10. Juni 2016

Risikomanagement

2/3 der Risiken in Geschäftsberichten sind strategischer Natur

2/3 der Risiken in Geschäftsberichten sind strategischer Natur

Balmer Patrick Blättler Stephanie HSLU W photo
von Patrick Balmer, wissenschaftlicher Mitarbeiter,  Stephanie Blättler, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Prof. Dr. Stefan Hunziker, Leiter MAS/DAS Risk Management am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Schweizer Unternehmen beschreiben in ihren Geschäftsberichten hauptsächlich strategische Risiken, gefolgt von operationellen. Dabei werden 68% der Risiken als «good» assoziiert, sprich die Unternehmen sehen darin eher eine zukünftige Chance als ein nachteiliges Ergebnis im jeweiligen Sachverhalt.

Marcel Kunz analysierte in seiner Masterarbeit die Geschäftsberichte aus dem Jahr 2014 von 136 an der Schweizer Börse kotierten Unternehmen. Anhand einer Content Analysis kodierte er die jeweiligen Sätze in den Geschäftsberichten, die sich mit einem Risiko auseinandersetzen (finanzielle Risiken wurden nicht berücksichtigt). Dabei wurden die Risiken in folgende Kategorien eingeteilt:

  • Operationelle, Strategische, Integritäts, Informations- und Technologie sowie Empowerment Risiken
  • zukunfts- und vergangenheitsorientierte Risiken
  • Gute, neutrale und schlechte Risiken

Die Auswertung ergab, dass rund 2/3 der im Geschäftsbericht erwähnten Risiken strategische Risiken sind. Am zweithäufigsten (22%) werden operationelle Risiken erwähnt. Erstaunlicherweise waren nur rund 3% der genannten Risiken im Geschäftsbericht Informations- und Technologietechnischer Natur. Im Angesicht der steigenden Nutzung von technologischen Möglichkeiten und der damit verbundenen Gefahren, erstaunt dies.

111

222

Die meisten (68%) der im Geschäftsbericht beschriebenen Risiken beurteilen die Unternehmen als «good». Sprich, in diesen Risiken sehen die Unternehmen eher eine Chance und einen positiven Outcome der jeweiligen Tätigkeit. Bei 26% der analysierten Risiken steht für Unternehmen die Gefahr eines negativen Outcomes im Vordergrund.

333

Betrachtet man die Zeitachse ist zu erkennen, dass 72% der Risiken auf vergangene Events referenzieren und nur 28% auf mögliche Risiken in der Zukunft hinweisen.

Bei Fragen und Interesse an weiteren Studienergebnissen können Sie sich gerne hier an SwissERM wenden. Wir leiten Ihre Anfrage an den Autor Marcel Kunz weiter.

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

  • SwissERM Firmenbesuch am 07.09.2016 im Briefzentrum der Post CH AG. Mira Walther, Leiterin Konzernrisikomanagement gewährt mit ihrem Referat einen Einblick in das Risk Management der Post.
  • Weiterbildung im Bereich Risk Management: Das DAS Risk Management der HSLU bietet Ihnen die optimale Möglichkeit.

Kommentare

0 Kommentare

Kommentar verfassen

Danke für Ihren Kommentar, wir prüfen dies gerne.