Meinem Gegenüber ins Portemonnaie geschaut

Mark Soldini ist Creative Director bei brandinghouse und bloggt als Gastautor aus dem Unterricht des CAS Design Management.

Tolle Innovationen mit bunten Legos, Farbpapier und Stiften visualisieren – eine kontroverse Vorstellung. Thomas Etter von Innoveto verlor keine Zeit mit viel Theorie und machte mit uns den «Wallet Challenge». Die Aufgabe? Entwickle für dein Gegenüber („Mathias“) ein speziell für ihn konzipiertes Portemonnaie. Wie? – Mit Hilfe eines Design-Thinking-Komplettdurchlaufs in 90 Minuten.

Exploration: «Immer dieses Kleingeld und die vielen Karten!» – Das Problem verstehen. Thomas Etter zeigt uns die Vorteile von «Contextual interviews». Um User-Insights zu erhalten, werden Fragen nicht linear abgearbeitet, sondern dem Gesprächsverlauf angepasst.

Synthese: «Ein Portemonnaie der Zukunft». Ich erkenne das Bedürfnis von Mathias. In der Praxis wären professionelle Analysen, Personas, Customer Journey dazu notwendig. Aus den wichtigsten Erkenntnissen ergibt sich der «Point of view».

Ideation: «Was wäre, wenn wir nicht mehr mit Bargeld bezahlen?» Verschiedene Szenarien werden angedacht. Methoden wie «Herbstlaub» helfen. Ideen werden immer wieder geprüft und getestet, auch in der nächsten Phase.

Prototyping: Ich visualisiere – in 3-D – das Portemonnaie respektive den «e-Wallet-Bag*». Es zeigt sich schnell, wo die Qualität der Innovation liegt und wo noch Optimierungen nötig sind.

Für alle Kritiker: Dieser Prozess ist kein Wundermittel, doch komplexe Aufgaben und Innovationen lassen sich nun mal nicht allein im stillen Kämmerlein lösen.

* Foto Prototypen. Hellblauer «E-Wallet-Bag» siehe Bildmitte
Thomas Etter, Dozent und Innovation Enabler bei innoveto.com
«Wallet Challenge» entwickelt von der Stanford d-school

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert