Über den Gleisen des Bahnhofs Luzern befindet sich der Frohburgsteg, welcher den
Personenbahnhof mit dem Lakefront-Center verbindet. Es ist eine ca. 200 Meter lange
Passarelle aus massivem Stahl. Mit seinen überhängenden Seiten sieht der Steg nicht gerade
alltäglich aus und die offenen Seiten bieten einen guten Blick auf das Geschehen des
Bahnhofs.
Beim Betreten des Stegs von der Seite des Bahnhofs hat der Steg zuerst eine schwache
Neigung nach oben. Diese muss man zuerst hinaufsteigen, um das Bauwerk in voller Länge
zu betrachten. Sogleich steigt einem den unangenehmen Geruch von Zigarettenasche in die
Nase, die überall am Boden liegt. Man hört den klassischen Stadtlärm vom Bahnhof unter
einem und sogar die weit entfernte Strasse kann man noch wahrnehmen. Vorbeigehende
redende Passanten sind auch gut hörbar, vor allem, wenn sie einen Rollkoffer über den fein
gerippten Boden ziehen.
Am Tag geniesst der Steg das natürliche Sonnenlicht, welches zwar nicht direkt, aber
angenehm durch die Stahlgitter scheint. Weil der Steg auf beiden Seiten offen ist, spürt man
auch immer das aktuell herrschende Wetter.
Die Begehung während der Abenddämmerung ist wahrscheinlich am schönsten, da einem
noch die letzten Sonnenstrahlen im Gesicht kitzeln. Ebenfalls wird der Steg durch den
niedrigen Sonnenstand und der perfekten Ausrichtung immer noch mit natürlichem Licht
durchflutet. So entsteht durch die vorbeigehenden Fussgänger ein spannendes Schattenspiel
auf den Geländern.
In der Nacht ist der Steg mit alten Lampen, welche quer zur Laufrichtung liegen, beleuchtet.
Von den Gleisen leuchten noch die ein oder andere Lampe hinauf. Alles in allem lädt der Ort
zu dieser Zeit auch optisch nicht zum Verweilen ein.
Auf der Seite des Tribschenquartiers bringt einem ein schwach beleuchteter enger Lift,
welcher noch stärker nach Asche riecht, ratternd wieder nach unten auf die Strasse.
Alternativ gibt es auch eine Treppe, die die sich um den Lift schlängelt, die aber durch den
starken Uringestank nicht einladend ist.
Einige Aspekte des Steges wurden im Text, Raumbeschreibung – Julien Abächerli – Frohburgsteg – IAR, ähnlich aufgenommen, wie z.B.: «Nach einigen Schritten fällt mir direkt ein merkwürdiger Ton auf. […] Bei genauerem Hinhören fällt mir dasselbe Geräusch nochmals auf, dieses Mal ist es aber konstant und kommt vom Rollkoffer einer Frau, die an mir vorbeizieht.» im Vergleichstext, Raumbeschreibung Frohburgsteg Silvan Behringer, wird erwähnt: «Vorbeigehende redende Passanten sind auch gut hörbar, vor allem, wenn sie einen Rollkoffer über den fein gerippten Boden ziehen.» Beide Texte referenzieren hier auf die Geräusche, welche auf dem Frohburgsteg auftauchen. Der Grund für diese Wahrnehmung ist, dass das Geräusch, welches durch den gerillten Boden entsteht, sehr markant ist. Das Geräusch wird besonders auffällig, wenn Leute mit einem Rollkoffer über den Steg gehen, was in beiden Erzählungen geschehen ist. Ebenfalls wird in beiden Texten das Sonnenlicht und das dabei entstehende Schattenspiel auf dem Steg erwähnt. Bei der ersten Steg Erkundung lag die Sonne sehr tief und alle Gruppen waren gleichzeitig anwesend. Das führte dazu, dass bei beiden Schreibern die Sonnenstrahlen und das dabei entstehende Schattenspiel erwähnt wurde.
Im Text, Raumbeschreibung – Julien Abächerli – Frohburgsteg – IAR, wird der Steg nur bei Tag beschrieben, im Vergleichstext wird der Raum bei Nacht beschrieben. Hier wird erwähnt, wie die Künstliche Beleuchtung angeordnet ist und dass der Steg bei Nacht ausladend wirkt. Das wurde im anderen Text nicht erwähnt, da der Schreiber, als er den Text verfasste, den Steg noch nicht bei Nacht besichtigen konnte.
Im Text von Behringer wird zudem noch der starke Geruch von Zigaretten und Urin erwähnt, im andern Text nicht erwähnt wurde. Dem Schreiber ist es nicht aufgefallen, da er sich nicht auf die Gerüche geachtet hatte. Das liegt an dem stetigen Windzug, der auf dem Steg herrscht, welcher verhinderte dass die Gerüche zu intensiv wurden.