3. April 2018

Wirtschaftskriminalistik

Studienreise nach Berlin

Studienreise nach Berlin

Von Dr. Claudia V. Brunner

Insgesamt 22 Studierende des DAS/MAS Economic Crime Investigation waren vom 12. bis 16. März 2018 zu Gast in Berlin, um ihr Wissen im Bereich der Wirtschaftskriminalität an der Steinbeis-Hochschule zu erweitern. Ein Highlight war die zweitägige Aufarbeitung eines unternehmensechten Falls aus dem Bereich Wirtschaftskriminalität.

Nach der Begrüssung durch die Direktorin der School of Governance, Risk and Compliance der Steinbeis-Hochschule Berlin begann die erste Unterrichtseinheit. Prof. Dr. Katharina Beckemper, Inhaberin des Lehrstuhls für Strafrecht, Strafprozessrecht und Wirtschaftsstrafrecht der Universität Leipzig, führte die Studierenden in die gesellschaftliche Haftung der Leitungspersonen im Unternehmen sowie in das deutsche Wirtschaftsstrafrecht ein. Am Abend konnten die Studierenden dann während einer rund zweistündigen Stadtrundfahrt die touristischen Highlights von Berlin erleben. Regierungsviertel, Potsdamer Platz, Museumsinsel und Unter den Linden waren nur einige Höhepunkte dieser informativen, abwechslungsreichen und unterhaltsamen Tour. In einem charmanten Restaurant mit alpenländischer Küche liessen die Studierenden danach den Tag Revue passieren.

Konzerthaus Berlin

Im Zeichen des Asset Tracing and Recovery stand der zweite Tag. Rechtsanwalt Bernd H. Klose zeigte den Studierenden auf, wie man gegen international veruntreute Vermögenswerte vorgehen kann. Nach getaner Arbeit verbrachten die Studierenden auf Einladung der Hochschule bei Fingerfood, Wein einen von einem Vortrag begleiteten gemütlichen Kaminabend mit Ehemaligen der Steinbeis-Hochschule Berlin. Eine gemeinsame Erkundung des Berliner Nachtlebens durfte im Anschluss natürlich nicht fehlen.

Ausgang in Berlin

Noch etwas müde von den vorabendlichen Aktivitäten verfolgten die Studierenden am dritten Tag Rechtsanwalt Dr. Ingo Minoggio’s Ausführungen über das deutsche Steuerstrafrecht. Nach einer Übersicht über die historische Entwicklung lernten sie die materiellen Straftatbestände, Verfahrensregeln und Verfolgungszuständigkeiten kennen. Ebenfalls schauten sich die Studierenden die strafbefreiende Selbstanzeige sowie die systemimmanenten und faktischen Schwierigkeiten bei der Behandlung von Steuerstrafverfahren an. Mit den Gesetzesverschärfungen der obergerichtlichen Rechtsprechung, dem Ankauf von Steuerdaten sowie den aktuellen Entwicklungen zum Datenaustausch wurde der Nachmittag abgeschlossen. Nach all den Informationen hatten die Studierenden am Abend ausreichend Zeit, Berlin zu erkunden.

Referent Rechtsanwalt Dr. Ingo Minoggio

Nach einer theoretischen Einführung durch Birgit Galley, Direktorin der Steinbeis-Hochschule Berlin, begannen die Studierenden am vierten Tag mit der Aufarbeitung eines unternehmensechten Wirtschaftskriminalfalls. Dazu mussten sie einen Bundesordner voller extra aufbereiteter Akten sichten und systematisch analysieren. Am frühen Abend nutzte ein Teil der Studierenden die Möglichkeit, im Museum „Checkpoint Charlie“ mehr über die Geschichte des Mauerbaus zu erfahren und die historischen Fluchtfahrzeuge zu besichtigen. Ein kulinarischer Höhenflug gefolgt von einem Drink im Herzen von Berlin rundeten den Tag ab.

Gruppenarbeiten

Mit Bedauern über die viel zu schnell verflogene Woche starteten die Studierenden in den fünften und letzten Tag der Studienwoche. Erst präsentierten sie die am Vortag ausfindig gemachten unternehmerischen Ungereimtheiten dem Inhaber des Unternehmens. Dann galt es, das weitere Vorgehen auszuarbeiten. Konkret sollten die Studierenden aufzeigen, was das sinnvollste Vorgehen war, um das Unternehmen vor weiteren Schäden zu bewahren. Nach der anschliessenden Schlussbesprechung hiess es bereits wieder Abschied nehmen. Während sich ein Teil der Studierenden direkt auf die Heimreise in die Schweiz begab, nutzten die anderen die Möglichkeit, ein Wochenende in Berlin anzuhängen.

Sind auch Sie an einer praxisnahen, karrierefördernden Weiterbildung im Bereich Wirtschaftskriminalität interessiert? Die Studienleiterin Dr. Claudia V. Brunner steht für persönliche Beratungsgespräche gerne zur Verfügung.


Über die Autorin

Autorin: Dr. Claudia V. Brunner

Rechtsanwältin Dr. Claudia V. Brunner ist verantwortlich für den Themenbereich Wirtschaftskriminalistik, Dozentin und Projektleiterin am Institut für Finanzdienstleistungen Zug der Hochschule Luzern sowie Partnerin bei Jositsch Brunner Rechtsanwälte. Sie verfügt über weitreichende Erfahrungen im Bereich Wirtschaftskriminalität, Compliance und Wirtschaftsstrafrecht. Zudem hat sie bei der BrunnerInvest AG ein Mandat als Vizepräsidentin des Verwaltungsrats inne und ist Vorstandsmitglied der SRO PolyReg.

 

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