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23. KMU Forum – Compliance als Verhaltenskonzept

23. KMU Forum – Compliance als Verhaltenskonzept

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von Christina Schellenberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

“If you think compliance is expensive, try non compliance” – Unter diesem Motto stand das Referat von Prof. Dr. Monika Roth. Es wurde schnell klar, dass Compliance – einfach gesagt die Einhaltung von Regeln – zwar mit Kosten verbunden ist, das Nichteinhalten aber deutlich mehr kostet. Die zunehmenden Regulierungen als Folge der zahlreichen Skandale der letzten Jahrzehnte zeigen die grosse Bedeutung des Themenfelds Compliance.

Keinesfalls soll das Thema Compliance aber nur auf den Kostenaspekt reduziert werden. Compliance ist Teil der Wertschöpfung und sollte nach Möglichkeit in die betrieblichen Abläufe integriert werden. Als Teil einer good corporate governance trägt Compliance zur Qualität, Reputation und zum Vertrauen bei. „Vertrauen ist nicht käuflich und nicht imitierbar“, sagt Monika Roth. Sie betont den hohen Stellenwert von Vertrauen und bezeichnet es als einen zentralen Wettbewerbsvorteil.

Beim Compliance-Begriff wird zwischen dem Verhaltenskonzept einerseits und der Funktion des Compliance Officers andererseits unterschieden. Das Verhaltenskonzept auf der einen Seite besteht aus drei wichtigen Grundpfeilern: dem Recht, der Integrität und dem Respekt für den Kontext. Wichtig ist dabei, dass der Integre letztendlich nicht zu kurz kommt. Die Funktion des Compliance Officers auf der anderen Seite muss unabhängig sein und über die notwendigen Ressourcen verfügen, um die entsprechenden Aufgaben wahrzunehmen.

Unter die klassischen Compliance-Risiken fallen die Rechtsrisiken sowie das Reputationsrisiko, wobei letzteres ein Derivat-Risiko darstellt, welches sich aus ersterem ergibt. Daneben können auch strategische Risiken hinzugezählt werden. Damit ist gemeint, dass non compliance dann ein Risiko darstellt, wenn dadurch die strategischen Pläne nicht mehr umgesetzt werden können. Letztendlich stellt immer das Bekanntwerden eines Sachverhaltes ein Reputationsrisiko dar. So sollen die Mitarbeitenden angehalten werden, sich vor jeder Handlung zu überlegen, welche Konsequenzen das Bekanntwerden ihrer Handlung mit sich ziehen könnte.

Nicht zuletzt sind auch der „tone at the top“ (Umgang auf der obersten Führungsebene) und der “tone from the top“ (nach unten kommunizierte Verhaltenserwartungen) wichtige Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Umsetzung von Compliance. Das Management übernimmt dabei eine Vorbildrolle, wobei das Gleichbehandlungsgebot eine zentrale Bedeutung einnimmt: Regeln gelten immer für alle oder für niemanden.

Die Unterlagen zum Referat von Prof. Dr. Monika Roth finden Sie hier.

Die nächsten KMU-Foren finden wie folgt statt:

28.09.2015 Verschwendung – nein danke! Mehr Gewinn durch Ressourceneffizienz

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