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Programm Art Handling Symposium

Donnerstag, 27. November 2014, 14-20.30 Uhr

 

Judith Welter (Migros Museum für Gegenwartskunst Zürich) „Made by…“. Künstler als handelnde Autoritäten (14.30-15.30 Uhr)

Die Präsenz des Künstlers ist ein zentraler Topos der Kunstgeschichte. Künstler und Künstlerinnen benutzen Formen der Anwesenheit als Material, aber ebenso Motiv ihrer Werke. Doch die Anwesenheit geht über eine solche körperliche Präsenz im sozialen Rahmen, wo die Kunst stattfindet hinaus. KünstlerInnen sind sowohl für die institutionelle Arbeit, wie auch für den Betrachter eine bestimmende Autorität. Die Komplexität dieser Funktion des Künstlers als autorisierende Instanz wird besonders evident an Installation, die ein kompliziertes Handling verlangen. Wie funktionieren etwa Christoph Schlingensiefs Materialballungen ohne eine die Anordnung bestimmende Anwesenheit des Künstlers? Wieviel kann die Institution selbst mitbestimmen und wie wird die „Handschrift“ des Künstlers möglichst bewahrt? Wo verläuft eine Grenze zwischen sich ergänzenden Formen der Autorschaft und wie flexibel ist diese? Künstler als handelnde Autoritäten sind einerseits ein Problem der Praxis, werden aber ebenso in Kunstwerken selbst thematisiert, wenn etwa Christoph Schlingensief eine Hommage an Allan Kaprows Happening in Six Parts (1959) vornimmt.

Werke zu bewahren gehört zu den zentralen Aufgaben der Museen für Gegenwartskunst. Wie wird im Rahmen der sich dafür mitunter etablierenden Strategien wie Wiederaufführungen oder Rekonstruktionen von Werken die Autorität des Künstlers interpretiert? Welche Konsequenzen haben hier implizite künstlerische Rollenbilder auf das konkrete Handling von Kunst oder untergraben Prozesse von Art Handling die Autorität des Künstlers? Der Beitrag fokussiert auf die Rolle des Künstlers im Sinne einer autorisierenden Instanz im Prozess von Art Handling.

Judith Welter (*1980) ist Sammlungskonservatorin am Migros Museum für Gegenwartskunst. 2014 doktorierte sie mit dem Titel „Start a Rumor“. Gerüchte und Anekdoten als kursierende Materialien zwischen Kunstwerk und Ausstellungslogik. Ihr Forschungsschwerpunkt umfasst die Untersuchung zeitgenössischer Werkbegriffen im Zusammenhang aktueller Ausstellungspraxis. Sie ist Kuratorin zahlreicher Sammlungsausstellungen im Migros Museum für Gegenwartskunst sowie in anderen europäischen Institutionen. Zudem hat sie zur Zeit einen Lehrauftrag an der Universität Zürich. Veröffentlichung von verschiedenen Aufsätzen zu zeitgenössischer Kunst und zu Werken der Sammlung Migros Museum für Gegenwartkunst.

 

Pascal Gielen (Universität Groningen) Constituting Artistic Autonomy (15.30-16.30 Uhr)

Based on the quantitative and qualitative research ‘The Hybrid Artist – Artistic Careers in the Post-Industrial Age’ (Van Winkel, Gielen, et.al., 2012), the sociologist Pascal Gielen will discuss in his lecture the practical conditions artists need to stay creative in an autonomous way. In the condition of post-Fordism and in the slipstream of the financial crisis artists are under pressure to deliver services to society (f.e. community art) or to the economy (f.e. creative industries). Contemporary cultural politics is analysed by Gielen als ‘repressive liberalism’, in which freedom on the labour market is promoted (f.e. freelancers) but a the same time is puted more and more in an iron cage of rules, assesments, audits. In this lecture the strategies will be discribed which are devoloped on the individual level by artists to survive and to keep on acting in these political and economical conditions.

Pascal Gielen (1970) is director of the research center Arts in Society at the Groningen University where he is associate Professor sociology of art. Gielen leads also the research group and book series ‘Arts in Society’ (Fontys School of Fine and Performing Arts, Tilburg). He has written serveral books on contemporary art, cultural heritage and cultural politics. The research of Gielen focuses on cultural politics and the institutional contexts of the arts. Books of Gielen are translated in English, Korean, Russian, Spanish and Turkish.

 

Präsentationen der Ergebnisse des Seminars „Art Handling“ durch Studierende (16.30-17.30 Uhr) In einem gemeinsamen Blockseminar haben sich Studierende der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe und der Hochschule Luzern – Design & Kunst anhand der Sammlung des Migros Museum mit der Thematik des Art Handlings auseinander gesetzt und eigene Fragestellungen verfolgt. Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer: Francesca Audretsch, Lorena Garcia Castro, Susan Funk, Lukas Geisseler, Elisabeth Kuon, Victoria Langmann, Sonja Nasevska, Frank Padberg, Norina Quinte, Clara Runge, Laura Scheerer, Lydia Schubert, Christoph Studer-Harper.

 

Monika Dommann (Universität Zürich) Visible Handling: Ein historischer Blick auf Infrastrukturen (18.00-19.00 Uhr)

Zwischen 2005 und 2007 stellte der amerikanische Filmer James Benning seine Kamera an verschiedenen Orten irgendwo in den USA unbeweglich neben die Rail Road Tracks.

Er filmte Landschaften und die Güterzüge, die sie durchschneiden. RR zeigt Eisenbahnkompositionen in ihrer ganzen Länge. Das kann schon mal elf Minuten dauern. Es kommen dabei zwei korrespondierende Netzwerke ins Bild: das Eisenbahnnetz und das Elektrizitätsnetz. Die Materialflüsse der globalisierten Logistik des 21. Jahrhunderts basieren auf Infrastrukturen, die aus den Fabriken des 19. Jahrhunderts stammen. Offene Güterwagen erinnern an die Frontiers, die blinden Passagiere und die Wanderarbeiterinnen, welche auf der Suche nach Arbeit den grossen und kleinen Wirtschaftskrisen auszuweichen versuchten. Die Graffitis an den Güterwagons signalisieren, dass wir längst das 19. Jahrhundert hinter uns gelassen haben. Der Vortrag skizziert anhand einer Analyse der Bildprogramme von Logistikfachzeitschriften, Ingenieurshandbüchern, Industriefilmen und künstlerischen Praktiken die Wirtschafts- und Technikgeschichte des Material Handlings des 20. Jahrhunderts. Es geht dabei auch um den Versuch einer Geschichte des Kapitalismus mittels eines Blicks auf die logistischen Infrastrukturen der Moderne und der Spätmoderne. Welcher Blick entsteht, wenn wir die Weltwirtschaft als materielle Kultur zu erfassen versuchen? Welche Bilder haben die Ingenieurswissenschaften, welche die Infrastrukturen des Material Handling entwickelt haben, hervor gebracht? Was wird in diesen Bildern sichtbar? Und was bleibt verborgen?

Monika Dommann ist Professorin für Geschichte der Neuzeit an der Universität Zürich. und Mitglied des Zentrum Geschichte des Wissens und der DFG/SNF-Forschergruppe Medien und Mimesis. Ihre gegenwärtigen Forschungsschwerpunkte sind die Verflechtungen der alten und neuen Welt, Wissensgeschichte und Materialkultur von Ökonomie und Recht (u. a. Lagerung und Logistik, Imitation und Innovation, Markt und Markttabus, Copyright), die Mediengeschichte visueller und auditiver Aufzeichnung und Speicherung und der Indochinakrieg im kinematographischen Replay. Neueste Publikationen: Autoren und Apparate. Die Geschichte des Copyrights im Medienwandel, Frankfurt a. M. 2014. Auf der Suche nach der Ökonomie. Historische Annäherungen, Tübingen: Mohr Siebeck 2014 (Hg. zusammen mit Christof Dejung und Daniel Speich).

 

Podiumsgespräch: Monika Schori (Migrosmuseum für Gegenwartskunst) & Franziska Koch (Zürcher Hochschule der Künste) Professionalisierungstendenzen um einen Job im Kunstfeld? (19.00-20.00 Uhr)

Kunstproduktion und im besonderem Masse Ausstellungen entstehen im Teamwork. Dieser Umstand wird im vorherrschenden star system der globalen Gegenwartskunst jedoch kaum sichtbar: die notwendige Arbeit von Assistent/innen, Techniker/innen und Mit-Produzent/innen, die Ausstellungen erst materiell möglich machen erfolgt below the line. Das professionalisierte Kunstfeld benötigt die Art Handler und greift dabei zum Teil auf ausgebildete Künstler/innen zurück, die so in Kunstinstitutionen einen meist temporären day job finden. Die Diskussion mit der Künstlerin Fransziska Koch und der Technischen Leiterin des Migrosmuseum für Gegenwartskunst, Monika Schori adressiert die Schnittstellen zwischen Atelier und Ausstellungsraum, zwischen Idee und Umsetzung und Fragt nach der Mit-Autorschaft von Art Handlern als Kunstproduzent/innen. Die (weitgehend fehlenden) Aus- und Weiterbildungsmöglickeiten der Art Handler wird als Ausgangspunkt für eine Reflexion über Möglichkeiten und auch Gefahren im sich professionalisierenden Kunstfeld genommen. Das Gespräch wird von Christoph Lang (Hochschule Luzern) moderiert.

Franziska Koch ist Künstlerin, Musikerin und Dozentin der Bildenden Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste. In ihrer künstlerischen und musikalischen Praxis arbeitet sie an installativen Ausstellungsformaten, experimentellen Aufführungen, filmischen und musikalischen Übersetzungen und erweiterten Kunst- und Musikkollaborationen Seit 2008 ist sie Bassistin der experimental melodic noise Gruppe P.F.T. mit Peter Emch und Tobias Oehmichen.

Monika Schori ist Szenografin, Musikerin und technische Leiterin im Migros Museum für Gegenwartskunst. Nebst ihrer Beschäftigung im Museum wo sie für die Umsetzung von Werkproduktionen und Ausstellungsumbauten zuständig ist, arbeitet sie für diverse Kunstprojekte als Produktionsleiterin oder Szenografin. Zur Zeit ist sie Gastdozentin an der ZHdK im Rahmen eines Praxisseminars für Kunstumsetzung. Sie ist Bassistin von „Demolition Blues“ und weiteren temporären Formationen.

Christoph Lang ist Szenograf und Künstler. Er ist Dozent am Master Art in Public Spheres an der Hochschule Luzern – Design & Kunst. Zusammen mit Lucie Kolb leitet er das Forschungsprojekt Art Handling. Seine weiteren Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Kunst und Öffentlichkeit, Kunstvermittlung und im Verhältnis von Architektur und Kunst.

 

 

Freitag, 28. November 2014, 10.00-14.30 Uhr

 

Peter Schneemann (Universität Bern) „Kennzahlen.  Das Handling als Leistungsausweis von Kunst und Institution.“ (10.00-11.00 Uhr)

Nein, unterschätzt und verschwiegen wird die Arbeit, die dem Kunstwerk dient, heute keineswegs. Im Gegenteil, der Umgang mit der Kunst, das Handling, tritt in den Vordergrund und avanciert zum Vokabular der Selbstdarstellung und Legitimation der Kunstinstitution. Der Verweis auf die Physis des Kunstwerkes übernimmt eine Schlüsselfunktion sowohl für die Vermittlung von Rezeptionshaltungen wie auch für produktionsästhetische Modelle. Die logistische Leistung demonstriert einen Handlungsmoment, der mit der hermeneutischen Herausforderung in Konkurrenz tritt. Doch auch in der Verflechtung mit künstlerischen Prozessen gewinnt die Institution an Selbstbewusstsein, sie definiert sich als Produzentin.

Peter J. Schneemann, geb. 1964; Studium der Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie in Freiburg i. Br., Colchester und Giessen; 1993 Dissertation über Modelle und Funktionen der französischen Historienmalerei 1747‐1789; Habilitation im Jahr 2000 mit einer Arbeit über die Historiographie des Abstrakten Expressionismus. Seit 2001 Direktor der Abteilung Kunstgeschichte der Moderne und Gegenwart an der Universität Bern. Sekretär des Comité International d’Histoire de l’Art (CIHA). Forschungsprojekte zu ‚Konstellationen der Kunstbetrachtung in der Moderne und Gegenwart‘ und ‚The Interior: Art, Space and Performance‘.

 

Annina Zimmermann Gelingen heisst verschwinden (11.00-12.00 Uhr)

Anders als im Film erwähnt kein Abspann in der Bildenden Kunst die Produzenten. Dabei ist heute die kreative Arbeit von Grafikern, Schreinern, Modellbauerinnen, Kunstgiesserinnen, Lackierern etc. oft bereits an der Fabrikation dreidimensionaler Werke beteiligt. In der Literatur verschwinden sie meist hinter Formulierungen wie „wurde hergestellt“, „wurde gegossen“. Kuratorinnen und Wissenschafter sieht man selten in Giessereien, die Handwerksleute selbst bleiben theoriefern und damit still. Ihr beruflicher Ethos gebietet, in der künstlerischen Handschrift unsichtbar aufzugehen. Erst wenn ein Auftraggeber sich die Arbeit ganz zu eigen macht, ist diese geglückt.: gelingen heisst verschwinden.

Als Mitbegründerin einer zeitgenössischen Kunstgiesserei arbeitete Annina Zimmermann für grosse Projekten von Urs Fischer, Mai-Thu Perret, Ugo Rondinone, Gerda Steiner/Jörg Lenzlinger, Danh Vo, Andro Wekua und vielen anderen. Die Arbeit im Markt erfolgreicher Kunstschaffender ist oft mehr geprägt von ständiger Mobilität mit Labtop und Kamera, als von kontinuierlichem Experiment im Atelier. Manche sind zwar vertraut mit ihrem Material, viele konzentrieren sich aber auf die Recherche eines Umfelds, auf Konzept, Inszenierung und Kommunikation ihres Werks. Wegen der beliebigen Verfügbarkeit industriell hergestellter Güter und grenzenloser Information ist vielen Menschen die handwerkliche Herstellung von Einzelstücken fremd geworden. Das eröffnet einem Zulieferbetrieb nicht nur neue Marktlücken, es stellt auch die kreative Herausforderung, ein oft immateriell erdachtes Konzept adäquat umzusetzen.

Annina Zimmermann studierte Kunstwissenschaft an den Universitäten von Bern und Basel und Kulturmanagement an der Hochschule der Künste Utrecht. Neben freien kuratorischen Projekten vor allem im öffentlichen Raum arbeitete sie u.a. für das MGK Basel, plug.in Forum für Neue Medien, Art Basel, Fachhochschule Nordwestschweiz und war beteiligt am Aufbau des Kaskadenkondensator, des Kulturbüro Basel und dem Relaunch des Ausstellungsraums Klingental als artists‘ run space. 2006 gründete sie gemeinsam mit Michèle Elsener und Martin Hansen die Kunstbetrieb AG Münchenstein bei Basel. Zur Zeit ist sie Betriebsleiterin des Kloster Schönthal (www.schoenthal.ch) und engagiert sich im Auftrag der Schweizer Stiftung artasfoundation für Kunstprojekte in den Konfliktregionen von Georgien und Sri Lanka (www.artasfoundation.ch).

 

Wolfgang Ullrich (Hochschule für Gestaltung Karlsruhe) ‚Art handling‘ zwischen Kunstinterpretation und Statussymbol (12.30-13.30 Uhr)

Spielt ‚art handling‘ bei allen Formen von Kunst eine wichtige Rolle, so besitzt es nirgendwo sonst einen so großen Stellenwert wie bei zeitgenössischer Installationskunst. Diese ist oft extrem aufwendig in Aufbau und Lagerung, ja manchmal bedarf es für eine einzelne Arbeit sogar eines vielseitigen Manuals, in dem alle Schritte des Aufbaus einzeln dokumentiert und dargestellt sind. Gerät der Aufbau einer Arbeit hier beinahe zur Interpretation einer Partitur, ja werden die ‚art handler‘ zu Kunstexegeten, so bekommen sie von manchen Künstlern sogar noch mehr Macht zugestanden. So lassen diese manches bewusst offen, so dass formale Entscheidungen nicht von ihnen, vielleicht auch nicht von Kuratoren, sondern vom ‚art handling‘-Team getroffen werden. Andere Künstler wiederum gehen gezielt an die Grenzen des Machbaren. Ihre Installationen sind so aufwendig, dass nur wenige Institutionen über die finanziellen Mittel und das Knowhow verfügen, um Aufbau und Lagerung meistern zu können. Wird eine derart komplexe Installationskunst damit aber nicht auch zu einem Statussymbol? Handelt es sich hier nicht um ein Wohlstandsphänomen? Um eine Form von Luxus?

Prof. Dr. Wolfgang Ullrich lehrt Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Seine Forschungen und Publikationen widmen sich der Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, kunst- und bildsoziologischen Fragen sowie der Konsumtheorie. – Zuletzt erschienene Publikationen: Raffinierte Kunst. Übung vor Reproduktionen, Berlin 2009; Wohlstandsphänomene. Eine Beispielsammlung, Hamburg 2010; An die Kunst glauben, Berlin 2011; Alles nur Konsum. Kritik der warenästhetischen Erziehung, Berlin 2013; Des Geistes Gegenwart. Eine Wissenschaftspoetik, Berlin 2013.

 

Beat Wyss (Hochschule für Gestaltung Karlsruhe) Auslegen durch Ausstellen: das Warentheater (13.30-14.30 Uhr) 

Dass in jedem ordnenden Umgang mit Dingen eine Wissensform eingeschrieben sei, lässt sich aus Michel Foucaults „Les mots et les choses“ ableiten, wenn wir dessen Thesen auf die Geschichte des Ausstellens übertragen. Es ist kein Zufall, dass die Schrift im selben Jahr 1966 erscheint wie die erste Konzeptkunst-Ausstellung von Mel Bochner in New York. Für Marcel Broodthaers liefert die Lektüre die Stichworte für dessen Musée de l’Art Moderne: ein vergängliches, offenes Werk, das im performativen Machen und Wiederholen beruht. Überhaupt entzündet sich das Bedürfnis, über handling nachzudenken, an der Einsicht in den ephemeren Charakter des Ausstellens. Monumentale Modellfälle zur Handlungsanalyse bieten die Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts, ausgerichtet auf ein Millionenpublikum. Ihre praktische Durchführung samt politischen, ökonomischen und kulturellen Zielvorgaben, den beteiligten Akteuren von den Unternehmern, über die Schausteller, zu den örtlichen Handwerkern, sowie der Zirkulation der Exponate sind bis ins Detail dokumentiert. Als Beispiel gelte die Pariser Weltausstellung von 1889. Die Botschaft einer Industrie- und Kolonialmesse, bestehend aus Bildung, Konsum und Unterhaltung, bildet die Blaupause der heutigen Spektakelkultur.

Prof. Dr. Beat Wyss lehrt Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Gastprofessuren führten ihn unter anderem an die Cornell University, Ithaca, N.Y., Aarhus Universitet, Dänemark, Universität Tallinn, Estland. Wyss ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Zuletzt erschienene Publikationen: Renaissance als Kulturtechnik, Philo Fine Arts: Hamburg 2013; Bilder von der Globalisierung, Berlin: Insel, 2010; Nach den großen Erzählungen, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 2009.

 

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  1. ART HANDLING › Symposium Art Handling on Sonntag, Juni 28, 2015 at 22:25

    […] Donnerstag, 27. November 2014 (14.00 bis 20.00 Uhr) […]