23. Mai 2017

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Prof. Dr. Marco Passardi: 40 Rappen für die kreative Seite der Schweiz

Prof. Dr. Marco Passardi: 40 Rappen für die kreative Seite der Schweiz

 

 

 

 

von Prof. Dr. Marco Passardi, Dozent im Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Seit Mittwoch dieser Woche ist sie nun «erhältlich» – die neue 20er-Note. Das Projekt zur Erneuerung aller Banknoten –weg von der Abbildung (oder vom Kult?) um berühmte Personen, hin zur Abbildung von typischen Seiten der Schweiz – begann 2016 mit fünfjähriger Verspätung. Die 50er-Note war die erste der neuen Serie, bis 2019 sollen die übrigen Noten der achten Serie erneuert werden.

Bis heute ist nur noch etwa ein Drittel der alten 50er-Noten im Umlauf, die restlichen wurden umgetauscht. Wer hier, aus welchen Gründen auch immer, an Bewährtem festhält und einen Umtausch scheut (vielleicht sogar noch alte Noten zu Hause hortet), dürfte erleichtert sein: Bis dato galt, dass bis zum 30. April 2020 die Ende der 1970er-Jahre ausgegebene sechste Banknotenserie (mit dem berühmten Konterfei von Francesco Borromini auf dem Hunderter), von der Ende 2016 noch immer 1,14 Milliarden Franken im Publikum waren, ihren Geldwert hätte verlieren sollen, sprich: höchstens noch als Notizpapier zu gebrauchen gewesen wäre. Wie der Bundesrat Anfang April vorschlug, soll nun diese Serie unbeschränkt gültig sein. Das heisst, man kann damit zwar nicht mehr einkaufen, aber die alten Noten bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) in neue umtauschen.

Gerade wenn es um Geld geht, dürfte die Diskussion über die Frage, wie viel Geld das neue Geld kostet, erlaubt sein. Die Schweizerische Nationalbank selber hat veröffentlicht, dass eine neue 20er-Note mit 40 Rappen zu Buche schlägt. Das ist im Vergleich zur vorherigen Serie eine Steigerung um 10 Rappen oder mehr als 30 Prozent, je nach Betrachtungsweise. Wie die 40 Rappen ganz genau abgegrenzt wurden (welche Kosten werden dazugezählt, welche nicht), wird von der SNB nicht veröffentlicht.

Die Schweizerische Nationalbank selber verdient an der Bewirtschaftung der Banknoten übrigens nichts. Ihr 2016 erzielter Jahresgewinn von rund 24 Milliarden Franken setzt sich aktuell im Wesentlichen aus Gewinnen aus Fremdwährungspositionen (19 Milliarden) und Goldbestand (3,9 Milliarden) zusammen. Allerdings: Ein Blick in die Aktionärsstruktur von Orell Füssli zeigt einen prominenten Mehrheitsaktionär auf: Die Nationalbank selber besitzt rund einen Drittel des Unternehmens und profitiert so indirekt wieder vom Gewinn aus dem Notendruck.

Den ausführlichen Beitrag von Prof. Dr. Marco Passardi finden Sie hier.

www.hslu.ch/ifz-weiterbildung

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