Workspaces – der vergessene Hebel der Transformation

Kieu Tran ist Beraterin Event Marketing bei SRF Schweizer Radio und Fernsehen und bloggt als Gastautorin aus dem Unterricht des CAS Design Management.

«Wenn man Design Management in ein Unternehmen einführen will, können Räume eine grosse Chance sein», ist Andreas Erbe überzeugt. Als Berater begleitete Andreas zahlreiche Change-Management-Projekte und verrät uns, welcher Zusammenhang zwischen den Workspaces, also der Arbeitsumgebung im weiteren Sinne, und Design Management besteht.

Wer kennt es nicht? Der Stapel an Pendenzen auf dem Bürotisch, das unaufhörlich klingende Telefon und der flackernde Bildschirm – der Büroalltag raubt einem oft den letzten Nerv. Deshalb fliehen viele zum Third Place: der Raum zwischen Büro und Zuhause – sei es das Lieblingscafé um die Ecke, ein grünes Plätzchen am See oder ein Zugsabteil auf der Pendelstrecke.

Die Third-Place-Bewegung zeigt den grossen Wandel in der Arbeitsumgebung und auch das steigende Bedürfnis der Menschen, sich an Orte ihrer Wahl zurückzuziehen. Diese Orte haben eines gemeinsam, es sind Orte der Entspannung. Die kreativsten Ideen erreichen einem nämlich selten am Schreibtisch, sondern oft dann, wenn man in einem entspannten, gelösten Geisteszustand ist.

Unternehmen, welche dies erkannt haben, können den kreativen Prozess ihrer Mitarbeitenden fördern, indem sie die genannten Orte der Entspannung in den Büroalltag integrieren: Die Erschaffung von sogenannten Innovationsräumen im Bürogebäude ist somit ein erster Schritt Richtung Design Management.

Im Unterschied zu normalen Sitzungsräumen sind die Innovationsräume mit bewegbarem Mobiliar, vielen und grossen beschreibbaren Flächen sowie einfach zugänglichen Kreativitätswerkzeugen (Post-it, Stifte, Prototyping-Material, etc.) ausgestattet. Zudem sind die Sitzgelegenheiten nie auf Standardhöhe, sondern tiefer (Sofa) oder höher (Barhocker), damit man nicht dazu tendiert zu lange sitzen zu bleiben.

Denn um kreativ zu sein, muss man stetig in Bewegung bleiben.

Bildquelle: Eigenes Foto der Autorin, LaunchLabs Basel

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