20. Juni 2017

Allgemeines,

IFZ in den Medien,

Weiterbildung

Prof. Dr. Maurice Pedergnana: Die Anlage-Ernte ins Trockene bringen

Prof. Dr. Maurice Pedergnana: Die Anlage-Ernte ins Trockene bringen

von Prof. Dr. Maurice Pedergnana, Dozent imInstitut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Wer sein Vermögen zu Jahresbeginn vernünftig breit angelegt hat, verfügt inzwischen je nach Risikoneigung zwischen 6 und 12 Prozent mehr – und das nach nur einem halben Jahr. Manch einer reibt sich die Augen, weil er sich im Nachhinein insgeheim darüber ärgert, Anfang Jahr nicht doch eine risikofreudigere Strategie

Am Stammtisch erzählt man sich nicht die Geschichten, was sich bescheiden entwickelt hat. Vielmehr werden die vermeintlich heissen Tipps ausgetauscht. In der Tat gab es bei einzelnen Unternehmen auch aus der Region eine äusserst erfreuliche Aktienkursentwicklung. Die Schindler-Aktien liegen nach wenigen Monaten rund 13 Prozent im Plus, Calida rund 15 Prozent, Sika gar um 28 Prozent und jene von Bossard und Also Holding um je knapp 40 Prozent. Hinzu kommen noch teils üppige Dividenden. Aber werden nun so viel mehr Rolltreppen und Lifte benötigt, Unterwäsche verkauft, Zementschichten verfestigt, Schrauben geordert und Computerservices beansprucht?

Aber die Aktienkurse werden gewiss nicht in den Himmel wachsen. Noch muss kein Erdbeben befürchtet werden, aber die seismologische Überwachung von Vorbeben zählt zum weitsichtigen Risikomanagement. Vor wenigen Tagen haben die Aktien des iPhone-Herstellers Apple rund 7 Prozent eingebüsst; auch andere Technologietitel waren davon betroffen. Die Erschütterungen waren bis in die Schweiz zu spüren, wo Aktien wie Logitech gleich massenweise verkauft wurden.

Das Kernproblem ist, dass wir alle reichlich Daten über die Gegenwart haben, aber keinerlei gesicherte Informationen über die Zukunft. Also wäre es vielleicht an der Zeit, zumindest einen Teil der grandiosen Halbjahres-Performance ins Trockene zu bringen und in aller Ruhe schöne Sommertage zu geniessen.

Hier finden Sie den ausführlichen Beitrag der Luzerner Zeitung vom 17. Juni 2017.

Kommentare

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.