3. Juli 2015

Instrumente des Kostenmanagements: Gemeinkostenwertanalyse

Instrumente des Kostenmanagements: Gemeinkostenwertanalyse

Keimer Imke HSLU W Egle Ulrich HSLU W photo

von Dr. Imke KeimerProf. Dr. Ulrich Egle und Dr. Markus Gisler, Dozenten und Projektleiter am Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Mit unserer Checkliste Kostenmanagement möchten wir den Einstieg in ein erfolgreiches Kostenmanagement erleichtern. In den nachfolgenden Beiträgen stellen wir dafür einzelne Instrumente der Checkliste Kostenmanagement kurz vor.

GKwertanalyse

Gemeinkostenwertanalyse

Ziel:

Im Vordergrund steht eine deutliche Reduktion der Gemeinkosten ohne eine miteinhergehende Reduzierung des Nutzens. Dazu werden alle Leistungen in den Gemeinkostenbereichen auf ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis analysiert.

Wer nutzt es:

Geeignet ist die Gemeinkostenwertanalyse für Unternehmen mit hohen Kosten in den indirekten Gemeinkostenbereichen wie Forschung und Entwicklung, Verwaltung und Vertrieb. Eine Gemeinkostenwertanalyse ist ein sehr aufwendiges und kostspieliges Instrument. Sie wird im Unternehmen nicht laufend verwendet, sondern in grösseren Zeitabständen eingesetzt.

Wie funktioniert es:

  1. Vorbereitung: Bildung Lenkungsausschuss und Projektorganisation, Einigung über Gegenstand, Rahmenbedingungen und Projektziele, Erstellung Zeitplan.
  2. Analyse: Erhebung eines Leistungskatalogs, Schätzung der Kosten, Gegenüberstellung Kosten und Nutzen, Eruierung Einsparungsideen und -möglichkeiten und deren Realisierung
  3. Realisation: Umsetzung der beschlossenen Massnahmen aus der Analysephase.

Die Gemeinkostenwertanalyse setzt bei der Senkung der Gemeinkosten auf die Kreativität des mittleren Managements. Die Führungskräfte sollen mit ihrem Wissen und ihren Ideen den Gemeinkostenabbau vorantreiben. Unterstützt und realisiert werden die Ideen durch den gezielten Einsatz der Informationstechnologie. Aktuell wird viel über den Nutzen der Digitalisierung in den indirekten Bereichen diskutiert und experimentiert. Mögliche Ansätze sind dabei z.B. die Reduktion oder Absetzung von gewissen Leistungen, einfache statt doppelte Kontrollen, Vereinfachung von Prozessen etc. Die Digitalisierung der Abläufe ist einerseits die Grundlage für kostensenkende Massnahmen und ermöglicht andererseits tiefgreifende Veränderungen im Controlling. Einschneidende Veränderungen sind der Aufbau von Controlling Shared Service Centern  bzw. das Outsourcing der Controllingabteilung. Die Controllingabteilung muss effizienter werden und dazu braucht es die Unterstützung durch die Digitalisierung.

Literaturempfehlungen:

  • Britzelmaier, B.: Controlling: Grundlagen, Praxis, Handlungsfelder, Pearson, 2013.
  • Horváth, P.: Controlling, Verlag Vahlen, 12. Auflage, 2011.
  • Friedl, G.; Hofmann, C.; Pedell, B.: Kostenrechnung: Eine entscheidungsorientierte Einführung, Kapitel 14: Budgetierung, Vahlen Verlag, 2010
  • Küpper, H.-U.; Friedl, G.; Hofmann, C.; Hofmann, Y. & Pedall, B.: Controlling: Konzeption, Aufgaben, Instrumente, 6. Auflage, Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart, 2013.

 Verpassen Sie zudem nicht unseren nächsten Blogbeitrag „Instrumente des Kostenmanagements: Lebenszykluskosten“.

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