Kohorte D, Gruppe 8, Laborgasse HSLU T&A

Das ganze Jahr Weihnachtsstimmung?

Man befinde Sich im Kanton Luzern, in Horw an der Hochschule für Technik und Architektur. Auf dessen Campus erstreckt sich die Laborgasse, welche die Unterrichts-Trackte II – IV vom Labortrakt trennt. Die Gasse ist ca. 130 Meter lang, 8 Meter breit und in Nord/Süd-Achse ausgerichtet. Es gibt zwei Gebäudebrücken, welche über die Laborgasse die mehrstöckigen Trackte verbinden. Sowohl der Labortrakt als auch die restlichen Trakte sind mindestens 12m hoch.

Bei Nacht wird die Gasse primär durch die an den Fahrradständern und beiden Gebäudebrücken platzierten Leuchten beleuchtet. Zusätzlich erhellen die Innenräume des Labors, wenn diese genutzt werden die Gasse zusätzlich.

Die Laborgasse dient als Anlieferung der Schule und als Möglichkeit für Studenten nach harter Arbeit frische Luft zu schnappen oder eine Zigarette zu rauchen. Weiter kann die Gasse als Arbeitsweg zum Bahnhof Horw und als direkter Zugang zum Labortrakt genutzt werden. Mit diesen verschiedenen Nutzertätigkeiten rund um die Laborgasse tauchen verschiedene Anforderungen an die Lichtverhältnisse auf.

«Räume haben einen unmittelbaren Einfluss auf das Denken, Fühlen und Handeln des Menschen» (Guhl, 2020, S 1). Aus der Sicht des Passanten welcher zu Fuss unterwegs ist, spielt das Wohlbefinden in der Gasse eine Rolle.

Der Lieferant, welcher am frühen Morgen noch bei Dunkelheit mit einem Fahrzeug anfährt, möchte nicht beim Autofahren von einer Leuchte geblendet werden

Der Architekt möchte wenn möglich die von ihm designten Gebäude auch bei Nacht den durch die Gasse spazierenden Personen präsentieren können

Als Schulleiter kann das Bedürfnis bestehen den passierenden Personen ein Blick in das Labor mit jungen, arbeitenden Ingenieurinnen und Ingenieuren zu erlauben, um ein eigenes Interesse an der Materie zu wecken.

Die Laborgasse als Raum betrachtet, bietet bezüglich den bestehenden Lichtverhältnissen einige Möglichkeiten diese auf die Anforderungen und das Empfinden der Nutzer zu optimieren. Böhme schreibt, die erste Wirkung der Helligkeit ist, dass sie einen Raum aufspannt. Der Raum kann sogar durch das Licht geschaffen werden. (Böhme, 2013, S 95) Dies trifft auf die Laborgasse zu. Die Leuchten an den Gebäudebrücken wirken als sehr niedrig hängende Decke welche den Raum stark verengend wirken lässt. Als Fussgänger beeinträchtigt dies das Wohlbefinden beim passieren der Gasse bei Nacht. Es lässt den Raum oberhalb der Gebäudebrücken in einen dunklen und ungewissen Hintergrund verschwinden.
Des Weiteren bewirkt die ungeschickte Höhe dieser Leuchten ein Blenden von Fahrern und Passanten, welches durch geschickteres Platzieren vermeidbar erscheint. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) schreibt, es sei wichtig um Fehler, Ermüdung und Unfälle zu vermeiden, diese Direktblendung durch Leuchten, wenn möglich zu vermeiden. (SECO, 2016, S315-4)

Um die genannten Punkte und weitere Vorteile der Lichtverhältnisse zu erlangen, scheint die Möglichkeit die Gasse aus einer Höhe von mindestens 10m zu beleuchten eine Möglichkeit. Vergleichbar mit der Weihnachtsbeleuchtung der Bahnhofstrasse in Zürich. Wobei eine hohe Anzahl an Lichtquellen mit geringerer Leistung die Gasse angenehm beleuchten würde. Die gewonnene Höhe vergrössert den wahrgenommenen Raum. Die geringere Leistung der einzelnen Leuchtquellen kann ein Blenden vorbeugen und die Gebäude währen für den Architekten zufriedenstellend beleuchtet.

Literatur

Böhme, G. (2013) Architektur und Atmosphäre (2. Aufl.) München: Wilhelm Fink Verlag.

Guhl, M. (2020) Architektur und Psychologie

Staatssekretariat für Wirtschaft. (August 2021). Wegleitung zu den Verordnungen 3 und 4 zum Arbeitsgesetz Gesundheitsschutz Plangenehmigung
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https://www.seco.admin.ch/seco/de/home/Publikationen_Dienstleistungen/Publikationen_und_Formulare/Arbeit/Arbeitsbedingungen/Wegleitungen_zum_Arbeitsgesetz/wegleitung-zu-den-verordnungen-3-und-4-zum-arbeitsgesetz.html
(25.10.2021)

Laborgasse bei Nacht, ersichtlicher Lichtraum