5. September 2012

Financial Markets,

IFZ in den Medien

Aktive Handelsstrategien als Inflationsschutz

von Nicolas Bürkler
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Die stark angestiegene Geldmenge in Folge der Finanzkrise hat die Diskussion um eine mögliche Teuerungsauswirkung angefacht. Der nachfolgende Auszug aus dem Jubliäumsbuch – 15 Jahre IFZ , welcher durch die Unterstützung von Claus Huber und Felix Gasser entstanden ist, diskutiert folgende Fragen: Wie entsteht Teuerung? Welche Preise werden wie beeinflusst und wie kann sich ein Anleger davor schützen? Auf Aktive Handelsstrategien als Inflationsschutz wird dabei detaillierter eingegangen.

Die wichtigsten Notenbanken regeln ihre Geldpolitik in erster Linie durch die Überwachung der Konsumgüterpreisentwicklung. Dabei wird ein Zielband von bspw. 0 – 2% vorgegeben, in welchem sich die Teuerungsraten bewegen sollen. Wird das Zielband unterschritten soll die Geldpolitik offensiver werden, wird es überschritten wird die Geldpolitik restriktiver. Als Regelgrösse dient dabei in erster Linie der Leitzins. Auch kann eine Notenbank direkt ins Marktgeschehen eingreifen durch Auf- oder Verkauf von Wertpapieren oder durch Swap Geschäfte.

In der Theorie ist somit die Steuerung der Teuerung durch die Geldmengenvorgabe geschlossen möglich. Als Störgrössen in diesem Prozess ist einerseits der Multiplikator zu betrachten, welcher beachtlichen Schwankungen und abrupten Änderungen unterworfen sein kann und andererseits kann die geschaffene Geldmenge direkt in die Finanzwirtschaft gelenkt werden und somit die Asset Preise steigen lassen. Sofern die Notenbankgeldmengenausweitung in Finanzanlagen gelenkt wird, verpufft der Teuerungseffekt in der Realwirtschaft. Nun kann dieser Effekt reversibel sein, was die Teuerung dementsprechend steigen lassen kann. Es besteht auch noch eine Abhängigkeit von Asset Preisveränderung und Wirtschaftstätigkeit. Diese vernetzte und reflexive Beziehung macht eine effektive Steuerung der Teuerung äusserst anspruchsvoll. Über längere Zeit können die Abhängigkeiten stabil sein und dementsprechend wird das Teuerungszielband gut eingehalten. Sobald aber die Vertrauensbasis in entweder die wirtschaftliche Entwicklung (über den Multiplikatoreneffekt) oder in die Werthaltigkeit von Finanzanlagen (über den Transfer von Finanzwerte in Realwerte). Der Zusammenhang zwischen Geldmengenausweitung und Teuerung ist in der Wissenschaft jedoch umstritten. Es lässt sich keine stabile Abhängigkeit von der Notenbankgeldmenge (M0) und den Teuerungsraten feststellen. Bei der Betrachtung der weiter gefassten Geldmengen M2 und M3 scheint es zumindest eine positive Korrelation mit einer Zeitverzögerung zu geben. Dabei ist jedoch die Messmethode der Teuerung genauer zu betrachten, denn seit den 1980er Jahre haben verschiedene Statistikinstitute begonnen ihre Teuerungsmessung anzupassen. Diese Anpassungen haben dazu geführt, dass die Teuerung gegenüber den früheren Methoden systematisch tiefer ausgewiesen wurde.

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Prof. Dr. Marco Passardi untersuchte ob die UBS die Verluste in den Jahren 2007–2009 aus eigener Kraft hätte auffangen können, falls sie bereits Ende 2006 (also vor Ausbruch der Finanzkrise) die strengeren Eigenkapitalanforderungen, welche die neuen Regeln von Basel III und der voraussichtliche «Swiss
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Soviel vorweg: Die Bank wäre 2008 mit mehr  Kapital wohl «mit einem blauen Auge» davongekommen. Den gesamten Artikel aus dem Schweizer Treuhändern mit detaillierten Ergebnissen finden Sie hier. Ein zusammenfassender Artikel aus der Finanz und Wirtschaft finden Sie hier

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