„Gebirge prägt die Landschaft der Schweiz. Es strukturiert geografisch das Land, beeinflusst das Klima und die Lebensgewohnheiten und wirkt durch seine Schönheit anziehend auf Menschen im Inland und im Ausland.
Trotz der Massigkeit der Berge, welche unverrückbar scheinen (und es tatsächlich schwierig ist, Berge zu versetzen!), ist die physische Landschaft der Schweiz nicht etwa starr. Einerseits ist die Alpauffaltung nicht abgeschlossen und Druck vom Erdinnern her bewirkt, dass die Alpen immer noch wachsen, andererseits sorgen äussere Umwelteinflüsse wie Wind und Wasser für einen steten Wandel der Oberflächenstruktur.
Die BewohnerInnen des Landes bemerken dies alles jedoch nicht und können auch keinen Einfluss darauf nehmen. Es ist für das gegenwärtige Leben in der Schweiz auch nicht weiter relevant, denn die Veränderungen bewegen sich im Millimeterbereich und werden erst im Verlauf von Jahrmillionen merklich Einfluss nehmen auf den Landschaftscharakter.
Im Gegensatz zu der geologisch-geografischen Landschaft der Schweiz bewegt sich hierzu die politische und kulturelle Landschaft der Schweiz rasant. Mit jeder Volksabstimmung zum Beispiel kann sich der Charakter des Landes merklich verändern. Die Einflussnahme des Individuums mag gering erscheinen, dennoch ist es von Bedeutung, was jeder einzelne tut oder nicht tut und ist prägend für den Gesamtcharakter des Landes.
ManiFesto ist ein imaginäres Landschaftsbild. Es ist die Visualisierung der Behauptung, dass das Denken und Handeln des Individuums und der Zivilgesellschaft als Ganzes charakterbildend für ein Land ist. Es entsteht durch das Abbild von Abgüssen der „hohlen Hand“ – Symbol für „Geben“ als die Umkehrung von „Nehmen“.
Idealerweise würde ManiFesto als Aktion im Zusammenhang mit einer thematisch passenden Ausstellung oder Aktion inszeniert: BesucherInnen würden dabei ihr persönliches Manifest abgeben und das Abbild ihrer ausgegossenen hohlen Hände würde übergross als Collage additiv auf Leinwand projiziert.“ Nicole Benz
Nicole Benz, * 1969, Studium Industrial Design und Schmuck und Gerät an der ehemaligen HGK Zürich (heue Zürcher Hochschule der Künste).
Seit 2003 betreibt sie gemeinsam mit Stefan Stauffacher das Designatelier StauffacherBenz, dessen Wirkungsfeld vom klassischen Industriedesign bis hin zu verspielten Design-Statements reicht. 2004 gründete sie das Schmuck-Label „Glücksli“, für das sie entwirft und fertigt.
http://www.stauffacherbenz.ch http://www.gluecksli.ch