebt ein Bisschen. Insgesamt ist es ein wildes Zusammentreffen von vorspringenden Gebäudeteilen, zick Materialien, einer Brücke, Veloständern und vieles Mehr. Es ist ein grosser, überladener Platz.
…Ich konnte mir übers Wochenende etwas Gedanken machen und mich mit dem Ort identifizieren. Ich muss mich mit diesem Ort identifizieren! Ich muss eine grosse Portion Fantasie mit Funktionalität vereinigen, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Trotz der Kluft der fremden Gesichter, bin ich wirklich froh, dass ich diesen Raum nicht allein bestreiten muss.
Abgaben
Raumbeschreibung Bahnhof Luzern (Schwerpunkt Licht)
Ich betrete den Bahnhof Luzern direkt über die dazugehörige Tiefgarage im Untergeschoss.
Viele beleuchtete Werbetafeln überfluten die mehrgeschossige Bahnhofshalle. Die Kassettendecke aus Metall reflektiert die Lichter und Farben.
Zwischen den markanten Betonpfeilern, die mitten im Raum stehen, strahlt die Sonne hindurch. Ich folge den Sonnenstrahlen, die mich ins Herz der grossen Bahnhofshalle führt. Nun stehe ich vor einer grossflächigen Glasfront. Die Abendsonne scheint mir direkt ins Gesicht und ich spüre die Wärme auf meiner Haut.
Vom Untergeschoss führen mehrere Rolltreppen in die Stadtebene hoch. Ich entscheide mich für die Rolltreppe, die mich direkt vor die grosse, blaue Anzeigetafel führt.
Viele Menschen befinden sich hier und reden laut durcheinander. Im Hintergrund höre ich die Durchsage, die auf den einfahrenden Zug aufmerksam macht. Es ist Feierabend und die Atmosphäre in der Bahnhofshalle ist lebhaft und hektisch. Um etwas in Ruhe die Bahnhofshalle zu betrachten, führt es mich mit einer weiteren Rolltreppe hoch in die Gallerie. Auf dem Weg hinauf betrachte ich wieder die Abendsonne, die durch die Glasfassade reflektiert wird. Der Duft nach Kaffee steigt mir in die Nase und löst in mir ein wohliges Gefühl aus. Oben angekommen, stehe ich vor dem Eingang zu einem Restaurant.
Ich schaue von oben über die ganze Bahnhofshalle. Die Dachkonstruktion besteht aus geschwungenen Stahlträgern, die dem Raum eine Leichtigkeit verleihen.
Die letzten Sonnenstrahlen, die noch in das Gebäude gelangen, zeichnen sich auf der Glas-Beton-Fassade ab. Es entsteht ein besonderes Muster aus Licht und Schatten.
Ich verweile noch für einen Moment und nehme schliesslich erneut die Rolltreppe nach unten, die mich wieder in das hektische Alltagsleben zurückführt.
Raumbeschreibung Bahnhof Luzern
Als wir als disziplinäre Gruppe unser Ziel am Hauptbahnhof Luzern erreicht haben, überrannte uns die Hektik.
Nachdem wir aus dem Bahnhof-Parking in die grosse Eingangshalle marschierten, stieg uns gleich der orientalische Geruch der türkischen Küche in die Nase.
Die verschiedenen Gespräche, die monotonen Durchsagen der Züge und das Quietschen der Gleise fiel uns sofort auf, jedoch wurden wir gleich von der angenehmen Abenddämmerung begrüsst. Das Sonnenlicht fiel uns durch die grosse Glasfront direkt ins Gesicht. Auf dem Weg in das Erdgeschoss wurden wir mit dem künstlichen Licht der verschiedenen Reklamen mit Informationen erleuchtet. Die Feierabendstimmung war geprägt durch die LED-Lichter der Smartphones, welche in praktisch jeder Hand zu sehen waren. Das Zentrum der grossen Eingangshalle war die Abfahrtstafel, welche auch künstlich beleuchtet wurde. Der Seniorenausflug stand gleich darunter und bewunderte den vom Sonnenlicht erleuchteten Torbogen. Dieser Bogen ist nicht zu übersehen, wenn man ins Licht nach draussen gelangen will.
Vor dem Torbogen standen die ganzen Taxi-Fahrer, welche mit dem hellen TAXI-Schild auf Kundschaft hofften.
Folglich sind wir in Richtung Bahnsteig vorgerückt, da das Licht uns praktisch den Weg gezeigt hatte. Die Tonnendächer wurden in der Mitte verglast, um das Sonnenlicht herabzulassen. Die Strahlen gelangen somit auf das Perron.
Die reflektierende Scheibe des einfahrenden Zuges faszinierte mich.
Der Bahnhof wurde so konzipiert, dass man mit dem Zug aus der Helligkeit in die lichtdurchlässige Eingangshalle einfährt, welche mit einer grossen Glasfront versehen wurde, um das Licht von morgens bis abends hineinzulassen. Das Dach wurde mit Stahlträgern versehen, um eine Lichtbrechung herbeizuführen. Die transparente Bauweise beim Ausgang ergibt einen Überblick in das befahrene Zentrum der Stadt.
Durch die Reflektoren auf dem Dach wurde das natürliche Licht an dem wellenartigen Vordach wieder gespiegelt, was einen magischen Effekt ergab. Das Rauschen der Autos, die lauten Kinder und das spanische Gespräch gaben einen spannenden Eindruck in das eindrückliche Konzept der Belichtung.
Nur wenige Stunden später veränderte sich die Stimmung am Bahnhof imposant. Die Halle ist eingedunkelt, die Menschenmasse hat sich gemindert und die künstlichen Reklamen fielen in der Dämmung extrem auf.
Raumbeschreibung – Andreas Lüthi – IAR
Das Parkhaus Flora befindet sich in der Nähe vom Hauptbahnhof Luzern direkt unter dem GLOBUS Einkaufsladen. Die Einfahrt in die Einstellhalle ist sehr eng. Sofort fällt auf, dass diese mit künstlichem, weissen Licht beleuchtet wird. Die Leuchtquellen sind alle an der Decke zu finden wodurch eine gute Belichtung des Raums entsteht. Durch dieses Licht und die weissen Wände wirkt der Raum sehr hell und bringt eine gewisse Ähnlichkeit mit einem sterilen Raum hervor, was jedoch im grossen Gegensatz zur Realität steht. Auch unten in der Einstellhalle angekommen ziehen sich die engen Platzverhältnisse durch. Eine tiefe Raumhöhe und sichtbare Haustechnikinstallationen verstärken dieses Gefühl. Überall wo Platz gespart werden konnte, wurde dies auch gemacht. Ein weiterer Zeuge für die minimalistische Bauweise des Parkhauses ist die Tatsache, dass die einzigen Farben welche zu finden sind für Signale, Markierungen oder Werbung verwendet wurde. Der Besucher möchte an diesem Ort nicht lange verweilen, da alles langweilig und öde wirkt. Als Bausubstanz wurden harte, glatte und somit auch langlebige Materialien wie Beton verwendet. Dies hat zur Folge, dass ein kurzes Echo zu hören ist. Das Parkhaus wird als Zweckbau angesehen welche ein notwendiges Übel ist und optisch nicht ansprechend sein muss.
Raumbeschreibung Frohburgsteg – IBI
Nach einer kurzen Zugfahrt von Horw nach Luzern und einem raschen Fußmarsch erreichten wir den Frohburgsteg, der den Alpenquai mit dem Bahnhof verbindet.
Der erste Eindruck der geschätzt 100 m langen und 3 Meter breiten Fußgängerbrücke, die über die Gleise des regen Zugverkehrs der Stadt Luzern führt, wirkte auf mich etwas schäbig. Ich begann über die Brücke zu gehen. Die Sonnenstrahlen der Abendsonne warfen zwar viel Licht auf die Brücke, doch durch den grauen Stahl, die etwas heruntergekommenen Werbeplakate, die auf beiden Seiten der Wände befestigt waren, und die seitlich abstehenden Gitter, fühlte ich mich etwas eingeengt. Ich fragte mich, wozu diese komischen Gitter wohl gedacht sind? Die Abendsonne schien mit aller Kraft und tauchte die Brücke in warmes Sonnenlicht ein und zeichnete Schatten der massiven Stahlträger an die gegenüberliegende Seite. Jedoch konnte das Licht nur zwischen der Brüstung und der Decke auf den Gehsteig fallen, da die Brüstung aus Stahlblechen ist, die keinen Sonnenstrahl durchdringen lassen. Ich fasste an die Brüstung und fühlte die Wärme, die die Sonne an den Stahl abgegeben hatte. In diesem Moment wehte mir ein angenehmer Wind durchs Haar. Da der Gehsteig offen ist, kann dieser ungehindert durch die Brücke hindurch wehen.
Ich hielt kurz inne und blickte in die Ferne. Ich konnte den regen Bahnverkehr sowie die Schulen und Gebäude um den Bahnhof erblicken. Ich ging weiter und der Rauch von Zigaretten und das Parfüm der Fußgänger stieg mir in die Nase. Durch die ein- und ausfahrenden Züge, welche direkt unter der Brücke hindurchrasselten, und die klappernden Rollkoffer, die über den gewellten Stahlboden strichen, war es relativ laut. Die Atmosphäre wirkte durch diese vielen Einflüsse eher etwas bekümmert und unwillkommen auf mich.
Ich konzentrierte mich danach auf die Stahlkonstruktion der Brücke. Das Grundgerüst ist mithilfe von starken HEB-Trägern ausgebildet. Sie bilden Dreiecksformen rechts und links vom Gehsteig. Im Abstand von etwa 5 Meter sind vertikale Träger, dazwischen diagonale Träger. Die Brücke besitzt keinerlei Stützen unter dem Gehsteig, sondern hat nur je ein Auflager zu Beginn der Brücke und eines am Ende. Deshalb muss sie enorme Kräfte aufnehmen können, was die massiven HEB-Träger erklärt. Als Nächstes blickte ich an die Decke. In regelmäßigen Abständen sind quere HEB-Träger. An jedem ist jeweils eine Lampe montiert, die in der Nacht die Brücke mit Licht erfüllen. Zwischen den Trägern sind dicke, diagonale Stahlseile mit beweglichen Konstruktionen an die Ecken der massiven Stahlträger befestigt. Diese sind dazu da, auch bei starkem Wind die gesamte Stahlkonstruktion etwas beweglich zu machen. Damit der Durchgang von Regen und Schnee geschützt ist, befindet sich über der ganzen Konstruktion ein gewölbtes Wellblechdach. Die Runde Wölbung stellt vermutlich sicher, dass das Wasser sowie der Schnee vom Dach herunterfallen kann. Der Boden ist ebenfalls aus Stahl und ist mit Rillen versehen, in denen sich Kaugummis und anderer Schmutz festgesetzt haben.
Nachdem ich diese vielen Eindrücke der Brücke festgehalten hatte, schlenderte ich zurück Richtung Bahnhof und genoss die letzten warmen Sonnenstrahlen, die dieser Herbsttag bereithielt.
Raumbeschreibung – IAR – Céline Bigler
Nach einer kurzen Fahrt durch Horw erreiche ich am Stadtrand von Luzern das Allmend-Areal. Zu diesem gehört nebst dem Fussballstadion des Fussballclubs Luzern auch das städtische Hallenbad. Nach einem kurzen Überprüfen der Anwesenden betreten wir als Gruppe das Gebäude. Für die Besichtigung erhalten wir Schuhüberzieher, damit wir keine Verschmutzungen hinterlassen.
Im zweiten Stock empfängt uns der Bademeister bei einem Seiteneingang. Bereits im Vorraum kommt der Geruch von Chlor auf und man hört Wasser plätschern und Kinderlachen. Beim Betreten des Schwimmbads empfängt uns die Abendsonne. Wir stehen vor dem grossen Schwimmbecken und parallel dazu erstreckt sich die vollflächige Verglasung Richtung Westen. Durch die grosse Fensterfläche wird vor allem am Abend das Hallenbad von der Sonne beleuchtet und man hat einen großartigen Ausblick auf den Pilatus. Das Wasser des Schwimmbeckens reflektiert das Licht an die Wände und es entsteht ein spannendes Spiel von Schatten und Licht.
Als Nächstes begeben wir uns auf die rechte Seite, Richtung Sprungturm. Man gelangt zu diesem Becken über einige Stufen, welche auf ein tieferes Niveau führen. Dieser Bereich wird weniger direkt beleuchtet, da der Sprungturm und ein massiver Pfeiler dies verhindern.
Nun gehen wir wieder zurück zum grossen Schwimmbecken und weiter Richtung links, wo sich eine Rutschbahn und das Kinderbecken befinden. Dieser Bereich befindet sich nicht mehr an der Westfassade und hat deshalb um diese Uhrzeit nur indirektes Sonnenlicht Tage mehr. Die Decke ist in diesem Bereich tiefer gelegt, was dem Raum die Grosszügigkeit und auch Helligkeit des vorderen Teils verwehrt. Er wird bereits um 18:00 Uhr mit künstlichem Licht beleuchtet.
Der letzte Bereich des Hallenbads erreichen wir über eine Treppe neben dem grossen Schwimmbecken. Wenn man die zweiläufige Treppe überwunden hat, hat man einen großartigen Blick über den offenen Bereich des Schwimmbads. Die abendliche Atmosphäre lässt sich von hier sehr gut mit einem Foto einfangen. Der obere Teil, der wie eine Galerie angelegt ist, wird als Aufenthaltsraum genutzt. Hier gibt es Tische und Stühle sowie einen Snackautomaten und einige Liegen, wo man sich entspannen kann.
Spätestens nach dem Treppensteigen ist uns allen heiss. Die Temperatur im Hallenbad ist für eine Alltagsbekleidung mit langen Hosen und T-Shirt zu heiss und schwül. An den Chlor-Geruch haben wir uns aber mittlerweile gewöhnt und nehmen diesen kaum noch wahr. Wir beobachten noch kurz das Treiben im Hallenbad. Im grossen Schwimmbecken hat auf der ersten Bahn soeben ein Gruppenkurs begonnen, welcher auf den restlichen Bahnen für Stau sorgt. Zwei kleine Mädchen haben sich vor der Rutschbahn getroffen und kichern über etwas, das passiert ist.Die Gestaltung des Hallenbades ist sehr neutral und schlicht. Die kleinen weissen Plättchen sind typisch für ein Hallenbad und erfüllen das Klischee. Einige Pflanzen geben dem Raum etwas Leben. Der Geräuschpegel ist wegen dem ständigen Wasseraustausch und Gesprächen der Besucher sehr hoch. Mit einer Akustikdecke wirkt man diesem Problem entgegen.