Schweizer Gärtnerei wieder geöffnet

Gärtnereien haben ab dem 27. April wieder geöffnet

Die erste Etappe der Lockerung der Massnahmen zur Corona-Bekämpfung steht kurz bevor. Für die Branche der Floristik und der Gärtnereien sowie all jenen, welche sich die Setzlinge im Fachhandel in Ruhe anschauen möchten, gibt es gute Neuigkeiten: Ab dem kommenden Montag, 27. April 2020 können Baumärkte, Gartencenter, Blumenläden und Gärtnereien den Betrieb unter der Einhaltung von gewissen Auflagen wieder aufnehmen.

Das Prinzip des Social Distancing muss weiter berücksichtigt werden. Dazu gehört das Wahren des zwei Meter Abstandes in den Wartezonen und die Limitierung auf einen Mitarbeitenden auf jeden 10. Quadratmeter Verkaufsfläche.

Die Fachmärkte haben sich auf eine grosse Nachfrage vorbereitet

Dass die Branche in der ersten Etappe der Lockerung der Corona-Massnahmen berücksichtigt wird, hat gemäss BAG damit zu tun, dass die Kontakte zwischen Kunden und Personal plan- und nachvollziehbar sind. Gefährdete Personen können auf den Besuch von den Fachmärkten verzichten und es soll nicht zu vermehrten Kontakten im öffentlichen Verkehr kommen.

Die Fachmärkte scheinen sich gut auf die Wiedereröffnung vorbereitet zu haben. Coop-Chef Joos Sutter sagte in einem Interview mit der Schweiz am Wochenende, dass für die nächste Woche die doppelten Mengen in den Baumärkten und Gartencentern zur Verfügung stehen. Er bemerkt: «Wenn man dieses Geschäft stoppt und dann wieder öffnet, gibt es einen Nachholbedarf.» Die Floristen sind etwas skeptischer bei der Einschätzung der erwarteten Ladenbesuche ab dem 27. April. Blumenläden, welche über einen etablierten Online-Kanal verfügen, freuen sich zwar über die Öffnung, rechnen aber mit geringen Kundenzahlen in den ersten Tagen und hoffen, dass die Kunden auch weiterhin online Bestellungen tätigen. Einen Einblick, wie die Lockdown-Situation für die Blumenläden war, gewährt Louise Barradi von Fleuriot Fleurs im Interview mit CNN Money Switzerland.

Saatgut und Setzlinge bequem von zuhause erwerben

Ohne das Haus verlassen zu müssen, kann man online Saatgut bestellen. Urban Roots bietet beispielsweise Urban Gardening Saatboxen mit Bio-Saatgut, einer einfachen Anleitung und Tipps an. Es gibt eine Box für schattige und eine für sonnige Balkone. So wird gleich sichergestellt, dass die Bedürfnisse der Pflanzen optimal auf ihren neuen Standort abgestimmt sind.

Setzlinge werden von Gärtnereien mit Hauslieferdienst angeboten und auch für jene, die sich für rare Setzlinge interessieren, werden Bezugsmöglichkeiten geschaffen. In der aktuellen Saison sind die Setzlingsmärkte, welche viele Besucher auf der Suche nach Raritäten anlocken, abgesagt. Das heisst aber nicht, dass ganz auf die hochwertigen Produkte der Schweizer Produzenten verzichtet werden muss. Für den Vertrieb wurden Lösungen gefunden. So können beispielsweise ProSpecieRara Tomatensetzlinge von Sibylle Sigrist, einer Bio-Bäuerin aus Küttigen, mittels online Vorbestellung über Gebana bezogen werden.

ProSpecieRara ist eine Schweizer Stiftung, die sich für die genetische und kulturhistorische Vielfalt von Kulturpflanzen einsetzt. Mit dem Gütesiegel von ProSpecieRara werden Betriebe ausgezeichnet, die sich für die aktive Förderung von gefährdeten Kulturpflanzen einsetzen, die in der Schweiz traditionellerweise angebaut und genutzt worden sind.

 

Samen oder Setzlinge – was eignet sich denn nun für die Balkonbepflanzung am besten?

Gewiss ist, dass es kein Richtig oder Falsch gibt. Das Anpflanzen von Setzlingen ist etwas einfacher, da die Pflanzen bereits herangewachsen und weniger anfällig auf äussere Einflüsse sind. Man braucht bis zur Ernte weniger lange zu warten und der zeitliche Aufwand ist geringer, da bei den Setzlingen der Arbeitsschritt des Pikierens entfällt. Die Pflanzen können also direkt eingepflanzt werden und es ist kein späteres Umtopfen nötig. Das Aussäen der Samen und das Heranziehen der Pflanzen ist zeitaufwändiger. Es ist jedoch ein erfüllender Prozess, Samen auszusäen und das Heranwachsen der Pflanzen von Beginn an zu verfolgen. Morgens kann der Topf auf der Ausschau nach neuen Sprösslingen voller Neugierde inspiziert werden. Man darf jedoch nicht enttäuscht sein, wenn es einmal nicht so ganz klappen will wie geplant. Mit den Setzlingen hat man als Hobby-Gärtner eine grössere Sicherheit, am Schluss über eine ertragsreiche Ernte zu verfügen.

Quellen: Bundesamt für Gesundheit BAG, Schweiz am Wochenende, CNNMoney Switzerland, Urbanroots, Gebana, ProSpecieRara

Bildnachweis: Malte Michels / Unsplash

Corina

Corina mag den Frühling, Sonnenschein und hat einen hellgrünen Daumen. Als Ausgleich zum Studium an der HSLU und ihrer beruflichen Tätigkeit als Online Marketing Manager gibt es für sie Dreck unter den Fingernägeln und für euch Tipps dazu, wie man auch auf kleiner Fläche Kräuter, Gemüse und Beeren anpflanzen kann.

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One thought on “Gärtnereien haben ab dem 27. April wieder geöffnet

  1. Corina, toller Beitrag! Ich freue mich auch darauf, dass die Gärtnereien und Blumenläden wiedereröffnen, aber rechne damit, dass es einen ziemlichen Ansturm geben könnte. Deshalb finde ich es echt cool, dass du hier auch Links erwähnst, wo man Setzlinge übers Internet bestellen kann. Diese kannte ich bisher nicht und werde sie gleich ausprobieren! Merci viel Mals 🙂

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