Prof. Dr. Maurcie Pedergnana: Die fehleranfällige Suche nach Zinsen

von Prof. Dr. Maurice Pedergnana, Dozent imInstitut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Schweizer-Franken-Anleihen bleiben anhaltend tief. Eine Vielzahl von kurzfristigen Anleihen rentiert nach wie vor im negativen Bereich. Als Gradmesser dienen die zwei- und fünfjährigen Anleihen der Eidgenossenschaft. Deren Rendite auf Verfall liegt bei -0,9 respektive -0,5 Prozent. Nach Versteuerung der Couponzahlungen liegt deren Gesamtrendite noch deutlich tiefer. Hinzu kommen die Kosten der leicht steigenden Inflationsraten in der robust wachsenden Schweizer Volkswirtschaft. Wer sein Geld in «sichere» Anleihen investiert, verliert garantiert etwa 2 Prozent Kaufkraft jährlich, oder kumuliert 10 Prozent in fünf Jahren. Halb so hoch sind die Kaufkraftverluste, wenn man das Geld auf dem Bankkonto belässt.

In einem Markt von flexiblen Wechselkursen wird jede Arbitragemöglichkeit sofort genutzt. Nimmt man beispielsweise Geld aus einem Land mit einer hohen Stabilität in die Hand, um es in einem Land mit höheren Inflationsraten, hoher Instabilität und unsicherer Zukunft zu investieren, muss man mit höheren nominellen Renditeaussichten gelockt werden. Nach Abzug der Währungsrisiken, die jede Sekunde rund um die Uhr gehandelt werden – es handelt sich um den liquidesten Finanzmarkt überhaupt – wird man keinen Unterschied ausmachen können, ob das Geld in Franken-Anleihen oder währungsgesichert anderswo in Anleihen anlegt wird.

Auf der Suche nach Zinsen gibt es keinen einfachen Weg. Die schwierigen Routen sind anspruchsvoll und wiederum nichts für Laien. Wer ungeschult und ohne die notwendige Ausrüstung klettern geht, setzt sich einem unangemessenen Risiko aus. Auf dem Anleihenmarkt tun das leider immer noch viele unerfahrene, schlecht ausgerüstete Investoren.

Die vollständige Kolumne, welche am Samstag, 9. Dezember 2017 in der Luzerner Zeitung erschienen ist, können Sie hier lesen.