9. August 2012

Allgemeines,

IFZ in den Medien

KTI-Projekt «IKS und Risikomanagement für Schweizer Gemeinden» bewilligt

von Stefan Hunziker
Studienleiter und Dozent am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Das KTI-Gesuch zum Projekt „Internes Kontrollsystem und Risikomanagement für Schweizer Gemeinden“ wurde bewilligt – nun stehen 24 Monate spannende Forschung mit dem Forschungspartner, der Fachhochschule Nordwestschweiz, mit dem Hauptumsetzungspartner Mattig-Suter und Partner Schwyz, mit den 19 Gemeinden und Bezirken sowie mit den2 Gemeindeverbänden an. Ziel dieses Projekts ist es, ein gemeindespezifisches Umsetzungskonzept zu erarbeiten, welches die Synergien zwischen IKS und Risikomanagement aufzeigt sowie die Konkretisierung und Etablierung dieser Führungsinstrumente zulässt. Wir freuen uns auf ein spannendes Forschungsprojekt!

Ausgangslage und Forschungfrage

Die Besonderheiten öffentlicher Verwaltungen werden durch die bisherigen IKS-Definitionen, Umsetzungsempfehlungen sowie Rahmenwerke zum IKS nicht berücksichtigt. Auch der von der Treuhand-Kammer verabschiedete Prüfstandard 890, welcher grobe Vorgaben für die IKS-Umsetzung enthält, ist auf gewinnorientierte, privatwirtschaftliche Unternehmen ausgerichtet. Wie erste Marktuntersuchungen ergaben, greift ausserdem der in der Privatwirtschaft übliche Fokus auf die Sicherstellung einer ordnungsgemässen finanziellen Berichterstattung eindeutig zu kurz für öffentliche Verwaltungen. Daraus ergibt sich, dass die Erfahrungen und Vorgaben bezüglich IKS von der Privatwirtschaft nicht einfach auf den öffentlichen Sektor übertragen werden können. Aktuelle Umfragen ergaben, dass sich viele Kantone nicht über Form und Inhalt eines Risikomanagementsystems bzw. IKS bei ihren Gemeinden äussern. In der Regel bleibt es den Gemeinden selber überlassen, diese beiden Führungsinstrumente auszugestalten und einzuführen. Dabei stehen zwar teilweise Hilfsmittel zur Verfügung, konkrete und umfassende Leitfäden, welche insbesondere vertieften Bezug auf das Risikomanagement nehmen, fehlen jedoch gänzlich.

Durch die fehlenden Vorgaben besteht die Gefahr, dass sich Gemeinden an den minimalen Anforderungen bezüglich IKS aus der Privatwirtschaft orientieren, was ein falscher respektive wenig nutzenstiftender Ansatz – gemessen an den Erwartungen der Gemeinden an ein IKS – wäre. Wesentliche andere relevante IKS-Bereiche, wie die Erreichung der Leistungs- und Legislaturziele, die Einhaltung von Compliance-Anforderungen sowie das Handling der bedeutendsten Verwaltungs-Risiken blieben damit unberücksichtigt. Für die öffentliche Verwaltung respektive Gemeinden existieren keine empirischen Erkenntnisse bezüglich einer praxisgerechten Anleitung, IKS und Risikomanagement aufeinander abgestimmt simultan einzuführen resp. zu unterhalten. Das Forschungsprojekt soll diese Lücke schliessen und definiert sich über folgende Forschungsfrage:

Wie sieht ein normativ konzipiertes, empirisch validiertes Vorgehensmodell aus, damit ein an die Bedürfnisse von Gemeinden angepasstes IKS und Risikomanagement unter Berücksichtigung von Kosten-Nutzen- sowie Synergie-Überlegungen eingeführt resp. unterhalten werden kann?

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:
Die Umsetzung eines IKS stellt für viele NPOs eine grosse Herausforderung dar. Im Gegensatz zu den meisten Profitorganisationen erweitern sich ihre Anspruchsgruppen um die entsprechenden Aufsichtsstellen bei Gemeinden, Kantonen und dem Bund. Deren Anforderungen an den effektiven und effizienten Einsatz von Spenden und staatlichen Mitteln verlangen eine verlässliche Berichterstattung und einen sicheren Umgang mit Vermögenswerten. Ein der Organisation angepasstes und verständliches internes Kontrollsystem ebnet den Weg für ein gesundes Kontrollumfeld mit den Zielen:

  • gesetzes- und normenkonform zu handeln
  • korrekte Berichte gegenüber den Eignern, Spendern und Aufsichtsstellen zu verfassen
  • das Organisationsvermögen umfassend zu schützen

 

 

Das Buch ist eine Anleitung von der Praxis für die Praxis. Anhand konkreter Beispiele wird erläutert, wie ein internes Kontrollsystem für die eigene Organisation adaptiert und umgesetzt werden kann.

Interesse geweckt?
Bestellen Sie Ihr persönliches Exemplar ganz bequem im Onlineshop

Kommentare

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.