11. Juni 2018

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Szenarien von Sharing-Plattformen für den Immobilienmarkt

Szenarien von Sharing-Plattformen für den Immobilienmarkt

Plattformen zur Wohnraumvermittlung sind in aller Munde, allen voran Airbnb. Und sie werden kontrovers diskutiert. Die Studie der Arbeitsgemeinschaft Hochschule Luzern und Interface Politikstudien für das Bundesamt für Wohnungswesen beschreibt Sharing-Ansätze im Wohnbereich und zeigt Szenarien für zukünftige Entwicklungen auf.

Hintergrund der Studie 

Die Digitalisierung hat einen starken Einfluss auf die Schweizer Wirtschaft und die Lebenswelt der Bevölkerung. Entsprechend sollen in der Schweiz die Chancen der Digitalisierung generell und in allen Lebensbereichen konsequent genutzt werden. Dies ist Ziel der nationalen Strategie „Digitale Schweiz“, in deren Rahmen der Bundesrat am 11. Januar 2017 den Bericht „Rahmenbedingungen der digitalen Wirtschaft“ verabschiedet hat. Die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung machen sich auch im Wohnungsmarkt bemerkbar. Schon seit längerem sind Online-Plattformen zur Vermittlung von Immobilien für Verkauf und Vermietung ein wesentliches Element im Wohnungsmarkt. Wohn-Sharing kann positive Effekte haben, beispielsweise die effizientere Nutzung von Wohnraum. Allerdings können auch negative Wirkungen auftreten, beispielsweise wenn eigentlich zum permanenten Wohnen vorgesehener Raum durch Touristen genutzt und damit dem Wohnungsmarkt entzogen wird.

Szenarien der zukünftigen Entwicklung

Mithilfe verschiedener Schlüsselfaktoren wurde eine Wechselwirkungsanalyse durchgeführt, um Szenarien für den Stellenwert des Teilens von Wohnraum über Plattformen bis 2040 zu konstruieren. Die Szenarienkonstruktion ergab zwei konsistente (widerspruchsfreie) Szenarien:

Szenario 1 „Wohn-Sharing als wichtiger Faktor in einer digitalisierten Schweiz“ beschreibt eine Zukunft, in der Sharing im Wohnbereich eine wichtige Rolle einnimmt. Alternative Besitz- und Konsumformen sind auch über den Wohnbereich hinaus stark verbreitet. Traditionelle Lebensmodelle verschwinden zusehends und die Nachfrage nach flexiblem Zugang zu Wohn- und Arbeitsraum an unterschiedlichen Orten steigt. Multilokale Lebensmodelle verbreiten sich. Diese Entwicklung wird gefördert durch eine positive Grundhaltung der Politik gegenüber der Sharing Economy, flankiert durch eine hohe Akzeptanz und intensive Nutzung innovativer Informations- und iii Kommunikationstechnologien.

Szenario 2 „Kontinuität im Wohnungsmarkt 2040: Wohn-Sharing als Ausnahmeverhalten“ beschreibt grundsätzlich die gegenteilige Situation: Sharing allgemein, aber insbesondere im Wohnbereich, bleibt ein Nischenangebot und verbreitet sich nicht weiter. Traditionelle Lebensmodelle basierend auf der Idee der bürgerlichen Kernfamilie und einem festen Wohnsitz bleiben dominant. Die Politik begegnet potentiell negativen Wirkungen von Sharing-Plattformen wie etwa Airbnb mit starken Regulierungen.

Autoren: Dominik Georgi, Ueli Haefeli, Anina Hanimann, Susanne Ulrich

Die gesamte Studie können Sie hier beziehen.

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