Mitten im sommerlichen Grün des Luzerner Inselis entsteht eine leichte Holzkonstruktion, die zum Verweilen, Entspannen und Begegnen einlädt.
Zwischen duftenden Blumentrögen spannt sich ein feines Gefüge aus Holz und Textil, welches Ruhe bietet und den Ort neu erlebbar macht.
Die bestehende Begrünung wird nicht nur eingebunden, sondern trägt ganz natürlich zum Gewicht der Struktur bei.
Alles ist lösbar, weiterverwendbar, gedacht für mehr als nur einen Sommer. Die Konstruktion erzählt von der Schönheit des Einfachen und vom achtsamen Umgang mit Raum, Material und Zeit.

Atelier Boeckle/Rossbauer

Projektbeschrieb

Die temporäre Struktur FS25 wird im Rahmen des Sommersemesters 2025 für eine Dauer von drei Monaten auf dem Inseli in Luzern realisiert. Sie wurde als Beitrag zum diesjährigen Thema „Luzerner Sommer“ konzipiert und versteht sich als räumliche Intervention im öffentlichen Raum, die einfache Mittel mit konstruktiver Klarheit und funktionalem Mehrwert verbindet. Die Struktur basiert auf einem modular aufgebautem Holzsystem, das sowohl statisch als auch gestalterisch auf Wiederverwendbarkeit ausgelegt ist. Zum
Einsatz kommen unbehandelte Balken und Bretter aus Douglasie und Fichte, die sich durch Robustheit und gute Bearbeitbarkeit auszeichnen. Die Dimensionen der Bauteile wurden standardisiert, was eine effiziente Vorfertigung und spätere Wiederverwendung ermöglicht. Die Verbindung der Holzelemente erfolgt über lösbare Steckverbindungen in Kombination mit Flachstahlplatten, Gewindestangen und Sicherheitsmuttern. Alle Knotenpunkte sind so gestaltet, dass sie ohne Schrauben oder Nägel auskommen und vollständig demontierbar sind. Ergänzend werden Abblattungen in den Holzbauteilen erstellt, um Keile einzusetzen, welche die Elemente fixieren. Die Verbindungstechnik erlaubt eine klare Lesbarkeit der Konstruktion sowie eine einfache Montage und Demontage. Ein zentrales Element der Struktur ist die Integration bestehender Blumentröge aus Beton, die sich bereits auf dem Inseli befinden. Diese Pflanztröge werden
gezielt in die Konstruktion eingebunden. Ihr hohes Eigengewicht ersetzt die sonst üblichen Fundamente und dient der statischen Sicherung der Holzelemente. Dadurch bleibt der Boden unangetastet, und der temporäre Charakter der Struktur wird gestärkt. Textile Elemente, wie die Liegeflächen erweitern die Nutzungsqualität und machen die Struktur vielseitig bespielbar. Die Struktur FS25 wurde unter dem Aspekt der Zirkularität entwickelt. Nach dem Rückbau sollen die Bauteile in den folgenden Semestern wiederverwendet werden. Die Planung zielt darauf ab Materialkreisläufe zu schliessen, Ressourcen zu schonen und langlebige Konstruktionen zu ermöglichen. Damit leistet das Projekt einen
praktischen Beitrag zu aktuellen Fragestellungen des nachhaltigen Bauens.